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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Mt.
Euch aber vermehre der HErr, und lasse die Liebe völlig werden unter einander, i Thess. 3, 12. 2 Thess. 1, 3.
Liebe von reinem Herzen, 1 Tim. i, 5.
Jage nach der Gerechtigkeit ? der Liebe, 1 Tim. «, 11. 2 Tim. 2. 22.
Denn GOtt hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, und der Liebe, und der Zucht, 2 Tim.
Und lasset uns unter einander unser selbst wahrnehmen, mit Reizen zur Liebe und guten Werken, Ebr. 10, 24.
Aber ich habe wider dich, daß du die erste Liebe verläsfest, O'fb. 2, 4. (Erst 8- 6.)
z. 2. I) Die Liebe G0ttes, womit er liebet, kinor vm activus, ist eine heilige und unbegreifliche Neigung, sich nach seinen: hnliqen Willeu und Wohlgefallen mit seiuen Geschöpfen zu vereinigen, und ihuen nach seiner Güte mitzutheilen, daß sie nicht allein ihr Wesen in der ihm gefälligen Zeit erlangen, Ps. 100, 3. sondern daß es ihnen auch bei dessen Erhaltung, Hiob 10, 9 ff. zeitlich und ewig wohl gehe. Es ist der ewige Grundtrieb in GOtt und das eigentliche Wesen GOttes: weil er ewiges Leben ist, muß er sich auch in unzähligen Abstufungen mittheilen. G0tt ist selbst die Liede, und sein Wesen ist eitel lauter Liebe. Daß. wenn Jemand wollte GOtt malen und treffen, so mWe er ein solch Md treffen, das eitel Liebe wäre; als sei die göttliche Natur nichts, denn ein Feuer-osen und Brunst solcher Liede, die Himmel und Erde füllt. Luther Pred. über 1 Joh. 4, 16. Werke IX. 1264.
z. 3. Diese ewige Liebe, 1 Joh. 4, 8. welche sich über alle Menschen erstreckt, 2 Petr. 3, 9. ist die unermeßliche Quelle unsers Heils, Joh. 3, 16. 1 Joh. 4, 9. 10. und mit keiner Vater- oder Mutterliebe zu vergleicheu, 5 Mos. 33, 3. Ja, Alles, was der Mensch hat, ist ein Zeuguiß der Liebe GOttes, und die Menschen werden gleichsam davon eingeschlossen, A.G. 17, 28. Ps. 139, 7. Sie ist das heilige Gut, der einige Grund unsrer Seligkeit, allgemein, unergründlich, unbegreiflich, un-endlich, ewig tröstlich, die allerhöchste und aller-größte; sie übertrifft Alless, erstreckt fich über alle Menschen, sorget für alle Freunde und Feinde, die allergrößte Barmherzigkeit und Mitleiden: Summa, der Anfang und das Ende. Zwar kann die Liebe GOttes aus der Schöpfung, ans der menschlichen Natur, die ein Ebenbild der göttlichen ist, und besonders aus dem den Eltern eingepflanzten Liebestriebe einigermaßen erkannt werden; aber die Sünde trübt diese Erkenntniß und erschwert den Glauben an die göttliche Liebe. Darum hat erst die Stimme Christi Joh. 3, 16. Luc. 15, 20. 22?24. deren Echo wir in Johannes 1 Joh. 4, 9. 16. hören, diese Liebe GOttes auch gegen die sündige Welt verkündigt, und die Predigt des Evangeliums soll eiue laute Posaune der Liebe GOttes sein. ? Der Glaube an diese Liebe ist dem Menschen dringend nöthig; ohne die Liebe würde GOtt bei allen seinen übrigen Eigenschaften uns nur furchtbar und drückend sein; diese Liebe aber zieht uns zu GOtt und weckt zur Gegenliebe, und bildet uns zur Aehnlichkeit mit GOtt, besonders in Liebe, und bleibt in allen Lagen der einzig beseligende Trost, die einzige Rettung. Wer den Glauben an diese Liebe verloren hat, sinkt unter. Das Gefühl dieser Liebe aber kann nur der Geist GOttes dem Herzen geben, Röm. 5, 5.
Ich ließ sie ? in Seilen der Liebe gehen, Hos. 11, 4.
Denn die Liebe GOttes ist ausgegossen (wir sind dtren reichlich versichert durch d«m Tod Christi) in unser Herz durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist, Rom. 5, 5.
Darum preiset GOtt seine Liebe gegen uns, baß Christus
sür uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren, Rom. 5, 6. Wer will uns scheiden von der Licbe GOttes (womit uns GOtt
in Cliriko liebet), Röm. 9, 35. vergl. u. 32. 39. So wird GOtt der Liebe und des Friedens mit euch fem, 2 Cor.
13, 11. 13. Aber GOtt, der da reich ist von Barmherzigkeit, durch seine große
Liebe, damit er uns geliebet hat, Eph. 2, 4. Der HErr aber richte eure Herzen zu der Liebe GOttes, und
zu der Geduld Christi, 2 Thess. 3, 5. Sehet, welch eine (uroße) Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß
wir GOttes Kinder sollen heißen, 1 Joh. 3, 1. Ihr Lieben, lasset uns unter einander lieb haben, denn die Liebe
ist von GOtt, 1 Joh. 4, ?. GOtt ist die Liebe, 1 Joh.
4. 8. Daran ist erschienen die Liebe GOttes gegen uns, daß GOtt
seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir
durch ihn leben sollen, 1 Joh. 4, 9. 10. So wir uns unter einander lieben, so bleibet GOtt in uns,
und seine Liebe ist völlig m uns, ib. v. 12. 17. (D. i. sie
hat ihren Zweck ganz erreicht und sich offenbar gezeiat, uergl.
2 Cor. 12, 9.) Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe, ib.
v. 18. (GOttes Liebe hat noch nicht seiu Herz mit Holle«
Trost und der daraus stießenden Liebe erfüllt.)
§. 4. II) Des Menschen Begierde nach einer Sache ist 1) ordentlich, wenn seine Neigung hauptsächlich auf GOtt. als das höchste Gnt, sich selbst und seinen Nächsten gerichtet ist; 2) unordentlich. (S. Begierde.) Die Liebe ^) gegen GDtt, oder womit GOtt geliebt wird, ^.nioi- vßi passivus, ist eine Neigung des menschlichen Willens, mit GOtt vereinigt zu werden, in der Vereinigung zu bleiben, und in inniglicher Ergötzung alleiu ihm zu gefallen. (Es darf nicht befremden, wenn Philosophen, wie ^.j'/6^s5s5 UaAna Nor^ia II. o. 11. Öpp. Du-vki III. 247 , die Möglichkeit einer eigentlichen Liebe gegen GOtt bezweifeln, und sie etwas Ungereimtes. aroTlo),, nennen, weil Liebe nur zwischen gleichartigen Wesen Statt finden könne. So lange als GOtt dem Menschen ganz unbckanut und fern geblieben ist, kann dieser keine Liebe gegen GOtt haben. Aber Christen, denen GOtt so nahe getreten, und GOttes Vaterherz geöffnet ist, ist die wahre Liebe gegen GOtt wohl möglich: und, wo könnte noch der Mensch der Herzensgute und Liebe überhaupt fähig erachtet werden, weun er GOtt nicht zu lieben vermöchte?) Der treffliche ?Nom. H??-s^in6 ^8H. ^ävo0at6 hat in seiner Schrift: RsinarliZ 011 tiis intsrnai Nviäßnos kor tlis Irutti ot rsvsaißä Religion. 5. sä. Näii^dur^ii 1821. Deutsch: Bemerkungen über die innern Gründe der Wahrheit der geoff.Rclig. von Leonhardi. L. 1825. den Gedanken durchgeführt, daß das ganze Christenthum nichts Anderes ist, als der geistige Hebel, um die Liebe zu GOtt. die durch die Sünde vertilgt ist, in dem menschlichen Herzen wieder zu erwecken, und daß alle einzelnen Lehren des Evangeliums und alle Seiten, von denen GOtt sich offenbaret, diesen Zweck haben. Aber ich kenne euch, daß ihr nicht GOttes Liebe in euch habet,
Joh. 5, 42. Wer sein Wort hält, in solchem ist wahrlich die Liebe GOtteZ
vollkommen, 1 Joh. 2, 5. Wenn aber Jemand dieser Welt Güter hat, und siehet seinen
Bruder darben, und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibet
die Liebe GOttes bei ihm? 1 Joh. 3, 17. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibet
die Furcht aus, 1 Joh. 4, 18. Denn das ist die Liebe zu GOtt, daß wir seine Gebote halten,
1 Joh. 5, 3. 2 Joh. 6. (Gesetz ß. 6.)
8. 5. Das rechte Wesen besteht darin, tvetttt mau sich GOtt also überläßt, aufopfert, und seinem Willen ergiebt, daß man Alles aufnimmt, als von GOtt, seinem HErrn und Vater, Hiob 1, 21. Das Geschöpf muß also seiuen Schöpfer in kindlicher Scheu und Gehorsam lieben a) von ganzem und