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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Pfahl - Pfeil
Pfahl
Ein spitziger Stecken, Pallisade. Bildlich nennt Paulus so ein schweres körperliches, doch von dämonischem Einfluß verursachtes Leiden, das die freie, muntere Geistesthätigkeit erschwerte, und das GOtt, ihn vor Hochmuth zu bewahren, zugelassen hatte. An heftigen Neiz zur Fleischeslust, wie Fe^a^«'?; Oontrov. ^iä. 1. II. äs Nonao1ii3 c. 30. §. 12. sä t'raS. II. 261. nach ^.l^es^'n Hoinii. 3. in ?8. 58. Opp. IV. 428. annahm, ist nicht zu denken, da auch <5xä).a^ und -co/iayo^c^ nicht auf die Idee von Reiz, sondern von Schmerz führt, 2 Cor. 12, 7. (S. Engel 8. 27.)
Pfand
<?. 1. I) Alles das, wodurch das Versprechen, welches man einem Audern thut, befestigt wird. II) Ein Unterpfand, welches Jemand, der borgt, dem Leihenden statt des Darlehns, zum Besitz und zur Versicherung giebt, * Ezech. 18, 7. 12. 16. c. 33, 15. So gieb mir ein Pfand, bis daß du mir es sendest, 1 Mos. 33,
17. 18. 20.
* Wenn du von deinem Nächsten ein Kleid zum Pfande nimmst,
sollst du es ihm wieder geben, ehe die Sonne untergeht,
2 Mos. 22, 26. Du sollst nicht zum Pfande nehmen den untersten und obersten
Mühlstein, 5 Mos. 24, 6. Wenn du deinem Nächsten irgend eine Schuld borgest (etwas
leihest), so sollst du nicht in sein Haus gehen, und ihm ein
Pfand nehmen, 5 Mos. 24, 10. 11. 13. Du sollst der Wittwe nicht das Kleid zum Pfande nehmen, ib.
v. 17.
IoaZ nahm AmaziaZ Kinder zu Geißeln, 2 Kon. 14, 14.
Du hast etwa deinem Bruder ein Pfand genommen ohne Nrfach,
Hiob 22, 6. Die Gottlosen mhmen der Wittwen Ochsen zum Pfande, Hiob
24, 3.
z. 3. III) Der heilige Geist. Dieser ist Kindern GOttes zur Angabe und Versicherung der verheißenen Gnade, die sie theils schon auf Erden, theils im Himmel, wo die völlige Offenbarung der Kinder GOttes geschieht, noch vollkommener haben sollen, gegeben. Er ist das unmittelbar Göttliche im Christen, und mithin das, was am stärksten uns das Bewußtsein vom ewigen und seligen Leben giebt, weil es uns mit GOtt selbst einigt. Und versiegelt, und in unsere Herzen das Pfand, den Geist gegeben hat, 2 Cor. 1, 22. c. 5, 5.
Welcher ist das Pfand unsers Erbes (big) zu unserer Erlösung (am Ende, 2 Tim. 4, 19.), daß wir sein Eigenthum würden zu Lobe seiner Herrlichkeit, Eph. i, 14.
Pfänden
Einem ein Pfand nehmen.
Gottlose machen die Leute arm mit Pfänden, Hiob 24, 9. Nimm dem sein Kleid, der sür einen Andern Bürge wird; und pfände ihn um der Fremden willen, Sprw. 27, 13. c.
20, 16.
Pfanne
Ein Werkzeug, worin man etwas backen kann, 3Mos. 2, 5. c. 6, 21.
Pfau
Dergleichen schöne Vögel, welche ehedem aus Ophir kamen, I Kön. 10, 22. sino ein Bild der Hoffart. Hiob 39, 16. (13.) übersetzen Andere: die Flügel der Lerchen find fröhlich (schwingen sich fröhlich in die Höhe). (Richt.: die Flügel des Straußes erheben sich hüpfend; hat er nicht Flügel und Federn wie der Storch?)
Pfeben
Halten Etliche sür Melonen, 4 Mos. 11, 5,
Pfeift
Ein musikalisches Instrument, welches geblasen wurde. Schallmeien aus Schilfrohr gemacht, oder auch Sackpfeife, Flöte, Panflöte, 1 Sam. 10, 5. IKön. 1,40. Esa.5, 12. c. 30, 29. Ezech. 28, 13. 1 Cor. 14, 7.
Die Gottlosen sind fröhlich mit Pfeifen, Hiob 31, 12. Meine Harfe ist in Klage verwandelt, und meine Pfeife in Weinen, Hiob 30, 31.
Lobet ihn mit Saiten und Pfeifen, Pf. 150, 4. Pfeifen und Harfen lauten wohl, Sir. 40, 21.
Pfeifen, Pfeifer
z. 1. I) Auf der Pfeife, 1 Cor. 14, 7. II) Einen höhnisch anstachen, wie Schadenfrohe thun, ^er. 49,17. c. 50, 13.
Pflanzen wird man und dabei pfeifen (tanzen), Ier. 31, 5. Da ward aus der Hochzeit ein Herzeleid, und aus dem Pfeifen
ward ein Heulen, i Macc. 9, 41. Wir haben euch gepfiffen, und ihr wolltet nicht tanzen, Matth.
11, 17.
z. 2. Pfeifer kommen vom Iubal, 1 Mos. 4, 21. her. Bei den Juden waren sie zu Zeiten Christi, Match. 9, 23. bei Leichen gewöhnlich; sie begleiteten die Trauerlieder der Klageweiber und Trauersänger mit musikalischen Instrumenten, besonders Flöten (s. Iahn Archäologie I. 2. S. 556), und suchten die Gemüther zur Betrübniß und Thränen zu bewegen.
Pfeil
§. 1. I) Dieses Kriegsinstrument hat seinen Namen von Theilen, weil es, wenn es geschossen wird, mit seiner spitzigen Schärfe das, was es trifft, theilt und zerspaltet, 2 Kon. 19, 32. Esa. ?, 24. c. 37, 33.
Ionathan schoß drei Pfeile ms Feld, daß sich Dauid in der Flucht darnach richten sollte, 1 Sam. 20, 20. 36. 37.
Damit schoß Iehu den Ioram, 2 Kon. 9, 24.
Ein Pfeil des Heils vom HErrn (der Israel wird heilsam sein), 3 Kön. 13, 17.
Wie die Pfeile in der Hand eines Starken, also gerathen die jungen Knaben, Pf. 127, 4.
H. 2. II) Ein Unglück, welches einem geschwind über den Hals kommt und gleichsam unvermeidlich ist, Ps. 91, 5. III) Eine schädliche Sache, die merklich verletzt, Ps. 57, 5. Ps. 58, 8. IV) Schädliche Liebe, Sprw. 7, 23. Die mit ihren giftigen Worten zielen wie mit Pfeilen, Ps.
64, 4.
Eine falsche Zunge ist wie scharfe Pfeile eines Starken, Pf.
120, 4.
Wer wider seinen Nächsten falsches Zeugniß redet, der ist ein ?
scharfer Pfeil, Sprw. 25, 18. Ihre falschen Zungen sind mörderische Pfeile, Ier. 9, 8.
§. 3. V) Die Versuchungen des Satans, z. B. böse, unreine, gotteslästerliche Gedanken, Zweifel an GOttes Liebe und an unserm Gnadenstande, welche der Bösewicht in die Herzen der Menschen schleudert, um diese in Verzweiflung, Sicherheit, Wollust:c. zu stürzen. Sie heißen feurig, weil dadurch eine große Flamme von Lastern und Sünden entzündet wird. Wie man denn auch weiland Pfeile, mit brennender Materie umwunden, in die Städte schoß.
Vor allen Dingen aber ergreifet das Schild des Glaubens, mit welchem ihr auslöschen tonnet alle feurige Pfeile des Bösewichts, Gph. 6, 16.
§. 4. Die Pfeile GMes sind a) Blitz und Hagel-steine, Hab. 3 (4), 11. b) Plage und Strafe, welche er plötzlich über die Menschen schickt, Ps. 91, 5. Klagel. 3, 12. Ezech. 5, 16.
Ich will alle meine Pfeile in sie schießen, 5 Mos. 32, 23. 42. Die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, derselben Grimm fäuft aus meinem Geist, Hiob 6, 4. c. 34, s.