Schnellsuche:

Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

873
Schooß ? Schranken.
Schooß
z. 1. I) Der untere Theil deS menschlichen Leibes, 1 Mos. 48, 12.1 Kön. 17, 19. Sprw. 16, 33. (Von Abrahams Schooß s. S. 17.)
Die Kinder MachkZ zeugeten auch Kinder (die nmn mit Freuden legte) auf Josephs Schooß, 1 Mos. 50, 23.
z. 2. II) Zeigt etwas Heimliches und Verborgenes an, weil der Schooß der Ehrbarkeit halber bedeckt ist.
Gedenke, HGrr, an die Schmach demer Knechte, die ich trage in meinem Schooß (die ich geduldig trage und verberge), Ps. 89, 51.
Ein Geschenk im Schooß (geworfen, heimlich gegeben) stillet den heftigen Grimm, Sprw. 21, 14.
z. 3. III) Ein Bild der Liebe, nicht allein wegen der ehelichen Veiwohnung, sondern auch, weil man das, was man anf den Schooß legt, lieb und werth hat,* Richt. 16, 19. 2 Sam. 12, 3.
* Warum hat man mich auf den Schooß gefetzt? Hiob 3, 12. vergl. Ruth 4, 16.
§. 4. Der Sohn, der in des Vaters Schooß ist, Joh. 1, 18. weil Christus 1) von Ewigkeit her ans dem Wesen des Vaters gezeugt, Ps. 2, 7. 2) Eines Wesens mit ihm, Joh. 14, 9. 3) von ihm aufs Inbrünstigste geliebt wird, Joh. 17, 23. 4) die Tiefe der Gottheit und göttliche Geheimnisse vollkommen weiß, Matth. 11, 27.
z. 5. IV) Das Kleid, womit der Schooß bedeckt wird; und weil die Morgenländer lange Kleider trugen, und viel in den Schooß nehmen konnten, so wird es von einer reichen Gabe oder Ge-schenk gebraucht, Luc. 6, 38.
Schöpfen
a) Wasser, 1 Mos. 24, 11. b) im Glauben sich der Wohlthaten Christi bedienen.
a) Rebecca, 1 Mos. 24, 14. das Weib von Samana, Joh. 4, 7.
t>) Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Heilsbrunnen, Efa. 12, 9.
Schöpfer
z. 1. I) Von GOtt, welcher die ganze Welt, und Alles, was darinnen ist, aus Nichts hervor gebracht, Hiob 32, 22. Weish. 16, 24. 1 Petr. 4, 19. Ebr. 11, 10.
Wo ist GOtt, mein Schöpfer, der das Gesänge macht in der
Nacht? Hiob 35, 10. Ich will meinen Verstand weit holen, und (van) meinem
Schöpfer beweisen, daß er recht sei, Hiob 36, 3. Wer dem Geringen Gewalt thut, der lästert desselben Schöpfer,
Sprw. 14, 31. c. 17, 5. Gedenke an deinen Schöpfer (au die, welche dich geschaffen hnl>en)
in deiner Jugend, Pred. 12, i. Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert, Efa. 45, 9. Israel vergißt seines Schöpfers, Hos. 8, 14. Es kann ja an der großen Schöne und Geschäfte derfelbigm
Schöpfer, als im Bilde, erkannt werden, WeiZH. 13, S. Einer ist es, der Allerhöchste, der Schöpfer aller Dinge, Sir. i,
7. c. 24, 12.
Da kommt alle Hoffart her, wenn ein Mensch von GOtt abfällt, und sein Herz von seinem Schöpfer weicht, Sir.
10, 14.
Wer vor seinem Schöpfer sündiget, der muß dem Arzt in die
Hände fallen, Sir. 38, 15. Und haben gedienet dem Geschöpfe mehr, denn dem Schöpfer,
Röm. i, 35.
§. 2. II) Tränken, Brunnen, woraus man das Wasser schöpft, um das Vieh zn tränken, Richt. 5, 11. Andere: Wassereimer.
Schöpfung, s. Creatur
z. 1. Diese ist ein äußerliches Werk GOttes, da der oreieimge GOtt Himmel und Erde sammt allen darin befindlichen Creaturen, sichtbaren und un-
sichtbaren, innerhalb sechs Tagen, ans freiem Willen, zum Preis seiner Allmacht, Weisheit und Gütigkeit aus Nichts gemacht. (Aus dem Werk der Schä< pfung wird erkannt, daß ein GOtt sei, Mm. 1, 20.) (S. Schaffen.)
8. 2. Es sind also die Geschöpfe nicht von sich selbst, oder von ohngefähr geworden, sondern daß sie zur Wirklichkeit gediehen, kommt von dem dreicinigcn GDtt her, 1 Mos. 1, 1. 2. Ps. 33, 6. Joh. 1, 1. 2. 3. Denn sie sind auf seinen Befehl ans Nichts geschaffen worden, Ps. 148, 5. Ebr. 11, 3. Und wenn in dem apostolischen Glaubensbekenntnis dem Vater das Werk der Schöpfung zugeschrieben wird, so geschieht es, weil er durch den Sohn im heiligen Geist Alles geschaffen, sich also am meisten dabei offenbart, und weil er die Quelle der Gottheit ist. Die Dreieinigkeit ist die wirkende Ursache aller erschaffenen Dinge.
§. 3. Der Bewegungsgrund ist GOttes unermeßliche Güte, Ps. 136, 5. die sich selbst den Geschöpfen in unendlichen Abstufungen mittheilen will. Die Endursache ist die Ehre GOttes, damit nämlich seine Allmacht, Weisheit, Güte und Nuhm verkündigt werden möge, Ps. 19, 1. Ps. 104, 1. Ps. 145, 10. Offb. 5, 13. und die Glückseligkeit der Menschen, 1 Mos. 1, 26. 30. welche beide Zwecke nicht getrennt werden können; obgleich die Verherrlichung seiner Ehre der erstere ist. (Uns soll die Betrachtung der Schöpfung 1) znr frohesten Dankbarkeit gegen GOtt erwecken, daß wir uns uusers Lebens freuen, als einer Gabe GOttes, und mit inniger Znversicht beten: dn hast auch mich geschaffen! 2) nns verpflichten, daß wir uns durch Gehorsam und Pflichteifer des Daseins und aller unserer Kräfte würdig beweisen; 3) uns trösten, daß der Schöpfer sein Geschöpf nie verlassen wird!)
§. 4. Vermöge seiner Allmacht hätte er die Welt, und Alles, was darinnen ist, anch in einem Augenblicke darstellen können; allein es hat ihm gefallen, in sechs Tagen, wie uus die Ordnnng 1 Mos. 1. Ps. 104. beschrieben, das Schöpfungswcrk zn vollbringen. (Vergl. Hiob 38, 7. und Storr Erkl. des Briefs an die Ebräer, S. 620?624.) Kommt, laßt uns anbeten und knien, und niederfallen vor dem HCrrn, der uns gemacht hat, Ps. 95, 6.
Schoß
Kauf- oder Vermögen-Stener, Auflagen, Luc. 23, 2.
Ist es recht, daß wir dem Kaiser den Schoß geben ober nicht?
Luc. 20, 22. So gebet nun Jedermann, was ihr schuldig seid, Schoß, dem
der Schoß gebühret, Röm. 13, 7.
Schossen, Schößling
I) Aehren treiben, 2 Mos. 9, 31. II) Frische Zweige, Hiob 14, 7.
Schranken
Waren der Kampfplatz in den olympischen Spielen (150 Schritte), zum Wettlauf, wo der, welcher zuerst das Ziel erreichte, das darauf gesetzte Kleinod erhielt. Sowie alles Leben und Treiben in der Welt eigentlich ein Wettlauf ist: so soll es auch eiuen heiligen Wettstreit unter Christen geben. Laßt uns unserm Heiland in Lehre und Lcben eifrig nachfolgen, recht kämpfen, Eph. 6, 12. daß wir die unverwelkliche Krone aus Gnaden erlangen mögen.