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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Sicherheit ? Sichermaal
Kräfte und menschliche Macht verlassen, auch wohl dünken lassen, sie würden niemals darnieder liegen.** * Die Midianiter, Richt. 6, 11. LaiZ, c. 18, 10. die Araber,
Ier. 49, 31. die Mohren, Gzech. 30, 9. die Einwohner der
Inseln, Ezech. 39, 6. ** Beide Babel: Ich bins, sonst keine mehr, Esa. 47, 8. Offb.
18, 7. Ninive, Zeph. L, 15. EZ ist noch um Jahr und Tag zu thun, so werdet ihr Sichern
zittern, Efa. 3Z, 10. 11.
z. 4. III) Fleischlich, furchtlos, wenn man sich weder vor Menschen scheut, noch vor GOttes Strafen, bei beharrlicher Bosheit, fürchtet.
Wie gar nichts sind doch alle Menschen, die doch so sicher leben,
Pf. 39, 6. Sei nicht so sicher, ob deine Sünde noch nicht gestraft ist, Sir.
5, 5.
Der Zorn des Feuers müsse sie verzehren, die so sicher leben, Sir. 36, ii.
z. 5. IV) Unter dem Vertrauen ans GOtt ohne Furcht leben, Sprw. 14, 26. Ps. 60, 6.
Wer aber mir gehorchet, wird sicher leben, Sprw. ', 33. Wer unschuldig lebt, der lebt sicher, Sprw. 10, 9. Siehe, GOtt ist mein Heil, ich bin sicher, und fürchte mich nicht, Esa. 12, Z.
z. 6. Des Messias Fleisch wird ficher liegen, Ps. 16, 9. Vor der Verwesung, vor Vögeln und wilden Thieren und vor der Feinde Muthwillen.
Sicherheit
§. 1. a) Beständige Glückseligkeit des Reichs Christi, b) Fleischliche.
a) Der Gerechtigkeit Nutzen wird ewige Stille und Sicherheit
sein, Efa. 33, 17. t>) Ein Weifer gewinnet die Stadt der Starken; und stürzet ihre
Macht durch ihre Sicherheit, Sprw. 21, 22.
§. 2. Fromme verlassen sich auf den festen Grund GOttes, der dieses Siegel hat: der HErr kennet die Seinen, 2 Tim. 2, 19. nno auf die theuren Verheißungen, diese zu beschützen, Sprw. 29, 25. Ps. 31, 24. Er ist ein Hort, Fels, Schutz, Schirm, uuter dem sie nichts zu fürchten haben, sondern im Geist voll znversichtlicher Freudigkeit ficher leben, Ps. 3, 7. Ps. 112, 7. 8.
z. 3. Die fleischliche Sicherheit ist der Zustand, wo man, ohne die Kennzeichen der Kinder GOttes an sich zu finden, doch außer aller Gefahr seiner Seele zu sein meint; weder ihr großes Verderben noch das drohende Gericht ahnet. Gottlose leben in ihren fleischlichen Lüsten dahin, achten GOttes Wort nicht, Ps. 119, 155. mißbrauchen GOttes Langmnth, kehren sich an keinen Zorn nno Straf-cxempel; indem sie sich die betrügliche Einbildnng machen: GOtt werde es so genalt nicht nehmen, er wisse wohl, daß das Dichten und Trachten der Menschen von Jugend anf böse, 1 Mos. 8, 21. Lies Ps. 10, 4. 11. Das ist der geistliche Schlaf der Süuoe. Sicherheit ist des Teufels Gift- und Todten-Tranki damit bejaubert er uns, auf daß er uns unserer Seelen beraube i und den besten Schatz fälle. Heinr. Müller im Liebeskuß I. c. 22. z. 31.
§. 4. Gleichwie die Gottesfurcht der Weisheit Anfang, also ist die Sicherheit der Anfang aller Thorheit und Grnnd aller Ruchlosigkeit. Wohl dem, der sich alle Wege fürchtet, Sprw. 28, 14. Ist uun die geistliche Wachsamkeit geboten, Marc. 13, 37. Matth. 26, 41. so ist allerdings die Sicherhett zu meiden, 1 Thess. 5, 6. Sir. 5, 5. weil sie a) wider die Pflicht der Christen, welche gute Streiter Christi sein müssen, 2 Tim. 2, 3. b) gefährlich, Matth. 12, 44. wie leicht kommt der Tenfel, wenn man das: wachet! vergißt, ins Herz, 1 Petr. 5, 9.
c) schädlich, s. ' Mos. ?, 21. c. 19, 14. Richt. 4, 21. 22. c. 16, 19 ff. Sicherheit verursacht Unbuß-fertigkeit und diese die Verdammniß. Ach! daß doch Alle durch Paulus Zuruf, Eph. 5, 14. Wache aus. tier du schlafest :c. sich ermuutcru ließen, den Schlaf der Sicherheit aus den Augen zu wischen.
§. 5. Derjenige Mensch ist im Stande der Sicherheit, welcher a) nicht etwa in Schwachheit, aus Uebereilung, sondern wissentlich Sünde thut, 2 Petr. 3, 5. b) alle Warnungen des Gewissens, vor der Sünde überhört und unterdrückt, c) vorsätzlich, boshaftig und muthwillig Sünde begeht, Esa. 26, 10. d) beharrlich, oder anch wohl gar e) gotteslästerlich sündigt, Ps. 50, 21. 1 Joh. 3, 8. Joh. 8, 44.
§. 6. Die Ursachen, woher der Stand der Sicherheit kommt, a) sind allgemeine, die tiefe Verdorbenheit der menschlichen Natur, d) besondere, 1) wenn der Mensch der ihm vorkommendem Snade GOttes widerstrebt; 2) die !hm angebotene gottliche Gnade und Kraft weder annimmt noch gebraucht, Matth. 13, 12. 3) sie aufschiebt, und inzwischen gesangen bleibt, Ps. 95, 7. 8. 4) GOtt und seinem Worte nicht glauben will, Joh. 3, 16. 18. 19. 20. 5) sondern vielmehr dem alten Adam, der Welt nno dem Teufel glaubt, Iac. 1, 14. 15. Bei den Bekehrten 'olgt der Stand der Sicherheit, 1) wenn sie nnter-,> ssen, das Werk des HErrn eifrig zu treiben, Marc. 13, 36. 2) sich die vorigen Sünden wieder gefallen lassen, Ebr. 12, 1?4. 15. 2 Petr. 2, 18. 3) den Verführern Gehör geben, 4) sich nicht täglich prüfen, 5) das Ende nicht fleißig bedenken, Luc. 12, 20. 35. 46.
z. 7. Die Kennzeichen des Standes der Sicherheit: 1) die falsche Einbildung, als ob man anf dem rechten Wege, nno schon gut genug sei, 2) die Geringachtung des göttlichen Worts, 3) die herrschende Liebe zur Welt. 4) der schändliche Mißbrauch aller Creaturen GOttes zur Wollust und Eitelkeit, 5) die Verspottung der hereinbrechenden Gerichte GOttes, 6) die ungezähmte Freiheit der Zunge, Ps. 50, 19.
z. 8. Die Stufen der Sicherheit: a) auf der ersten Treppe ist 1) das Aufsteigen böser Begierden, Iac. 1, 14. 2) nno die Belnstignng daran, 3) Einwilligung in die böse That, 4) das Bestreben, sie zu vollbringen, 5) das wirkliche Vollbringen, Iac. 1, 15. Auf der li) andern Treppe ist die erste Stnfe 1) die Wiederholung der begangenen Sünde, 2) die Entschuldignng und Vertheidigung derselben, Zach. 5, 3. 3) die Verstockuug und Verhärtung in der Sünde, 4) das Rühmen seiner Sünden, 5) die Verbitterung und Feindschaft gegen diejenigen, die nicht mitmachen, sondern das Böse bestrafen wollen, Weish. 2, 12?20. 6) die Ver-blenduug des Satans und der verkehrte Sinn, Röm. 1, 28. 2 Thefs. 2, 11. 12.
§. 9. Die Mittel aus der Sicherheit zu kommen: a) der öftere Gebrauch der Gnadennnttel des göttlichen Worts und der heiligen Sacramente, 2 Petr. 1, 19. b) das Losreißen von allen, anch den Schooß-sünden, c) die nöthige Prüfung, d) die Betrachtung der zukünftigen Dinge, e) der erbauliche Umgang mit rechtschaffenen Seelen, und f) anhaltendes Gebet.
Sichermaal
Schießmaal oder Scheibenziel, wonach man scharf sieht, daß man sicher, ohne zu fehlen, oder Jemanden zn verletzen, schießt, 1 Sam. 20, 20.