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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Tappe ? Tartsche.
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z. 2. Heut zu Tage ist das Tanzen eine öffentliche und allgemeine Gewohnheit, daß anch der, welcher etwas dawider sagt, ausgelacht wird; allein es bleibt doch eine solche, die füglich für eine Quelle vieler Sünden kann angesehen werden. Bei Hochzeiten, hohen Festen 2c., wo man GOtt danken und die erwiesenen Wohlthaten erkennen sollte, mag es wohl heißen: Dankest du sa deinem GM, du tol-les und thörichtes Volk? 5 Mos. 32, 6.
z. 3. Pred. 3, 4. Wird es dem Klagen (Trauern) entgegengesetzt, da es so viel heißt, als einen Freudensprung thun, wie denn das Wort Ps. 114, 4. vom Hüpfen der Berge vorkommt, und wird nichts mehr dadurch angezeigt, als daß, wie man die Traurigkeit des Herzens durch Geberden und Bewegung, Ringen der Hände zu verstehen geben könne; so sei auch erlaubt, die iunerliche Herzensfreude durch äußerliche Geberden, Bewegungen des Leibes, ja Hüpfen und Springen an den Tag zu legen. Sprang David, d. i. warf er die Hände aus einander, und tanzte, that einen Freudenspruug, aus eiuer Freude im Geist, so spriugcn die heutigen Tänzer am Rande der feurigen Hölle herum und gerathen in die wüste Gesellschaft.
Die Tochter der Herodias, Matth. 14, 6.
Die Metze, die sich zum Tanz schmückt, Bar. 6, 9.
§. 4. b) Von einer geistlichen und herzlichen Freude der wahren Gläubigen, welche in diesem Leben durch den Trost des Geistes und des Evangeliums anfängt, aber in jenem Leben recht vollkommen sein wird.
Wohlan, ich will dich wieder bauen, daß du sollst gebauet heißen, du Jungfrau Israel; du sollst noch fröhlich pauken, und heraus gehen an den Tanz. (In GOtt, deinen« HCrrn, dich wie-der freuen. Im U. T. wird das Evangelium eine besondere Fltudt erregen, 2 Mos. 15, 20. 2l.) Ier. 31, 4.
z. 5. Matth. 11, 17. Wir haben euch gepfif-ftn:c. Die Kinder, denen mall es weder mit einem fröhlichen, noch mit einem Trauerspiel recht machen konnte, sind ein Vild des jüdischen Volkes, dem weder der ernste, znr Vußtraner stimmende Johannes, noch der leutselige, Gnade verkündende IEsus recht war, welches an beiden Anstoß nahm, und die gerade darin sich kundthuende göttliche Weisheit verkannte und ihre Absichten vereitelte.
§. 6. Keine Sylbe in der Schrift empfiehlt die weltüblichen Tanze. Denn ob schon Richt. 21, 21. es auch an Eitelkeit nicht mag gefehlt haben, so haben doch die Jungfrauen für sich allein getanzt; und mag es wohl ehrbarer zugegangen sein, als bei den heutigen, heidnisch gesinnten Christen. Die Welt vergeht mit ihrer Lust,' wer aber den Willen GOttes thut, der bleibt in Ewigkeit, 1 Joh. 2,17.
z. 7. Ob nun wohl ein Lehrer das Tanzen dem Volke nicht empfehlen darf, so soll er doch in Ve-strafnng dieser Leibesübung und Fröhlichkeit nicht unbedachtsam poltern und die, welche tanzen, bloß nm des Tanzens willen, zur Hölle verurtheileu, sondern bedenken, daß ein Tag der Freude durch einen ehrbaren und mäßigen Tanz vor Aller Augen weit weniger entheiligt wird, als durch das Verkriechen junger Lente !n die Winkel, oder durch meist unnütze, oft'sündliche Gespräche oder Pfänderspiele; anch bedenken, daß Arbeitern nach sechs Tagen Mühe und Plage eine fröhliche Stunde wohl zu gönnen sei. Daher soll er nur dahin trachten, diese Uebung der Fröhlichkeit in die Schranken der Ehr-Büchner'Z Hand-Eoncord.
barkeit zu leiten, nicht aber ein Mmrkopf und Menschenfeind sein. Daß Geistliche selbst tanzen, ist zwar an manchen Orten bei Ehrentagen üblich, aber besser thun sie, es zu lassen. Man bedenke, ob man nicht etwa das Tanzen darum verbietet, weil man sich selbst desselben enthalten muß; und ob man nicht, wofern man kein Geistlicher wäre, selbst anch tanzen würde. Man kann sich auch hier versündigen und im Eifer zu weit gehen. Das Tanzen hat schon nnter den Alten Mißbilligung gefunden. (Acsl-o pro Nurasna suchte von seinem Clienten den Tadel, er sei saltator, eiftig abznwehren; und sagt c. 6.: Usnio ksrs salwt godrius. Der von dem ^'5ani«s sehr bewunderte ^.eiius ^is^es rieth, die Täuzer aus Lacedämon zn treiben. S. I^iban. Orat. in ^i-ist. Oratt. sä. Ksisk. lom. III. 348. In der christlichen Kirche, obschon angesehene Kirchenväter, als BMius, Chrysostomus, Ambra-fius, Auguftiims das Tanzen als süuolich, ja vom Satan erfunden verwarfen, wurde denkselben doch nicht gesteuert, und die Täuzer waren, besonders zu Constäntinopel, geehrt, wie schon das Beispiel der schönen Tänzerin Theadora beweist, welche der Kaiser Justinian zu seiner Gemahlin erhob. Vergl. überhaupt Nuok ^nti«;. Oouviva!. III. 21 toi. 396 bis 402. ? In der reformirten Kirche herrschten hierüber strenge Begriffe. S. StäudUn Geschichte der christlichen Moral seit der Wiederanfl. der Wiss. S. 360 ff. 385 ff. Luther unterschied schärfer den züchtigen, unschuldigen Tanz, wo sich der Glaube ' und die Liebe nicht austanzen lasse (Kirchenpost, üb. II. Hxixk. ?0m. XI, 642. vergl. auch vom Fürstentanz X, 470) von dem unsittlichen, weltüblichen, der sehr die Unzucht fördere, Auslegung des 6. Gebots ^om. III. 1937. Die Spenersche Schule stellte wiederum strenge Grundsätze auf. S. Collin der große Ernst des thätigen Christenthums, aller vergänglichen Spiel- und Tanzlnst entgegengesetzt. Halle 1719. Gemäßigt Reinhard Moral III. S. 98 ff. Dem Unbekehrten wird man vergebens seine Tanzlust und Tanzwnth ausreden wollen: der ernste und im innern Leben immer mehr wachsende Christ verliert von selbst den Geschmack daran.
Tappe
Tatzen, die den Menschenhänden ähnlich sind, wie die Affen, Katzen 2c. haben, 3 Mos. 11, 27.
Tappen
Im Mittag, d. i. in klaren Sachen irren und fehlen, Hiob 5, 14. c. 12, 25.
Wir tappen nach der Wand, wie die Blinden, und tappen, als die keine Augen haben, Esa. 59, 10. 6 Mos. 26, 29.
Welcher aber solches nicht hat, der ist blind, und tappet mit der Hand (schließt seine Augen mit allem Fleiß zu), 2 Petr.
1. Tarstn; 2. Tarsis
1) Die Hauptstadt in Cilicien, wo Paulus stu-dirt. A.G. 9, 11. c. 21, 39. 2) Marmorsucher. Ein Sohn Iavans, 1 Mos. 10, 4. Ein Fürst des Ahasverus, Esth. 1, 14. Tarsis, 1 Kön. 10, 22. 9, 28. scheint Tartessus in Spanien zu sein. S. Winer II, 700 ff.
Tartsche
Eine Art von Schilden, womit man den Leib im Streit wider die Waffen deckt, 1 Kön. 10, 17. 2 Chr. 9, 6.
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