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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Taufen.
zu suchen sind? ? ?Die Wiedertäufer sind in ihren Irrthum um keine andere Ursache willen kommen, denn daß sie GOttes Wort und Werk nicht in Ehren und Würden halten, wie sie sollten." Luther, XXII. 64. Tischreden c. 1, 5. 48. Ob die Abneigung gegen die Kindertaufe aus einem lauteren christlichen Interesse komme, ob sie mit einem kindlichen Sinn bestehe, ist schwer zn glanbcn. Der Päpstler Glocken-, Korallen- 2c. Tanfen, das im zehnten Jahrhundert anfkam, ist eine abergläubische Handlung, welche in der Schrift keinen Grund hat, und überdies höchst nngereimt ist.
§. 11. Die Haushalter über die Geheimnisse, 1 Cor. 4,1. sind das Werkzeug, wodurch die Taufe verrichtet wird, Matth. 28, 19. Joh. 3, 22. c. 4, 1. wiewohl im Fall der Noth auch ein getaufter Christ, beiderlei Geschlechts, kraft seines geistlichen Priester-thums, tanfen kanu, 2 Mos. 4, 24. 25.
§. 12. Wenn sie nach Christi Ciusetzung verrichtet worden, so haben wir weder Befehl noch Beispiel, weder Grund noch Noth ans der Schrift aufzuweisen, sie an eben der Person, ob dieselbe gleich durch die Sünde von GOtt abgefallen, zn wiederholen, da nächstdem das heilige Nachtmahl zu unserer Erneuerung eingesetzt ist. Paulus, A.G. 19, 4. 5. tauft nach Christi Ordnung solche, die keine rechte Erkenntniß von GOtt haben, und es war überdies unbekannt, von wem sie die Taufe des Johannes empfangen hatten. Wiewohl Andere die Worte noch anders auslegen.
§. 13. Der Exorcismus: ich beschwöre dich, du unreiner Geist ?c. ist im zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt aufgekommen. Es ist nicht die Wuudergabe, aus einem leibhaftig Besessenen den Tenfel auszutreiben, Matth. 10, 1. auch keine zauberische, sondern eine mystische, geistliche Beschwörung, wodurch die geistliche Gewalt, die der Teufel durch die Sünde in dem Menschen hat, anzuzeigen; und also ein freier Gebrauch, der nach Gelegenheit kann und auch, meines Erachtens, sollte geändert werden. Die Päpstler halten ihn für ein solch wesentliches Stück, ohne das der Teufel nicht könne ausgetrieben werdeu; allein damit rauben sie der Taufe die Kraft und legen sie dem Exorcismus bei.
§. 14. GOtt schüttet in der Taufe den ganzen Schatz der Seligkeit über uns aus, 1 Joh. 4, 13. Es geschieht in der Taufe eine Mittheilung des heiligen Geistes; und darin besteht eigentlich die sacra-mentliche Kraft der Taufe, wodurch dieselbe theils dem Täufling unendlich mehr Segen bringt, theils weit mehr Würde erhält, und weit mehr Ehrfurcht dem Täufer und allen Anwesenden gebietet. Dle Möglichkeit einer solchen Gnadenwirkung auch bei Kindern ist gar nicht zu bezweifeln, Luc. 1, 15. die Geistesgabe wird Kindern als ein zarter Keim mitgetheilt; wenn sie sich anch dessen ebensowenig als der natürlichen Geistcsgaben schon bewußt sind. Daß aber bei dieser Gnade nicht alle Kinder wahrhaft fromme Kinder werden, ist Schuld der Kinder und ihrer Umgebungen, welche diesen Keim, statt sorgfältig zu pflegen und zu bewahren, unterdrücken und zerstören; was billig Jedem in den spätern reiferen Jahren schmerzliche Beschämung verursachen soll; und unersetzlichen Schaden brächte, wenn GOtt nicht die verlorene Tanfgnade wieder geben wollte. Denn die Wirkungen dieser Gebärerin zum Himmel sind: o) Die Wiedergeburt, Joh. 3, 4. l>) Vergebung der Sünden,
A.G. 2, 33. vergl. Zach. 13, 1. r) die Aufnahme in den
GnadenVund GOtteZ, 1 Petr. 5, 21. das Anziehen Christi, Gal. 3, 27. t») das geistliche Verlöbniß Christi mit der Seele, i Cor. 12, 13. Eph. 5, 31. 32. e) Leben und Seligkeit, Marc. 16, 16. Röm. 8, 17.
§. 15. Laßt uns diese hohe Wohlthat mit Dauk erkenne», und den Bund eines gnten Gewissens mit GOtt zu erhalten suchen, damit wir in Christo eingepfropft, Röm. 11, 19. bleiben und unter seiner Vlntfahne, zn der wir in der Taufe geschworen, ritterlich kämpfen, bis wir die unverwelkliche Krone aus Gnaden erhalten!
§. 16. Diejenigen, welche den Taufbund gebrochen, sind anzusehen, als a) Abtrünnige, Ier. 5, 23. Ebr. 3, 12. b) als Vunobrüchige, Ezech. 16, 59. 1 Petr. 3, 21. c) als geistliche Ehebrecher und Hurer, Ezech. 16, 15. Iac. 4, 4. d) als nntreue und ungerechte Hanshalter, Luc. 16, 1. c) als Meineidige, Ezech. 16, 59. Icr. 7, 9. f) als Nebellen gegen GOtt, Röm. 8, 7. g) als Schalks-knechte und Mägde, Matth. 18, 24. Sollen sie errettet werden; so müssen sie nicht einen Augenblick anstehen, sich zn GOtt zn bekehren, und dadurch ihren Taufbund wieder erneueru. Dieser Taufbund wird durch eine wahre Buße von Seiten des Menschen wieder erneuert, iuoem er von Seiten GOttes beständig und fest stehen bleibt; und dann muß cr in dein übrigeu Lauf der Erneuerung und Heiligung noch täglich erneuert werden. Dabei ist denn Folgendes zu bemerken: a) Der Mensch mnß sich er-inneru seiner süudlichen Unart, in welcher er em-pfaugen und geboren ist, und von welcher er bei mancher Gelegenheit gereizt wird, ob er sie gleich nicht zur Herrschaft kommen läßt; b) er muß sich erinnern der unaussprechlichen Gnade, die ihm in seiuer Taufe widerfahren ist, und mit tiefer Dankbarkeit die Liebe erkennen, mit welcher GOtt ihm entgegenkam, ehe er es noch ahnen konnte; o) er muß sich erinnern seiner Taufzusage, nud dabei prüfeu, wie er sie gehalten habe; und weuu ihn seiu Gewisseu wegeu seiuer Nutreue auklagt, den ernstlichen Vorsatz fassen, von nun an dieser seiner Zusage besser eiugeoenk zu sein, und seinem himmlischen Vater, seinem treuen Erlöser, seinem Heiligmacher und Tröster sich aufs Neue zu seinem Tempel 'zu ergeben. Dies wird ihn kräftig antreiben, 1) nicht nur durch deu Glauben in JEsu Christo zu bleiben, in welchen er durch die heilige Tanfe verseht worden, sondern auch 2) seine Pflicht treulich zu beobachten, die ihm wegen seines Taufbundes auf seinem Gewissen liegt, Ps. 51, 11. 1 Tim. 1, 19. A.G. 23, 1. c. 24, 16.
Taufen, s. Taufe
z. 1. I) Von dem Bade der Wiedergeburt. Im Namen des Vaters :c. auf Befehl und in Kraft der Dreieinigkeit. Im Namen Christi, auf Befehl dessen, welcher die Vergebuug der Süuden verdient, A.G. 8, 16. Auf den Tod Christi, der Sünde abzusterben durch die Kraft seines Todes, und von Sünden aufzustehen durch Kraft seiuer Auferstehung. Uud dieses Alles nach empfangener Vorschrift,' Matth. 28, 19. Es sind getauft worden: IEsuZ, Matth. 3, 13. die Stadt Jerusalem ,c., Marc. 1, 5. 0.
vlel Volks, Luc. 3, 7. Pharisäer und Sadducäer, Matth. 3, 7.
Cornelius, A.G. 10, 4?. der Schuloberst, A.G. 18, 6. der
Kämmerer, A.G. 6, 38. Paulus, c. 9, 19. Lydia, c. 16, 15.
der Kerkermeister, c. 16, 33. die Jünger zu EphesuZ, c. 19, 5.
Stephanus Hausgesinde, i Cor. i, 16 tc. Und ließen sich taufen von ihm im Jordan, und bekannten ihre
Sünden, Matth. 3, 6. Gehet hin und lehret alle Völker, und taufet sie im Namen dc)
Vaters 2c., Matth. 28, 19.