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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Thorheit ? Thränen.
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Thorheit, s. Thor
§. 1. a) Eigentlich eine Schwachheit, wo mau aus Mangel der Veurtheilnngskraft und Antrieb des verderbten Willens etwas vornimmt, das zu eigenem Schaden gereicht. Das Meiste kommt dabei auf den Willen an, dessen Verderbniß anch oft verhindert, daß Leute, die sonst einen guten Verstand haben, ihn nicht allezeit brauchen, sondern wider menschliche und göttliche Gesetze handeln, b) Ein jedes Verbrechen und Schandthat, welche wider das Gewissen, ja gesunde Vernunft begangen wird, so daß der Thäter scheint, als wenn er nicht klug wäre, und nicht wisse, was links oder rechts, ist eine Thorheit.
Z. B. Schwere Sünde, Iof. 7, 15. Nicht. Z0, 6. 10. der Ehebruch, Ier. 29, 23.
Dnrum, daß sie eine Thorheit in Israel begangen und in ihres Vaters Hause gehuret hat, 5 Mos. 22, 21.
Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, thut nicht eine solche Thorheit, Richt. 19, 23.
Nicht, mein Bruder, schwäche mich nicht: ? Thue nicht eine solche Thorheit, 2 Sam. 13, 12.
Und in seinen Voten findet er Thorheit, Hiob 4,13. (S. Heilige s. 4.)
Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Thorheit, Pf.
38, 6.
Dies ihr (der Gottlosen) Thun ist eitel Thorheit, Pf. 43, 14. Er wird sterben ? und um seiner großen Thorheit willen wird
es ihm nicht wohl gehen, Sprw. 5, 23. Die Narren werden in ihrer Thorheit sterben, Sprw. 10, 21. Das ist der Narren Thorheit, daß es eitel Trug mit ihnen ist,
ib. c. 14, 8.
Die Thorheit des Narren bleibt Thorheit, ib. v. 24. Wer ungeduldig ist, der offenbaret seine Thorheit, ib. v. 20.
Pred. 10, 13.
Dem Thoren ist die Thorheit eine Freude, Sprw. 15. 21. Die Thorheit eines Menschen verleitet seineu Weg, daß sein Herz
wider den HErrn tobet, Sprw. 19, 3. Thorheit steckt dem Knaben im Herzen, Sprw. 22, 15. Sir.
30, 11. Da sahe ich, daß die Wahrheit die Thorheit übertraf, wie das
Licht die Finsterniß, Pred. 2. 13. Sie find allzumal Heuchler und Vöse, und aller Mund redet
Thorheit, Esa. 9, 17.
Das Wort vom Kreuz (Christi) ist eine Thorheit denen, die verloren werden, (üns eitle, sei» Verderben nicht ftch tinuesttlicnde
Herz steht es fiir thöricht an, daß mir durch einen elenden uud
aufs Tiefste geschmähten Menschen ;ur Seligkeit m»o höchsten
Ehre gelnngen sollen.) 1 Cor. 1, 19. Hat nicht GOtt die Weisheit dieser Welt zur Thorheit gemacht?
ib. v. 20. Wir predigen den gekreuzigten Christum, (der) den Juden ein
Aergerniß, und den Griechen eine Thorheit (scheint), ib.
v. 23. Die göttliche Thorheit ist weiser, denn die Menschen sind, ib.
v. 25. Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste GOttes; es
ist ihm eine Thorheit :c., 1 Cor. 2, 14. (S. Geist Z. e.) Dieser Welt Weisheit ist Thorheit bei GOtt, 1 Cor. 3, 19. Was ich jetzt rede, das rede ich nicht, als im HErrn, sondern
als in der Thorheit, 2 Cor. 11, 17. (S. tliihme» Z. 6.) Ihre Thorheit wird offenbar werden Jedermann, gleichwie auch
jener war, 2 Tim. 3, 9.
§. 2. Der allerheiligste Messias betet in seinem Leiden:
GOtt, du weißt (um) meine Thorheit (wie es damit stehe, daß ich niimlich nicht eigene, sondern fremde Hitnoen trage), und meine Schulden sind dir nicht verborgen, Pf. 69, 6.
z. 3. Pred. 10, 1. ist der Sinn: Wie todte Fliegen die Salbe des Salbenbereiters verderben und stinkend machen; so macht anch ein wenig Thorheit den, der durch Weisheit und Würde hoch stand, stinkend oder verachtet.
Thöricht
8> 1. . S. Thor; der sich unvernünftig in seinen Handlungen bezeigt, Ier. 20, 11. Abgeschmackt, Klagel. 2, 14. Dankest du also deinem GOtt, du toll und thöricht Volk, 2 Mos.
32, 6. Ein thörichtes Volk lästert deinen Namen, Ps. 74, 18.
Büchner's Hano-Concord.
Ein Thörichter glaubt das nicht, Ps. 92, 7.
Ein thörichter Sohn ist seiner Mutter Grämen, Sprw. 10, i.
Aber mein Volk ist toll, und glauben mir nicht, thöricht sind
sie und achten es nicht, Ier. 4, 22. Denn das thörichte Volk will geschlagen sein, Hos. 4, 14. Wer diese meine Rede höret, und thut sie nicht, der ist einem
thörichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baucte,
Matth. ?, 26.
Von thörichten Jungfrauen, Matth. 25, 3. 3. 8. Und vermissest dich zu sein ? ein Züchtiger der Thörichten,
Röm. 2, 20. Ich sage aber, daß nicht Jemand wähne, ich sei thöricht, 2 Cor.
li, 16. (S. Nähmen ß. e.) Thörichte und schädliche Lüste, 1 Tim. 6, 9. Das ist der Wille GOttes, daß ihr mit Wühlthun verstopfet die
Unwissenheit der thörichten Menschen, i Petr. 2, ib. vergl.
c. 3, 6.
z. 2. Thörichte Fragen, welche der Vorwitz in göttlichen Sachen thut, altvettelische Fabeln, 1 Tim. 4, 7.
Der thörichten und unnützen Fragen entschlage dich, 2 Tim.
3, 23.
§. 3. Thörichte Predigt, die nämlich dem verdorbenen Menschen also scheint. Dieweil die Welt durch ihre Weisheit GOtt in seiner Weisheit
nicht erkannte, gefiel es GOtt wohl, durch thörichte Predigt
selig zu machen, die daran glauben, i Cor. i, 21. Was thöricht ist vor der Welt, das hat GOtt erwählet, daß er
die (eingebildeten) Weifen zu Schanden macht, ib. v. 27.
Thörlich
Thun: ungeziemend, unweislich handeln.
Laban gab dem Jacob schuld, er habe thörlich gethan, i Mos.
31, 28. Saul hat thörlich (aus Ungehorsam und Mißtrauen gegen GOtt)
gethan, i Sam. 13, 13.
David, 2 Sam. 24, 10. 1 Chr. 22, 8. Assa, 2 Chr. 16, 9. Hiob that nichts Thörliches wider GOtt (schrieb GOtt nichts Un-
nefchilktes ;n), Hiob 1, 22. Meine Verfolger werden fallen, ? daß sie so thörlich handeln,
Ier. 20, ii.
Thracien
Scharfes, steinigtes Land. Hent zu Tage Ro-manien, 2 Macc. 12, 35.
Thränten
1 Kön. 6, 6. Wo die Manern eingezogen und schmäler werden, Absätze und Kragsteine Heransgehen, worauf die Balken mit ihrem Ende ruhen.
Thränen
§. 1. I) Die aus den Angen rinnenden Feuchtigkeiten, welche bei stark bewegtem Herzen ausbrechen.
Ich habe dein Gebet gehöret, und deine Thränen gesehen; siehe, ich will dich (HiZkias) gesund machen, 2 Kön. 20, 5. Esa. 38. 5.
Meine Freunde sind meine Spötter; aber mein Auge thränet (vergießt Thränen) zu GOtt, Hiob 16, 20.
Und netze mit meinen Thränen mein Lager, Ps. 6, 7.
Höre mein Gebet, HErr ? und schweige nicht über meine Thränen, Pf. 39, 13.
Meine Speise sind meine Thränen Tag und Nacht, Pf. 42, 4. (Sie stießen so hänsig, dnß alle meine Speist damit angefeuchtet wird.)
Zähle meine Flucht, fasse meine Thränen in deinen Sack, Ps. 56, 9.
Du hast meine Seele aus dem Tode gerissen, mein Auge von den Thränen, Pf. 116, 8.
Die mit Thränen säen, werden mit Freuden ernten, Pf. 126, 5.
Siehe, da waren Thränen derer, die Unrecht litten, Pred.
4, 1.
Der HErr, HErr wird die Thränen von allen Angesichten abwischen, und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen, Esa. 25, 6.
Meine Augen müssen mit Thränen fließen, daß des HErrn Heerde gefangen wird, Ier. 13, 17. c. 14, 17.
Laß dein Schreien und Weinen, und die Thränen deiner Augen, Ier. 31, 16.
Sie (Iernsnlem) weinet des Nachts, daß ihr die Thränen über die Backen laufen, Klagel. 1, 2. c. S, 19.
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