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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Uebergehen ? Ueberschatten.
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Uebergehen
a) Vom Wasser: ausbrechen, wenn die Wasser schwellen, daß sie über das Ufer laufen, Sprw. 8, 29. b) In Ueberfluß vorhanden sein. c) Ueberschreiten, verlängern und weiterhinaussetzen. d)GOt-tes Gebote übertreten, 4 Mos. 22, 18. 5 Mos. 17, 2.
n) Weß das Herz voll ist, deß gehet der Mund über, Matth.
12, 34. vergl. Luc. S, 45. JEsu gingen die Augen über (weinete), Joh. 11, 3S.
b) Und deine Kelter mit Most übergehen, Sprw. 3, 10.
c) Du hast ein Ziel gesetzt, das wird er nicht übergehen, Hiob 14, 5. vergl. Sprw. 8, 29.
d) Warum übergehet ihr also das Wort des HErrn? 4 Mos.
14, 41.
Ich habe deine Gebote nicht übergangen noch vergessen, 5 Mos.
26, 13.
Sie übergehen das Gesetz und ändern die Gebote, Esa. 24, S.
Ueberhand haben, kriegen
Meister sein. Das Uebergewicht, die Uebermacht haben. Gotteslastern hat überhanb genommen.
Hos. 4, 2. Es ist' wie Wasser, 1 Mos. 7, 18. aus-und durchgebrochen, daß man viele Beispiele antrifft.
Unsere Zunge soll überhand haben, uns gebühret zu reden; wer
ist unser HErr? Pf. 12, 5. Wenn tzdie Gerechten überHand haben, fo gehet eZ sein zu,
Sprw. 23, 12. vergl. c. 29, 2. HErr, siehe auf (uns Zu helft«), daß Menschen nicht überHand
kriegen, P». 9, 20. Meine Kinder sind dahin, denn der Feind hat überHand gekriegt,
Klagel. i, 16. Weil die Ungerechtigkeit wird überHand nehmen, wird die Liebe
bei Vielen erkalten, Matth. 24, 12. Also mächtig wuchs das Wort des HErrn, und nahm überHand,
A.G. 19, 20.
Ueberheben
1) Sich ? stolz und hochmüthig werden; 2) Jemanden von etwas entbinden, damit verschonen, Dan. 6, 2. N.G. 27, 21.
1) Amazia, daß cr die Edomiter geschlagen, 2 Kön. 14, 10.
Antiochus, 2 Macc. S, 17. Auf daß ich mich nicht der hohen Offenbarung überhebe, ist mir
gegeben ein Pfahl ins Fleisch, 2 Cor. 12, 7. Der da ist ein Widerwärtiger, und sich erhebet über Alles 2c.,
2 Thess. 2, 4. (S. GOtt §. 9.) 3) Abba, mein Vater, es ist dir Alles möglich, überhebe mich
dieses Kelchs, Marc. 14, 36.
Ueberhingehen
- 1)'Jemanden (bildlich) mit Fützen treten, wie einen Sklaven schimpflich behandeln. 2) Nicht bestehen; gänzlich vergehen.
1) Bücke dich, daß wir überhingehen; und lege deinen Rücken zur Erde, und wie eine Gasse, daß man überhm laufe, Esa. 61, 23. vergl. Pf. 129 ,3.
2) Der Gottlose ist wie ein Wetter, das überhin gehet, und nicht mehr ist, Sprw. 10, 25.
Ueberhören
Stille schweigen, und etwas in Geduld so hingehen lassen, Sprw. 19, 11.
Ueberjahrt
Veraltet, unbrauchbar, Ebr. 8, 13.
Ueberkleiden
2 Cor. 5, 2. 4. Dies ist der Gläubigen heiliger Wunsch: Sie wollen zwar sterben, allein auch nach der Auflösung des Bandes zwischen Leib und Seele, dem Leibe nach nicht erst verwesen, sondern, wenn der Leib sogleich mit himmlischen Eigenschaften, Klarheit, Unsterblichkeit geziert wäre, mit Leib und Seele in die frohe Ewigkeit versetzt werden. Also wie diejenigen, welche der jüngste Tag lebendig ergreifen wird, so den Tod leiden, daß die Sterblich-
keit schnell von der Unsterblichkeit verschlungen werde. S. Tod z. 10.
Ueberkommen
Erlangen, theilhaftig werden.
Die Gerechtigkeit, Nö'm. 9, 31. (S. Gerechtigkeit Z. 13.) den Glauben, 3 Petr. i, i. (S. Glauben Z. 4.)
Ueberlang
1) Das, was allzulang, 2 Mos. 26, 12. 2) was überbleibt, auch überflüssig und zu viel ist, 4 Mos. 3, 46 f.
Ueberlegen
1) Ueberrechnen, ausrechnen, Offb. 13,13. 2) ^ä-jsetiv. Stärker, mächtiger sein, 2 Sam. 10, 11. Ein Volk wird dem andern überlegen sein, i Mos. 25, 23.
Uebermachen
GOtt mit Sünden allzusehr reizen und fast uöthi-gen, daß er zur Strafe greifen soll, Ier. 48, 36. Sir. 16, 10.
Uebermögen
Ueberwältigen, überwinden, elnes Andern mächtig werden, 1 Mos. 32, 25. Nicht. 16, 5. Ps. 129, 2.
Uebermuth, Uebermüthig
Hochmuth, wo einer seiue Kraft und Vorzüge überschätzt, darauf trotzt und ungebührlich anmaßend wird.
SanheribZ, 2 Kon. 19, 28. Moabs, Ier. 49, 29. Weil der Gottlose Uebermuth treibet, muß der Elende leiden,
Pf. 10, 2.
Ueberreden
GOtt ließ zn, 1 Kön. 22, 21. aus gerechtem Verhängniß, daß der falsche Geist den zu seiuem Gericht zeitigen König, Ahab, bethörte. (S. Geist z. 26. Geben z. 5.)
Wenn dich dein Bruder ? überreden würde (zur Abgötterei), 5 Mos. 13, 6.
Die Delila den Simson, Richt. 14, IS. c. 16, 5. Iesabel den Ahab, i Kön. 21, 25.
HErr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen, Ier. 20, 7.
Ach, deine Tröster haben dich überredet und verführet, Ier.
38, 22.
EZ fehlet nicht viel, du überredest mich, daß ich ein Christ
würde, A.G. 26, 28. Solches Ueberreden ist nicht von dem, der euch berufen hat,
Gal. s, 8. vergl. c. 1, 6.
Uebersatz
Allzu großer Gewinn ist von GOtt verboten. Luther. Uebersatz ist, wenn der Arme, weil ers dringend braucht, kaufen, oder die tägliche Waare annehmen muß, so theuer der Geizige will, 3 Mos. 25, 36. 37. Gzech. 18, 17.
Wer sein Gut mehret mit Wucher und Ueberfatz, der sammelt es zu Nutz der Armen, Sprw. 26, s.
Ueberschatten
Wie eine Wolke die Hütte des Stifts ganz bedeckte, 2 Mos. 40, 34 ff. und mit der Herrlichkeit des HErrn erfüllte; also würde auch, wie der Engel sagte, der Sohn GOttes, und die in ihrem Leibe gebildete menschliche Natur die Maria, Luc. 1,35. mit seiner Herrlichkeit erfüllen, Joh. 1, 14. (S. Kraft §. 3. Mann z. 6.) Sonst Ueberschattete eine Wolke bei der Verklärung Christi, Matth.
17, 5. die Cherubim den Gnadenstuhl, Ebr. 9, 5. PetruZ
Schatten bis Krankett, A.G. s, 15.