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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Vergeltung ? Vergessen.
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ständigkeit unter vielen Leiden im Himmel aus Gnaden belohnen werde. S. c. 10, 34. 35. Sonst, da sich der Glanbe an mehrere znr Seligkeit nöthige Wahrheiten hält, Joh. 17, 2 ff. wie auch im c. 12, 1 ff. welter gesagt wird, so könnte man auch das Suchen für den ganzen Gottesdienst, welchen wahre Buße, Glaube und Gehorsam ausmacht, nehmen.
Vergeltung
a) Der Lohn, der für eine Arbeit oder Liebesdienst gegeben wird. b) Die Strafe, die mau durch VöseS und Verachtung der angebotenen Gnade verdient, c) Die Gnadenbelohnung, das Erbtheil der Heiligen für ihre Treue in der Zeit der Guade. In beiden verfährt GOtt ohne An sehn der Person; nicht wie wankelmüthige Menschen.
a) Warum will mir der König eine solche Vergeltung thun? 2 Sam. 19, 36.
b) Ihr Tisch müsse vor ihnen zum Strick werden, zur Vergeltung und zu einer Falle, Ps. 69, 23. Röm. 11, 9.
Es ist der Tag der Rache des HErrn, und das Jahr der Vergeltung zu rächen Zion, Esa. 34, 8.
Siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Vergeltung ist vor ihm, Efa. 40, 10.
Die Zeit der Heimsuchung ist gekommen, die Zeit der Vergeltung, deß wird Israel inne werden, Hos. 9, 7.
c) Und wisset, daß ihr von dem HErrn empfangen werdet die Vergeltung des Erbes, Col. 3, 24.
§. 2. Die göttliche Vergeltung ist allezeit gerecht; GOtt giebt genau Acht auf das Maaß, damit wir messen, Luc. 6, 38. No'm. 12, 19. um uus wieder richtig zuzumessen. Geht schon die Vergeltung nicht allezeit im gleichen Verhältniß, ? weder mit der Missethat, Ps.103, 10. noch mit dem Leiden, No'm. 8, 18.: so bleibt doch die Vergeltung nie aus, und die vollkommene wird im künftigen Leben eintreten. GOtt läßt auch oft den Menschen da, wo er unschuldig ist, gestraft werden; aber für andere noch ungeahndete Süuden. S. Z^T-asm Ooickssio st gui ip8iu8 reprßlißnsio; bei ^Niemoni Nöuioirss VIII. 264?271. Die Vergeltung wird der Schuld entsprechen: wer seine Ohren verstopft vor den Armen, der wird rufeu und nicht erhört weiden, Sprw. 21, 13. wer nicht Barmherzigkeit thut, über den wird ein unbarmherziges Gericht ergehen, Iac.2,13. wer GOtt hier nicht sucht, der wird ihn dort nicht finden.
Vergessen
§. 1. Eine Sache aus dem Gedächtniß lassen, nicht daran denken; sich um etwas nicht bekümmeru. (Tyrus, eine vergessene Hure, Efa. 23, 16. S. Hurenlied.)
Der oberste Schenke ? vergaß Das vergiß nicht (nämlich die
25, 19.
Meine Freunde haben meiner vergessen, Hiob 19, 14. Meiner ist bei ihnen (meinen Nachbarn) vergessen im Herzen, wie
eines Todten, Pf. 31, 13.
Daß ich auch vergesse mein Vrod zu essen, Ps. 102, 5. Mein Kind, vergiß meines Gesetzes nicht, Sprw. 3, i. c. 4, 5. Sie (die Mnige) möchten trinken, und der Rechte vergessen,
Sprw. 31, 5.
Die künftigen Tage vergessen Alles, Pred. 2, 16. Und will euch ewige Schande ? zufügen, der nimmer vergessen
werden soll, Ier. 23, 40. c. 20, 11. Alle deine Liebhaber vergessen deiner, fragen nichts darnach,
Ier. 30, 14.
Unsers Namens wird mit der Zeit vergessen, Weish. L, 4. Ehre deinen Vater von ganzem Herze»:, und vergiß nicht, wie
sauer du deiner Mutter geworden bist, Sir. ?, 29. Eine böse Stunde macht, daß man aller Freude vergisset, Sir.
11, 28. Vergiß des Armen nicht, wenn du den fröhlichen Tag hast, Sir.
14, 14.
Vergiß nicht deines Vaters und deiner Mutter Lehre, Sir.
23, 19. Vergiß «icht der Wohlthat deines Bürgen, Sir. 29, 20.
Josephs, i Mos. 40, 22. malekiter auszutilgen), 5 Mos.
Vergiß deines Freundes nicht, Sir. 37, 6.
Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich nach dem, das
da vorne ist, Phil. 3, 13. Gastfrei zu sein vergesset nicht, Ebr. 13, 2. Wohlzuthun und mitzutheilen vergesset nicht, ib. v. 16.
§. 2. GDtt vergessen heißt, ihn verlassen, nicht ehren, fürchten, anrufen, loben, sein Vertraue» und Hoffnung nicht auf ihn setzen; sondern, indem mau alle empfangenen Nufe und Erinnerungen an GOtt aus dem Sinne schlägt, sich eine nngezähmte Freiheit anmaßen, sein Gebot übertreten und allen Lastern ohne Scheu den Zügel lassen. So hüte dich, daß du nicht des HGrrn vergessest lc., ä Mos.
6, 12. c. 4, 23. c. 8, 11. 14. Ich habe deine Gebote nicht übergangen, noch vergessen, 5 Mos.
26, 13.
Deinen Fels, der dich gezeuget hat, hast du aus der Acht gelassen, und hast vergessen GOttes, der dich gemacht hat,
5 Mos. 32, 18.
So geht es allen denen, die GOttes vergessen, Hiob 8, 13. Merket doch das, die ihr GOtteZ vergesset, daß ich nicht einmal
hinreiße, und sei kein Retter mehr da, Ps. 50, 22. Sie vergaßen GOttes, ihres Heilandes, Ps. 106. 21. Z. V.
Richt. 3, 7. 1 Sam. 12, 9. Ier. 3, 21. Gzech. 22, 12. Ich habe Lust zu deinen Rechten und vergesse deine Worte nicht,
Ps. 119, 16. 61. 83. 93. 141. Du hast vergessen GOttes, deines Heils, und nicht gedacht an
den Felsen deiner Stärke, Esa. 17, 10. Israel, vergiß meiner nicht, Efa. 44, 21. Und vergissest des HGrrn, der dich gemacht hat, Efa. 51, 13. Mein Volk vergißt meiner ewiglich (lange Inhre her), Ier.
2, 32. Darum, baß du meiner vergessen hast, und verläsfest dich anf
Lügen: so «., Ier. 13, 25. Darum, daß du meiner vergessen, und mich hinter deinen
Rücken geworfen hast: so trage auch nun deine Unzucht,
Ezech. 23, 35.
Israel vergisset seines Schöpfers, Hof. 8, 14. Weil sie geweidet sind ? erhebet sich ihr Herz; darum vergessen
sie meiner, Hos. 13, 6.
§. 3. GDtt die Menschen a) wenn er kein gnädiges Auge auf sie hat, sie dem Uuglück bloßstellt, und ohne Hülfe und Trost läßt; b) wenn cr die Rache aufzuschieben scheint; besonders oenUnter-drückten bcizuspringen verzieht. *
HTrr, wie lange willst du meiner so gar vergessen? Pf. 13, 2.
Ich sage zu GOtt, meinem Fels: warum hast du meiner vergessen? Ps. 42, 10.
Hat denn GOtt vergessen gnädig zu sein? Ps. 77, 10.
Vergesse ich deiner, Jerusalem, so werde meiner Rechten vergessen, Ps. 137, 5.
Der HErr hat mich verlassen, der HErr hat meiner vergessen, Efa. 49, 14.
Warum willst du unserer so gar vergessen, und uns die Länge so gar verlassen? Klaget. 5, 20.
Du vergissest des Gesetzes deines GOttes, darum will ich auch deiner Kinder vergessen, Hos. 4, 6.
b) Er (der Gottlose) spricht in seinem Herzen: GOtt hat es vergessen (wird also verwegener und verstockter), Pf. 10, n.
* Warum verbirgest du dein Antlitz, vergissest unsers Elendes und Dranges? Pf. 44, 25.
§. 4. Uicht uergejseni a) wenn er väterliche Fürsorge hat, und seine hülfreiche Gegenwart, vornehmlich in elenden Umständen, wo er die Seinen aus der Acht gelassen zu haben schien, kund thut; b)wenu er die Gottlosen mit gerechter Rache und Strafe, ob er schon solche eine Zeitlang zurück hält, gewiß heimsuchen wird.
a) 5 Mos. 4, 31. 1 Sam. 1, 11. Pf. 74, 19. Luc. 12, 6.
Er uergisfet nicht des Schreiens der Armen, Pf. 9, 13. 19.
Vergiß der Elenden nicht, Pf. 10, 12.
Des Gerechten wird nimmermehr vergessen, Pf. 112, 6.
Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich
nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie
deffelbigen vergäße, fo will ich doch deiner nicht vergessen,
Gfa. 49, 15. GOtt ist nicht ungerecht, daß er vergesse eures Werkes, Ebr.
6, 10.
l,) Vergiß nicht des Geschreies deiner Feinde, Pf. 74, 23. Was gilt es, ob ich solcher ihrer Werke ewig vergessen werde,
Amos S, 7. Der HErr ist ein Rächer wider seine Widersacher, und der cZ
seinen Feinden nicht vergessen wird, Nah. i, 2.
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