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Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz

M. Gottfried Büchner, E. Ch. Lutz, H. Riehm, Verlag von Ferd. Riehm, Basel, 1890

Exegetisch-homiletisches Lexikon über alle Sprüche der ganzen heiligen Schrift für Geistliche, Lehrer, Sonntagsschullehrer und die Familie.

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Wunder
les Aas; die Gerechten meiden der rohen Sünder Thun als einen Unflath, Weish. 2, 16. und wer sie läßt unheilbar werden, fühlt die Bisse ewig.
Ich habe einen Mann erschlagen mir zur Wunde, 1 Mos. 4, 23.
(S. senle.)
Wunde um Wunde, Z Mos. 21, 25. <S. Heule.) Er hat mir eine Wunde (ein Krenz) über die andere gemacht,
Hiob ^6, 14. c. 9, 17. Wo find Wunden ohne Ursach? Sprw. 23, 29. Wunden kann man verbinden, Sir. 27, 23. Der Samariter verband ihm seine Wunden, Luc. 10, 34. t>) Meine Wunden stinken und eitern vor meiner Thorheit, Pf.
8. 2. c) Ein elender Zustand, sowohl an Leib als Seele, welchen sich Israel durch die Sünde über den Hals gezogen.
Efa. i, 6. c. 30, 26. Ier. 51, 8. Hof. 5, 13.
Dein Schade ist verzweifelt böse, und deine Wunden find unheilbar, Ier. 30, 12. c. 15, 18.
Aber ich will dich wieder gesund machen, und deine Wunden heilen, Ier. 30, 17.
z. 3. Die heiligen Wunden Christi, dessen Hände und Füße um unserer Sünden willen durchgraben, Ps. 22, 17. und dessen Seite geöffnet worden, sind ein offener Vorn wider die Nureinigkeit, Zach.
Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilet, Efa. 53, 5. 1 Petr.
2, 24.
Was find das für Wunden in deinen Händen? Zach. 13, 6.
Wunder, Wunderwerk
§. 1. Die Werke GOttes, welche alle Kraft der Natur übersteigeu, und auch also in den ordentlichen Kräften und Gesetzen der natürlichen Dinge keinen Gruud haben können; oder nach der Schrift Thatsachen, die kein Mensch durch uatürliche Kräfte, Joh. 3, 2. c. 15, 24. sondern nur GOtt bewirken kann, Matth. 9, 8. c. 15, 31. Luc. 9, 43. c. 18, 43. und die zur Beglaubigung seines Gesandten dienen. Mit Wundern (die zelm Myen) schlug GOtt Egypten, 2 Mos.
3, 20. und führte sein Volt aus, 5 Mos. 7, 19. c. 26, 8. c. 29, 3. Ier. 32, 21.
HSrr, deine rechte Hand thut große Wunder, 2 Mos. 15, 6.
S Mos. 6, 22. Ich will ? Wunder thun, dergleichen nicht geschaffen sind in
allen Landen, 2 Mos. 34, 10. Heiliget euch, denn morgen wird der HErr ein Wunder unter
euch thun, Ios. 3, 5. Wo sind alle seine Wunder, die uns unsere Väter erzähleten?
Richt. 6, 13. Erzählet ? unter den Völkern seine Wunder, i Chr. 17, 24.
Ps. 96, 3. Ps. 105, 2. Der große Dinge thut, die nicht zu forschen sind, und Wunder,
die nicht zu zählen sind, Hiob 5, 9. Ich danke dem HErrn von ganzem Herzen, und erzähle alle
seine Wunder. Pf. 9, 2.
HErr, mein GOtt, groß sind deine Wunder, und deine Gedanken, die du an uns beweisest, Ps. 40, 6. Du bist der GOtt, der Wunder thut, Ps. ??, 15. Wirst du unter den Todten Wunder thun? Ps. 68, 11. Mögen denn deine Wunder im Finstern erkannt werden? ib.
v. 13. Die Himmel werden, HErr, deine Wunder preisen, Ps.
89, 6. Gedenket seiner Wunderwerke, die er gethan hat; seiner Wunder
und seines Worts, Pf. 105, 5. Er hat ein Gedächtniß gestiftet seiner Wunder, Ps. 111, 4.
vergl. 2 Mos. 12, 24. 14.
Der große Wunder thut allein; denn seine Güte währet ewiglich, Ps. 136, 4.
Ich lobe deinen Namen, denn du thust Wunder, Efa. 25, 1. Er ist ein Erlöser und Nothhelfer, und er thut Zeichen und
Wunder, beide im Himmel und auf Erden, Dan. 6, 27. Wer kann seine großen Wunder begreifen? Sir. 18, 2. c.
42, 17.
Die Sonne ist ein Wunderwerk des Höchsten, Sir. 43, 2. (Wtgen
ihrer Größe und Lichts u.) Ich will Wunder thun oben im Himmel, und Zeichen unten auf
Erden, Blut und Feuer, und Rauchdampf, A.G. 2, 13.
z. 2. Daß GOtt Wunder thun könne, ist kein
Zweifel. Er ist die erste Ursache aller natürlichen Dinge, und hat folglich die Gesetze der Natur gegeben. Er ist allmächtig; folglich kann er nach seinem Willen die Gesetze der Natur aufheben, zurück halten und ändern, wie es ihm nach seiner Weisheit gefällt. Wenn man an einen persönlichen, über die Welt erhabenen GOtt glaubt, läßt sich die Möglichkeit der Wunder nicht läugnen, und selbst nach AousFsa« (I^ttlßs äs 1a Nont. M'. 3. Oeuvi-. XII. 87. Dsuxx. 1792.) wäre es gotteslästerlich, es zu läugnen, und wer es thäte, verdieute eingesperrt zu werden. Nur nach dem pantheistischen System sind Wunder Nonsens.
§. 3. Christus, der Gottmensch, ist in den Tagen seines Fleisches, zu Jedermanns Ueberzeugung durch Wunder bewährt, A.G. 2, 22. daß er der wahre Messias von GOtt gesandt, und seine Lehre Wahrheit sei, Matth. 21, 15. (S. JEsus.) Die Propheten und Apostel haben durch Mitwirkung GOttes, Ebr. 2, 4. ihren Predigteu dadurch ein göttliches Gewicht beigesetzt, Röm. 15, 19.* Die Glaubwürdigkeit der Wunder der evangelischen Geschichte gründet sich außer der Unverdächtigkeit der Zeugen, vornehmlich auf ihr unverkennbares Eingreifen in die ganze übrige Geschichte Christi, auf die dadurch veranlaßten und auf sie sich beziehenden Reden, Joh. 5. c. 6. Matth. 11, 20. auf die Zeugnisse selbst der Gegner, Matth. 27, 42. und die verzweifelten Ausflüchte, zu denen sie getrieben werden, Matth. 9, 34. c. 12, 24. sowie endlich auf die Wirkungen, die sie gehabt, da ohne Wuuoer das Christenthum sich nie so ausgebreitet hätte. Daß sie aber wahre, d. h. übernatürliche Wunder, göttliche Thaten sind, geht daraus hervor, weil alle Versuche, sie natürlich zu erklären, nicht nur die wunderlichsten Voraussetzungen sich erlauben, sondern auch den vor allen Wundern gewissen heiligen Charakter IEsn auf emeblaspheme Weise zu verdächtigen; denn es hat noch keine natürliche Wundererklärung gegeben und kann keine geben, bei der nicht jederzeit die Ehrlichkeit JEsu compromittirt würde.
So wird deine rechte Hand Wunder beweisen, Ps. 45, 5. Singet dem HErrn ein neues Lied; denn er thut Wunder, Ps.
98, 1. Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, fo glaubet ihr nicht,
Joh. 4, 48. * Es geschahen viele Zeichen und Wunder durch die Apostel,
A.G. 2, 43. c. 5, 12. durch StephanuZ, c. 6, 8. (S. 2 Cor.
13, 12.)
§. 4. Göttliche Wunder müssen 1) solche Wirkungen sein, die nicht durch natürliche Mittel zuwege gebracht werden können, 2) die nicht täglich geschehen, 3) die Wahrheit derselben muß durch Zeugen erwiesen sein, 4) geschehen nicht zum Schauspiel und zur Kurzweil, in Sachen, die von keiner Wichtigkeit sind, 5) zielen auf die Zerstörung der Werke des Satans und seines Ncichs, 6) müssen keiner einzigen Wahrheit zuwider seiu, es beruhe nun dieselbe auf einer natürlichen Klarheit, oder auf einer ungezweifelten göttlichen Offenbarung, und 7) müssen ihre Absicht auf die Beförderung deS Glaubens und der Heiligung haben. GOtt thut auch in dem ordentlichen Laufe der Natur wunderbare Dinge, das ist, er bedient sich der Kräfte der Natur zu speciellen Absichten, daß man die Mitwirkung und Richtung GOttes wahrnimmt, Hiob 9, 10. Ier. 18, 7. Ps. 92, 6. aber er findet auch für nöthig, 2 Petr. 3, 6. bisweilen den ordentlichen Lauf der Natur zu hindern oder zu über-