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Illustrierte Kunstgeschichte

Johannes Emmer, Deutsche Volksbibliothek A.-G., Berlin, ohne Jahr [1901]

Schlagworte auf dieser Seite: Die Zeit der "Renaissance"

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Die Zeit der "Renaissance".

Von Campagna stammen eine große Altargruppe in S. Giorgio Maggiore her, sowie zahlreiche Bronzebilder der Madonna und der Heiligen in verschiedenen Kirchen Venedigs. Die Uebertreibung in den Bewegungen und die unruhige Gewandbehandlung treten noch stärker bei Vittoria hervor, dessen bestes Werk das eigene Grabmal in S. Zaccaria ist. Neben diesen größeren Arbeiten haben die Genannten auch treffliche Bildnisse geliefert, von denen die besten in das Berliner Museum gelangten.

Michelangelo. Die gesamten Errungenschaften der Zeit: Erfassen der Natur und Erkenntnis der Antike, den hohen Gedankenflug und die volle Herrschaft über die Form, den Kunstgeist und die Kunstfertigkeit finden wir nun vereinigt in den Werken Michelangelos, der in vollster Ursprünglichkeit und Unabhängigkeit, weder Regeln noch Ueberlieferungen beachtend, seinen eigenen Weg ging, der ihn zur einsamen Höhe führte.

Alle Gebiete der Kunst beherrschend, betrachtete er selbst doch die Bildnerei als sein ureigenes Feld, auf dem er seine besten Kräfte ausleben lassen wollte.

Für seine künstlerische Thätigkeit kommen zwei Städte in Betracht: Florenz und Rom, und die verschiedenen Aufenthaltszeiten daselbst sind auch für seinen Entwicklungsgang bezeichnend.

^[Abb.: Fig. 465. Michelangelo: Pietá.

Rom. S. Peter.]