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Illustrierte Kunstgeschichte

Johannes Emmer, Deutsche Volksbibliothek A.-G., Berlin, ohne Jahr [1901]

Schlagworte auf dieser Seite: Die Malerei des 16. Jahrhunderts

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Die Malerei des 16. Jahrhunderts.

Malers Francesco da Ponte, Jacopo (1510-92) war nach Venedig übersiedelt und betrieb hier als Besonderheit die Malerei biblischer Vorgänge in breiten Landschaften mit Volks-Scenen und Viehherden, welche eigentlich die Hauptsache sind. Man hat es im Grunde mit einer Verbindung von Landschafts- und Sittenbild-Malerei zu thun, nur daß dem Volksleben ein biblischer Anstrich gegeben wird. Die vier Söhne Jacopos setzten das "Geschäft" fort, da diese Art Darstellungen sich einer Beliebtheit erfreuten, die kaum gerechtfertigt erscheint. Wenn man sie mit den niederländischen Sittenbildern vergleicht, so fällt die Unwahrhaftigkeit unangenehm auf, und auch die Farbengebung, die sich an Tintoretto anschließt, ist wenig erfreulich.

^[Abb.: Fig. 564. Tintoretto: Die Ehebrecherin.

Venedig. Akademie.]