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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Wäsche.

Um das Ineinanderlaufen der Farben bei der Wäsche zu verhüten, lege man die Stoffe vor dem Aufhängen kurze Zeit in lauwarmes Salzwasser. Für ein Kleid genügt eine Handvoll Salz.

Vermischtes.

Die Schalen von Spargel und Hülsen der Zuckererbsen sollten im Schatten getrocknet und in einem Netzchen aufgehängt werden. Man kann sie nebst dem Grünzeug der Suppe beifügen; sie erhält dadurch einen angenehmen Geschmack.

Einen fest eingetriebenen Glasstöpsel aus dem Flaschenhals zu bringen. Man schlingt einen Bindfaden einmal um den Flaschenhals und zieht ersteren an den Händen schnell und so lange mit beiden Händen, ähnlich wie beim Sägen - ein anderer muß die Flasche halten - hin und her, bis der Hals sich erwärmt. Der Glasstöpsel wird dann, langsam gedreht, leicht herausgehen.

Um Blutflecke aus Geweben zu entfernen, rühre man gewöhnliche Stärke mit kaltem Wasser an, trage den Brei dick auf die befleckte Stelle (auf der rechten Seite des Gewebes) auf und lasse die Stärke trocknen. Ist dieselbe auf der linken Seite abgeklopft, so sind frische Flecke verschwunden; bei veralteten wiederhole man das Verfahren. Es greift zarte Farbe und Stoffe nicht an. Die Fundgrube.

Gesundheitspflege.

Migräne. Friert der Leidende, so tut es ihm wohl, den Kopf in warme Tücher zu hüllen, während beim Gegenteil das Auflegen feuchtkalter Kompressen lindernd wirkt. Eine Linderung des Anfalles verschafft ferner das Trinken von lauwarmem Wasser mit einem kleinen Zusatz von doppeltkohlensaurem Natron. Bei manchen ist der 3-4wöchentliche Genuß von Tee aus zwei Teilen Stiefmütterchen und einem Teil Wermut, täglich eine Tasse, heilsam. Es lohnt sich, einen Versuch zu machen. Migränestift lindert auch oft den heftigen Kopfschmerz.

Für die Küche.

Orangenschalen zu verwenden. Durch Abreiben der Schale mit Zucker oder durch Abschälen der äußern Schale und Vermengen mit Staubzucker läßt sich der Orangenschalenzucker herstellen, der in gutschließenden Gläsern aufbewahrt, lange Zeit sein Aroma behält und zum Bestreuen feiner Bäckereien oder zur Herstellung von Süßspeisen Verwendung findet.

Einmachkunst.

Erdbeeren, ganz eingemacht. Auf 1 Pfd. Beeren wird 1 Pfd. Zucker geläutert, die Beeren daran getan und einigemale aufgekocht, dann behutsam herausgenommen und in die Gläser gelegt, der Saft zur Syrupdicke eingekocht und kalt darüber geschüttet. Sollte der Saft nach einigen Tagen dünn werden, so muß er abgegossen und nochmals eingekocht werden. Der Schaum muß rein abgenommen werden. Th.

Erdbeer-Marmelade. Auf 1 Pfd. ausgelesene Erdbeeren wird ¾-1 Zucker geläutert, dieselben hineingetan und dick eingekocht. Die Erdbeeren können auch zuerst durch ein Haarsieb getrieben werden, was die Marmelade feiner macht.

Konfitüre von Gartenerdbeeren. Auf 1 Pfd. schöne, halbierte oder in Viertel geschnittene Gartenerdbeeren rechnet man ein Pfd. Zucker, kocht die Hälfte davon zu dickem Syrup; die andere Hälfte verrührt man mit den Beeren und gibt sie dann in den Zuckersyrup, läßt einen Wall (aber nicht mehr) darüber gehen und richtet an. Füllt die Konfitüre jedoch erst nach dem Erkalten in die Gläser, legt ein Papier mit Kirschwasser benetzt darüber und verbindet gut. J. B. in Bern.

Kochrezepte.

Salbeiküchlein. Man tauche frische Salbeiblätter in Omelettenteig, dem eine Messerspitze Backpulver beigegeben wurde und backe sie in Butter schön gelb. Nach Belieben kann man sie mit Zucker bestreuen. E. B. Wetzikon.

Erdbeeren zu baldigem Gebrauch werden sehr gut, wenn man 1 kg Erdbeeren mit 1 kg gestoßenem Zucker ½ Stunde lang rührt. Oben darüber streut man eine Lage gestoßenenen ^[richtig: gestoßenen] Zucker und stellt sie dann, wohl verschlossen, bis zum Gebrauche an einem trockenen kühlen Ort. H.

Sardellenbutter. Die Sardellen werden gut abgetrocknet, das Fleisch von den Gräten gelöst und sehr fein gehackt. Dieses vermischt man mit dem gleichen Gewischt frischer Butter, welche man an einem warmen Ort weichen, aber ja nicht schmelzen läßt und streicht das