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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Neuheit.
Die auf'dem Gebiete der Liebhaberkünste bedeutendste deutsche Firma H. Freytag, Kgl. württ. Hoflieferant Stuttgart 28, welcher auch die Einführung der Tiefbrandtechnik zu verdanken ist, bleibt stetig bemüht, die zur Ausführung diefer Technik nötigen Instrumente zu verbessern und bringt neben ihrem Universal-Tiefbrand-Mefserftift, nach Richterscher Form, einen neuen Tiefbrand-Modellierstift in den Handel, dessen gebogene Form erhebliche Vorteile bietet, indem mit demselben die Modellierungen beim Tiefbrand leichter und bedeutend feiner und zuverlässiger ausgeführt werden können. Es sei jedoch ganz ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht daß der Modellier-stlft kein Ersatz für den Universal-Messerstift ist, sondern neben demselben verwendet werden muß, da sich mit der gebogenen Form die Konturen nur schwer brennen lassen. Der farbig illustrierte Prachtkatalog dieser Firma wird gegen Einsendung von Mk. 1. in Marken franko zugeschickt, welcher Betrag bei einer Bestellung von Mk. 10. zurückvergütet wird.
Es wird uns ferner geschrieben:
Das Metallisieren von Tiefbrandarbeiten mit Adnil. Deutsches Reichspatent Nr. 137829.
Das Metallisieren von Tiefbrandarbeiten ist eine neue Technik, welche als Zusatz der Tiefbrandtechnik letztere noch weiteren Kreisen zuführen wird, da die mit derfelben zu erreichenden künstlerischen Erfolge tatsächlich erstaunlich sind. Adnil, eine flüssige Metall-Lösung zum plattieren, enthält eine Legierung von Silber und Zinn und gibt Arbeiten jeder Art das Aussehen, die Haltbarkeit und die Verwendbarkeit eines Metallgegenstandes. Auch können mit Adnil statt des ganzen Gegenstandes nur die Decors überzogen werden, so daß derselbe Effekt hervorgebracht werden kann, wie das bei aufgelegten Zinnarbeiten der Fall ist. Auch zur Herstellung der jetzt so modernen Metalleinlagen in Möbel kann Adnil benützt werden, indem man vorher diese Einlagen in Tiefbrand herstellt und dann metallisiert. Mit Adnil plattierte Gegenstände werden im Gebrauch in derselben Weise behandelt und gereinigt wie Silber und andere Metallgegenstände. Adnil
ist auch gegen Säuren unempfindlich. Der "Admiral-Apparat" enthält eine Flasche Adnil, 3 Achatsteine verschiedener Form, 1 Flasche Aether, 2 ^ Pinsel zum Auftragen des Adnils und Glaspapier Nr. 00.
Anleitung.
Die Ausführung dieser Technik ist die denkbar einfachste und reinlichste. Zum Ueberziehen mit Adnil eignet sich Holz, Pappe, Porzellan, Gips, Leder, jedes Metall 2c. Vor allem säubert man die zu plattierenden Stellen von Fett, Staub oder Feuchtigkeit und überstreicht dann dieselben mit dem Haarpinsel vollständig. Dieses Ueberstreichen hat drei mal stattzufinden und muß jeder vorhergehende Anstrich vor dem nochmaligen Anstreichen gut getrocknet sein. Sodann reibt man die etwas unebenen Stellen leicht mit Glaspapier Nr. 00 ab und poliert dann die ganze Metallfläche mit den Achatpoliersteinen, von welchen jeder Apparat 3 solche in verschiedenen Formen dem jeweiligen Zweck entsprechend enthält. Abgestoßene Stellen kann man leicht durch Ueberstreichen und Glatipolieren wieder ausbessern, ohne daß Spuren hinterbleiben. Will man einen farbigen Grundton erzielen (eine farbige Patinierung), fo fügt man einige Tropfen von in Weingeist aufgelöstem Anilin bei. (2 ßr Anilin auf 10 Fr Weingeist).
Zum Reinigen der Pinsel wird Aether verwendet.
Zu beziehen von H. Freytag, Spezialgeschäft für Liebhaberkünste, tgl. Hoflieferant, Stuttgart 28.
Berichtigung.
In dem Rezept "Feiner Apfelkuchen" in Nr. 12 der Kochfchule soll es auf letzter Linie Seite 93 heißen V4 Pfund Butter wird auf dem Feuer flüssig gemacht, nicht wie irrtümlich gedruckt wurde, V4 Pfund Zucker.
Zur gefi. Mottz. KV
Wir müssen wiederholen, daß anonyme (nicht unterzeichnete Einsendungen) und solche mit ungenügender Adresse unberück-igt bleiben und in den Papierkorb wandern.
sichtigt
Die Redaktion.
Wer an Appetitlosigkeit, Blutarmut, Nervenschwäche und deren Folgezuständen (Mattigleit, Schwindelanfälle) leidet, nehme den kräftigenden "St. Urs-Wein". Erhältlich in Apotheken a Fr. 3.50 die Flafche oder direkt von der "St. Urs-Apotheke, Solothurn", franko gegen Nachnahme.
Beilage zum Schweiz. Familien-Wochenblatt, Th. Schröter, Zürich.
Druck von Th. Schröter, Zürich.