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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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und kleine Packete im Silberkasten, als große schwere; und da weder das Material kostbillig noch die Arbeit schwierig und zeitraubend ist, kann man sich fä leicht gleich mehrere hüllen verfertigen.
Für Tee und Käffeelöffelhüllen reichen schon kleine Resten Molton und Flanell, auch kann man sehr gut kleine Stücke zusammensetzen und die Nähte mit Iierstichen decken.
Zu Geschenken bestimmte Hüllen besticke ich überdies noch mit schönen Mustern und Monogrammen und fütterte noch den äußern Streifen mit leichter Flanell in der Farbe des Bandes äb'  In diesen Mllen läßt ssch das Silber sehr bequem verwahren und sie gewähren auch immer rasch einen Ueberblick, da jede Mlle nur 6, beziehungsweise 12 Insassen beherbergen kann. Frau Irma.
Kaustiere.
Die Pflege der Papageien. Die
Ansicht, daß Vögeln, die sprechen lernen sollen, die Junge gelöst werden muß, ist eme vollständig irrige. Gewisse Vögel, wie Star, Eichel- und Nußhäher, Dohle, Elfler, am meisten aber die Papageien, inklinieren von Natur aus schon für das Erlernen bezw. Nachsprechen menschlicher Worte, und es wird das sogenannte "Iungelösen" von fedem Ornithologen als eine unnütze, höchst überflüssige Grausamkeit angesehen. Unter den Papageien lernen am besten der graue Iolo und die grüne (blau- oder gelbköpfige) Amazone sprechen. Die Furcht, einen angestrichenen resp. gefärbten Papagei beim Einkauf der eben erwähnten Vögel zu erhalten, ist eine völlig unbegründete. Das beste Futter für Papageien, be: welchem Nese jahrelang gesund bleiben, ist ganzer Bans, gekochter Mais und bei frisch angekauften Vögeln als Getränk nicht Wasser, fondern kalter, schwarzer Kaffee. Um den gekauften Papagei zum Sprechen zu bringen, muß man sich viel mit dem Vogel beschäftigen, d. h. die ihm anzulernenden Wörter oder kurzen Sähe wohl hundertmal am Tage, ohne die Geduld zu verlieren, vorsprechen; daneben pfeift man ihm kurze Melodien vor, da die Papageien auch gut pfeifen lernen, schnalzt mit der Junge und gewöhnt dem Vogel das lästige Beißen, das so viele Papageien an sich haben, dadurch ab, daß man den Vogel aus dem Käfig nimmt und ihm etwas Freiheit gönnt. Viele Vögel lernen, trotz des häufigen Vorsprechens,' doch nichts Vernünftiges und bleiben ihr Ichen-lang sogenannte Stümper. Auch hier spielt die natürliche Veranlagung des Vogels beim Einkauf eine große Rolle.
(Uns ,Häusl. Ratgeber".)
Vermischtes.
Der üble Geruch der Nachtlampe.
Lampen-Oel hinterläßt durch das Dampfen der Nachtlichtchen stets einen üblen Geruch, der sich leicht auf die Lungen, besonders kleiner Kinder, aber auch Kranker wirft. Um diesem schädlichen Einfluß vorzubeugen, hängt man in die Nähe des Nachtlichtes, etwas höher als die Flamme brennt, einen Schwamm auf, getränkt in Essig. Dieser zieht den Geruch und auch etwaiges Vlacken an; der Schwamm muß öfter ausgewaschen werden.
Hausmittel und Flezeple.
Sammt zu reinigen. In weiten Kreisen
herrscht, die Ansicht, daß Sammt nicht bloß teuer, sondern auch empfindlich zu tragen sei. Letzteres aber ist ein großer Irrtum. Mit Ausnahme der direkten Regenstoffe gibt es kaum einen Stoff, welcher dauerhafter und strapaziöser ist, wie Samt. Sogar Schulkleider für Kinder von Baumwollsammt sind sehr zu empfehlen. Sind die Kleidchen fleckig und angeschmutzt, so bürstet man sie mit nasser Bürste nach dem Strich und hängt sie dann geglättet zum Trocknen auf. Der Sammt wird wieder rein und schön. Augeschmutzte Kragen auf Herren- wie Damenpaletots werden mit einem Stückchen Speckschwarte abgerieben, dann werden sie wieder glänzend schwarz. Auch unansehnlich gewordene, dunkle Sammtbänder von Kleider und Hüten, sammteno Stolas und Schmuckgarnituren sind leicht selbst aufzufrischen. Man legt die betreffenden Stücke auf ein weißes, reines Tuch und reibt fie nach dem Strich mit einem Stückchen Speck kräftig ab und bürstet nach. An dunklen Sammten ist dieses Verfahren niemals resultatlos, während heller Sammt eine einsichtigere Behandlung erfordert. Ist heller Sammt etwas angeschmutzt (nicht verblichen), so ist es am Besten, man nimmt reine Watteoder Flanellbäuschchen, taucht sie in Reismehl und reibt damit die schmutzigen Stellen ab, immer nach dem Strich. Das Verfahren mutz einige Male wiederholt werden. Zuletzt schüttelt man die Stücke aus, damit das Mehl wieder entfernt wird. K. v. W.
Aaus- u. Zimmergarten.
Zimmerschmuck im Winter. Aus dem in
allen Farben sich präsentierenden Herbstlaub läßt sich reizender und dauerhafter Blumen-