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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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lingen voraussetzt, von nicht sehr abwechslungsreicher Gestalt: eine Klapper, eine Rassel oder ein Gummipüppchen mit oder ohne "Sprache". Ein bekannter Hygieniker faßt alle bei Spielzeug aus gesundhertlichen Rücksichten verbotenen Eigenschaften folgendermaßen zusammen: "Spielsachen können eine Gefahr für die Gesundheit mit sich bringen: 1. Durch die Größe. Kleine Objekte, wie Erbsen, Bohnen, Knöpfe, Münzen, Kügelchen, Perlen, Steinchen, werden von den Kindern sehr oft in Ohren und Nase gesteckt, selbst verschluckt, sollen deshalb jedenfalls im frühesten Alter ferngehalten werden. 2. Durch die Form. Spitze, fcharfe und scharfkantige Gegenstände, wie Nadeln, Messer u.s.w. können Verletzungen schwerer Art bedingen, wenn man sie Kindern früben Alters überläßt. 3. Durch das Material, aus dem sie bestehen. Ist dieses leicht zerbrechlich wie Glas, dünnes Porzellan, oder fängt es leicht Feuer, so ruft es oft Verletzungen hervor; ist es Metall, so kann es Anlaß zu Vergiftungen geben (Farbenkasten, kleine Druckereien mit Bleitypen, Bleisoldaten). 4. Durch den äußern Anstrich, beziehungsweise die Umhüllung. Beide können Vergiftungen erzeugen, wenn schädliche Farben zur Verwendung gelangen." Diese Warnungen, die allgemein für Spiefachen jedes Lebensalters gelten, sind für das erste besonders zu beachten. Da der Säugling überdies bekanntlich alles, was er in die Hand bekommt, in den Mund nimmt, wird man seine leicht feucht und schmutzig werdenden Spielsachen entsprechend oft reinigen müsien. ______
Aausgarten.
Behandlung des Wirsing im Winter. Das
Schwierigste bei dem späten Wirsing ist die Aufbewahrung desselben im Winter; eingeschlagen erfriert oder verfault er leicht. Der Wirsing erfriert, wenn bei anhaltender und strenger Kälte derselbe nicht durch eine bedeutende Schneedecke geschützt ist; er verfault, wenn während des Winters die Witterung fehr veränderlich ist, und Regen und Frost miteinander abwechseln. Eine einfache Aufbewahrungsweise ist die folgende: Der Wirsing bleibt bis November auf dem Beete stehen; im Falle im November noch gelindes Wetter, entfernt man ihn auch dann noch nicht und wartet bis Fröste eintreten. Tritt Kälte ein, so hebt man die Köpfe aus dem Lande und stellt 2  4 Stück nebeneinander auf den Kopf, sodaß deren Wurzeln sich zusammenlehnen. In kurzer Zeit kann man so eine Menge Wirsingstöcke behandeln. Durch die umgekehrte Stellung auf dem Kopfe kann der Wirsing bei großer Kälte der Schneedecke entbehren, da die umgebenden Blätter den Kopf gegen diefelbe schützen. Nasse Witterung schadet aber einem auf diese Weise behandelten Kopfe noch weniger, indem der Regen an demselben abfließt und nicht ein-
dringt. Auch kann man im Winter die Stöcke, wenn sie wirklich mit Schnee bedeckt sind, leichter an den Wurzeln herausnehmen.
Düngerhaufen im Winter. Wer im Frühling, welcher ohnehin genug Arbeit bringt, Zeit sparen will, schafft seinen Dünger jetzt schon auf das Feld. Das hat seine guten Seiten. Aber leider herrscht noch in vielen Gegenden die üble Gewohnheit, den Dünger, anstatt ihn sofort auszubreiten, auf den Feldern in Haufen zu fetzen und den Winter über sitzen zu lassen. Das ist ganz verfehlt. Denn die Haufen werden durch Schnee und Regen ausgelaugt, fodaß der Dünger bis zum Ausbreiten im Frühjahr bedeutend an Wert verloren hat. Aber auch das Ausstreuen und Breiten hat dann seine Schwierigkeiten, weil selbst bei gelinder Witterung jeder Haufe im Innern einem gefrorenen Klumpen gleicht, dessen Zerkleinern einen großen Verlust an Zeit und Arbeit bedeutet. Deshalb soll man den Mist sofort ausstreuen, sobald er auf das Feld kommt, schon aus dem Grunde, weil der Boden unter dem Mist schön locker und gar, eine gleichmäßige Düngung erzielt und der Acker dabei zur Bestellung früher warm und trocken wird. Wem aber die Mühe des Breitens an kalten Tagen zu viel ist, der lasse lieber seinen Mist im Hof liegen bis März, unter keiner Bedingung aber setze er ihn in Haufen auf den Acker.
Merwendung für kl. Seidenrestchen.
Seidene Läppchen  wie leid tut es uns oft, sie wegzuwerfen, aber was soll man mit den ganz kleinen Eckchen und Schnipselchen anders anfangen? Um sie in bekannter Art Über verschieden geschnittene Kartonstückchen zu spannen, die man aneinandernäht und zu hübschen, wirkungsvollen Mustern gestaltet  als Tischdecken, Vorhänge 2c. zu verwenden  sind sie nicht immer groß genug. Da sortiert man nun am zweckmäßigsten in zwei Häufchen, eins mit recht bunten Flickchen, die möglichst abfärben sollen, und eins mit den übrigen, dunkler und unauffällig gefärbten. Beide Sorten werden zu Charpie verzupft, in der Art, daß man die Stückchen in kleinste Drei- oder Vierecke zerschneidet und sie den Kindern an Winterabenden zum auszupfen gibt; je dicker und stärker die Seide, desto leichter die Arbeit. Die grellbunte Charpie der ersten Kategorie wird zu Ostern zum Eierfärben aufbewahrt.
Die farblosere Charpie wird gut gemischt und zum Wattieren verschiedener Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände benutzt, wozu sie sich infolge ihrer Geschmeidigkeit und ihrer großen Fähigkeit, Wärme zu bewahren, in besonderer Weife eignet. Es seien da nur genannt: Jacken, Unterröcke, Pulswärmer, Westen, Hauskäppchen, Einlagesohlen in Hausschuhe 2c., kleine Kopftiß-