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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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Teppich. Gin ungefähr 55 om langes und 30 oiu breites Stück modefarbiger Krimmer, das den Spiegel des Teppichs ergibt, begrenzt man ringsum durch eine 15 om breite bronzebraune, mit Stickereiverzierung ausgestattete Cubaborte, ein neues, starkes Wollgewebe, welches einen dankbaren, schnellfördernden Stickereifond für Kreuz-und Flachsttch, Gobelin- und Strickstich ergibt. Zum Stricken dient Hamburger Wolle. Nicht minder hübsch wäre die Ausführung des Teppichs in resedafarbenem Krimmer mit olivgrüner Cubaborte. Der vollendete Teppich wird leicht mit Watte abgefüttert und mit Läuferstoff unterlegt. Eine etwa 10 om breite Franse begrenzt die Querränder.
Tischdeckchen. Sehr originell und hübsch wirkt ein Tifchdeckchen, welches folgendermaßen hergestellt wird. In der Mitte eines Tuchstückes von passender Größe bleibt ein Viereck frei, man begrenzt dasselbe mittelst eines Heftfadens. Dieses Viereck wird alsdann mit einer hübschen Stickerei oder Applikation ausgefüllt. Nun wird der Stoff vom Mittelstück aus bis ca. 4 om vom Rande entfernt in Zwischenräumen von 1 om Breite, sehr sauber eingeschnitten. Die Schnitte laufen immer grade, von der Mitte aus. Der ca. 4 eiu breite Rand enthält ebenfalls eine Stickerei oder Applikation. Ein schmales Seiden-bändchen, in der Farbe passend zur Stickerei, wird an einer Kante mit einem starken Goldoder Silberfaden begrenzt und damit wird dann der eingeschnittene Teil des Tuchdeckchens wie ein Flechtwerk durchzogen. Ist dies geschehen, so unterlegt man die Decke mit Futtergaze und heftet dieselbe von links mehrfach fest, damit das Ganze wieder festen Halt bekommt. Als Futter verwendet man Satin oder Atlas und fetzt ringsum eine passende Schnur, welche an jeder Ecke zu einigen Oesen geschlungen wird. Der Gold- oder Silberfaden (feines Schnürchen) kann auch auf die Mitte des Bandes angebracht werden.
Mr Awdevhände.
Gehäkelte Körbchen zur Aufnahme von Gräten, Knöchelchen, Schalen u. dgl. Diese Arbeit eignet sich auch für Kinder, welche schon hübsch egal und fest häkeln können. Man häkelt aus starkem Garn von der besten Sorte runde Platten und verziert sie ringsum mit einer zierlichen Zäckchentour. Hat man ein Dutzend solcher Platten fertig, die recht fest gearbeitet sein müssen  ein Sternchennmster eignet sich gut dazu , so bereitet man sich guten, recht dickflüssigen Tischlerleim und tränkt damit die Platten. Vorher hat man im Zimmer eine Schnur gezogen und Haarnadeln zu Doppelhaken gebogen; mittelst dieser Vorrichtung hängt man die Platten auf. Sind sie halb trocken, so bringt man die Platten in Körbchenform nach eigenem Geschmack, entweder rund, viereckig oder länglich. Die Platten darf man nicht zu klein anfertigen, sonst verlieren die Körbchen ihren
praktischen Zweck. Beim Fapongeben befeuchtet man sich die Fingerspitzen mit kaltem Wasser und achtet darauf, daß die Zäckchen, welche den Rand begrenzen, hübsch ausgezogen werden. Sind die Körbchen vollständig trocken, bestreicht man sie innen dünn mit weißer Emaillefarbe, läßt sie einen Tag stehen und wiederholt diese Prozedur. Außen werden die Körbchen mit guter Goldbronze bronziert, ebenso auch die kleine Zäckchenreihe von innen, doch bevor letzteres ausgeführt wird, müssen außen die Körv-chen erst ganz trocken sein. Zum Schluß überzieht man die Körbchen mit farblosem Lack. Diefe kleinen, zierlichen Geräte darf man nach dem Gebrauche nur mit einem feuchten Tuche reinigen und trocken nachwischen. Haben die Körbchen nach längerer Benutzung ihr gutes Aussehen etwas verloren, so genügt ein abermaliges Ueberstreichen, resp. bronzieren, um sie wieder wie neu erscheinen zu lassen.
Mofaitarbeiten aus Seidenreftchen, Deckchen,
Lampenteller 2c. in Mosaikarbeiten ist eine amüsante Arbeit für Kinder. Die bunten Seidenstückchen werden über die aus dünner Pappe oder Kartonpapier geschnittenen Formen  die man sich nach Geschmack selbst ausschneiden kann  gespannt und mit großen Stichen links aneinander befestigt. Man füttert die so hergestellten Sachen mit überstehendem ausgeschlagenen Tuchstoff ab. Sind die Händchen, welche diese hübsche Arbeit anfertigen, schon geübter, so werden die einzelnen Teile noch rechts mit Zierstichen begrenzt. ______
Aochrezepte. HKss
Hlatolottft äe Rivltzre. Ein Karpfen und ein Aal werden gereinigt und in 4 om lange Stücke geschnitten. Hierauf gibt man in ein Casserol ein Stück frifche Butter, dünstet in dieser zirka 30 Schalotten und ein Eßlöffel Mehl gelblich, löscht mit einem Glas Rotwein und einer Tasse Fleischbrühe ab, würzt mit Salz, Pfeffer, Paprika, Nelken, Lorbeer, Thymian 2c. und läßt diese Sauce 20 Minuten kochen. Alsdann werden die Fleischstücke hinein gegeben, noch zehn Minuten mitgekocht und über in Butter geröstete Brotschnitten angerichtet. E. P.
Gedämpftes Rehblatt. Das Rehblatt wird mit Ausnahme des größeren Beins (das man kürzt) ausgebeint, geklopft, kurz gewaschen, gehäutet, dann schön rund geformt, gebunden, gespickt und gesalzen. Dann zerkleinert man die Knochen, brät sie mit dem Fleischstück in heißer Butter schön an und dämpft mit einer Bratengarnitur, Brotkruste, dem nötigen Wasser resp. der nötigen Bouillen und einigen Löffeln Essig zugedeckt langsam gar, was etwa zwei Stunden Zeit erfordert. Das Fleisch soll öfters begossen werden, die Sauce wird durchpassiert, mit eini-