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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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heraus, den er für seinen Tisch haben will, und Hahlt wenige Pesetas dafür. Dieser Trut-hahnfang in der Stadt führt natürlich oft zu den tomischsten Szenen, erregt aber auch zuweilen bei den heißblütigen Südländern nicht immer harmlos verlaufende Streitigkeiten.
Auch Nordamerika zieht den "Turkey" ze-dem andern Weihnachtsbraten vor, und oft werden besonders fleißige Schulkinder bedürftiger Familien mit der Spende emcs solchen Vogels, statt der bei uns üblichen Bücherprämie, ebenso angenehm wie luAativ überrascht. Daß Old England durch nichts von seinem Roastbeaf und brennenden Vlumpud-ding unter dem mit Mistelzweigen verzierten Kronleuchter abzubringen wäre, ist bekannt, auch der Schotte hält an seinen Hafermehlkuchen, Bannock genannt, fest.
In Sachsen muß man Heringssalat am Weihnachtsabend essen, um reich zu werden, am Rhein ißt man Spekulatius und Aachener Printen, Mainzer Vuweschenkel und Frankfurter Brende, von denen Frau Rat Goethe sogar ein besonders gutes Rezept gehabt hat.  Baseler Leckerli und Nürnberger Lebkuchen müssen auch noch Erwähnung finden.  Und so sei denn allen, die diese Zeilen lesen, von Herzen gewünscht, daß sie das ganze Jahr soviel Doppelkronen beständig in der Tasche haben, wie sie Fischrogenkörnchen essen, und daß die segenbringende Karpfenschupve vom Ehristabendtisch ihre Wirkung tue! 
Meuzayrs-Olückwünsche den Ottern.
a. Kleiner Kinder.
Hab der Worte leider wenig, aber desto fro-
her'n Mut,
Rufe glücklich wie ein König: Bleibt gesund und bleibt mir gut!
Ich lernte ein Wünschlein, das klang wohl
recht gut.
Von Segen, Gesundheit und fröhlichem Mut;
- .Doch hab' ich's vergessen, so nehmt nun hin
Mein Herzchen, und glaubt, das Wünschlein
steckt drin!
d. Größerer Kinder.
Teure Eltern, dieser Morgen bringe Euch
viel heil und Glück!
Allen Kummer, alle Sorgen wünsch ich weit von Euch zurück.
Mög' Zufriedenheit einkehren und die Liebe
bei uns sein,
Dann wird unser Glück sich mehren, Gottes Segen uns erfreun.
Laßt uns immer Gott vertrauen, fest in Sonnenschein und Nacht,
Hoffnungsfroh zur Zukunft schauen: Gottes Vaterauge wacht.
Nnd gewiß, er hört vor allem gnädig heut
der Kinder Flehn,
Daß er mög' mit Wohlgefallen auf die guten Eltern sehn.
Die uns kleiden, die uns nähren, die uns
liebevoll erziehn,
Deren tugendhafte Lehren uns zum ew'gen
Heil erblüyn.
Nehmt, Ihr Guten, nehmt, Ihr Lieben, heut
von mir den frohen Dank. Gott erhalte Euch hienieden mir zur Freude noch recht lang'!
Lasse leuchten seine Sonne, seine Gnade Euch
umwehn,
Eltern, Euch in Freud' und Wonne noch so manches Neujahr seh'n!
Den Großeltern.
Zu des Himmels neuer Gabe, zu des Lebens
schönstem Gut, Wünsch' ich Euch am Pilgerstabe heut zum
Neujahr frischen Mut.
heit're Wonne. Ruh und Frieden sei, Geliebte, euch beschieden. Euer Aoffen, Euer Sehnen werde Euch in
uns erfüllt, Daß der Liebe Freudenthränen Euch erquicken
hehr und mild,
Wenn wir noch durch lauge Zeiten Dank und Freude Euch bereiten.
* . * Dem Onkel oder der Tante.
Durch der Freude Blumenauen fließe sanft
Dein Lebensbach.
Lieb' und kindliches Vertrauen wünscht Dir Segen tausendfach.
Glück und froher Mut umschwebe Dich noch
manches schöne Jahr,
Und der Herr des Himmels gebe seine Huld
Dir immerdar.
Blicke aufwärts, walle weiter, herrlich ist der
Liebe Ziel,
Ihre Zukunft endlich heiter, ob der Wolken sind auch viel.
Nnd so nimm aus meinen Händen dieses
Pfand der Liebe an.
Dieses Neujahr, mög' es enden, wie es liebreich Dir begann.
Ja, Dich lieb' ich wie mein Leben, Dank für alles Gute Dir,
Was Du huldreich mir gegeben; Gottes Segen
Dir dafür!
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