Schnellsuche:

Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

Erscheint w�chentlich. Abonnement j�hrlich Fr. 2.50; bei der Post bestellt 10 Cts. mehr; als Beilage zum "Schweiz. Familien-Wochenblatt" gratis. Inserate die kleine Zeile 25 Cts.
Verlag Th. Schroter, Obere Kirchgasse 25, Z�rich.
^
1905. 28. Mai. Inhalt: Der Weg zur Gesundheit geht durch die K�che. - Besuch beim K�nig der Damenschneider. - Vegetarische Men�s. - Der Balkon. - Haus- u. Zimmergarten. - Gesundheitspflege. - Hausmittel u. Rezepte. - Fleckenreinigung. - Briefwechsel der Abonnenten unter sich. - Was ist Mode? - Reklame. - Inserate.
^
Der Weg zur Gesundheit geht durch die K�che.
^
Unsere Lebenst�tigkeit h�ngt mit der Ern�hrung auf das innigste zusammen. Jede T�tigkeit der Organe, die mechanische Bewegung, wie die Erregung des Nervensystems und die geistige Arbeit nutzen die Organe ab und verbrauchen von den S�ften des K�rpers, so da� eine stete Neubildung der letzteren erfolgen mu�. Alle Neubildungen gehen vom Blute aus, und diesem m�ssen daher die n�tigen N�hrstoffe durch Aufnahme und Verdauung der Nahrung zugef�hrt werden.
Was geschieht mit der Nahrung in unserem K�rper? Derselbe versteht alle Nahrungsmittel aufzul�sen, wie das Wasser den Zucker. Dabei macht er noch mehr Kunstst�ckchen: Aus Fett macht er die feinste Milch, aus St�rkemehl Zucker usw. Er fabriziert alle S�fte, die n�tig sind, um ihn zu erhalten. Die erforderlichen Stoffe hierzu sind: Eiwei�, Fett, Mineralstoffe (Kalksalze, Kochsalz) und Wasser. Au�erdem ist noch eine Menge Heizmaterial n�tig, das, mit dem aufgenommenen Sauerstoff verbunden, die erforderliche K�rperw�rme (37 Grad Celsius) erzeugt. In erster Linie dienen hierzu gewisse Kohlehydrate, wie St�rke, Zucker usw. Auch das Fett kann zur W�rmebildung beitragen.
^
Nachdem die Nahrung aufgel�st ist, gelangen die N�hrstoffe durch die Darmw�nde und Blutgef��e ins Blut und durch dieses in die verschiedenen Teile und Organe. Unser K�rper ist ein Zellenstaat, allerdings nicht mit so gro�en Zellen, wie sie ein Bienenkorb aufweist. Diese Zellen greifen aus dem Blute das, was sie brauchen, und diesen Vorgang nennt man die innere Ern�hrung. Diese durch das Blut bewirkte innere Ern�hrung geht in folgender Weise vor sich.
^
Das Blut wird auf seinem Wege von einer Abteilung des Herzens aufgenommen
und von dieser wie von einer Druckpumpe in die Lungen getrieben. Da die Lunge Luft einatmet, so nimmt hierbei in einer h�chst merkw�rdigen Weise das Blut den Sauerstoff der Luft in sich auf. Dieses sauerstoffhaltige Blut kehrt nun durch eine Saugbewegung des Herzens wieder zum Herzen, und zwar in eine andere Abteilung desselben zur�ck. Von dort aus wird das sauerstoffhaltige Blut durch den ganzen K�rper mittelst Schlagadern, die sich immer mehr und mehr verzweigen, dabei aber immer feiner werden und endlich solche Feinheit erlangen, da� sie f�r unser Auge unsichtbar sind, geleitet. Das Blut dringt in solcher Weise in alle Teile des K�rpers und kehrt dann durch ebenso feine Aederchen, die sich dann zu gro�en Adern vereinigen, wiederum in das Herz zur�ck, um wiederum zu den Lungen getrieben zu werden, um wieder zum Herzen zur�ckzukehren und wieder durch den K�rper bewegt zu werden.
^
W�hrend dieses doppelten Kreislaufes des Blutes geschieht der merkw�rdige Stoffwechsel, der Umtausch, durch den Unbrauchbares, Verbrauchtes aus dem K�rper des Menschen entfernt und neuer Stoff nach jedem K�rperteile getragen wird. W�hrend das Blut so durch den ganzen K�rper getrieben wird, lagert es in jedem Teile gerade das ab, was derselbe bedarf, um sich zu erneuern.
^
An die Knochen wird abgegeben phosphorsaurer Kalk, an die Z�hne Fluor und Kalcium usw. Sie alle aber geben daf�r dem Blute die abgenutzten Teile ab, und von diesem werden sie dorthin getragen, wo sie aus dem K�rper wieder ausgeschieden werden k�nnen.
^
Es ist nicht wenig, was der Mensch in einem Tage aus seinem K�rper ausscheidet; es betr�gt den 14. Teil seines K�rpergewichts, ja das Gewicht des Schwei�es, der teils in Luftform, teils als tropfbare Fl�ssigkeit ausscheidet, betr�gt im Verlauf von 24 Stunden an nahe zwei Pfund.