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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Clairin; Clark; Clasen

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Clairin - Clasen.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Church'

Bild des Niagarafalls vom kanadischen Ufer aus, später denselben noch einmal von der Mitte des Flusses aus. Dann trat er eine Reise nach Labrador und dem eisigen Norden an und brachte 1863 auf die Londoner Ausstellung das allgemein bewunderte Bild der Eisberge. Nachdem er 1866 noch Jamaika besucht, auch dort viele Studien gemacht und ein großes Bild von Jamaika gemalt hatte, ging er 1868 nach Europa, nach dem Orient und Palästina, fing aber an, nach der Weise Turners, in den von dort gebrachten Bildern vom Parthenon, von Damaskus, von El Chasne, dem berühmten Felsentempel des Steinigen Arabien und in dem großen Bild von Jerusalem nach Effekt zu haschen. Außerdem beschäftigte er sich viel mit der physikalischen Geographie, um die er sich große Verdienste erwarb.

Clairin (spr. klärang), Jules Victor Georges, franz. Genre- und Porträtmaler, geb. 11. Sept. 1843 zu Paris, Schüler von Picot und Pils, besuchte die École des beaux-arts, wo er sich besonders an Regnault und Théophile Blanchard anschloß, bei deren Arbeiten er sich beteiligte. Den erstern begleitete er nachher nach Spanien, Marokko und auf das Schlachtfeld von Buzenval. Zu seinen Hauptwerken gehören: eine Scene aus der Konskription von 1813 (1866), eine desgleichen aus der spanischen Revolution von 1868, die Abencerragen in Granada, ein arabischer Märchenerzähler in Tanger und ein meisterhaftes Porträt der Schauspielerin Sarah Bernhardt.

Clark, Joseph, engl. Genremaler, geb. 1834 zu Cerne Abbas bei Dorchester, kam, im Zeichnen hinlänglich unterrichtet, 1843 nach London, wo er sich unter James Matthew Leigh ausbildete und auch später ansässig blieb. Schon sein erstes Bild: das tote Kaninchen (1857), machte großes Glück; ihm folgten dann andre, zum Teil recht gemütliche, zum Teil besonders gut charakterisierte Bilder, unter denen wir nur hervorheben: das kranke Kind, das Vogelnest (beide in Philadelphia 1876), der erquickte Wanderer (1861), frühes Versprechen (angekauft von der Akademie in London), die leere ↔ Wiege (1869), Schulzeit (1870), ganz allein (1872), frühe Anstrengungen (1873), ein ruhiger Nachmittag (1875), Schachmatt (1877) und wandernde Spielleute (1878). Hagar und Ismael, ein tief empfundenes, poetisches Bild, ist wohl das einzige historische von ihm, das nur in der Farbe nicht gerühmt wird.

Clasen, 1) Karl, ein in seinem künstlerischen Wirken fast der Vergangenheit angehörender Historienmaler der romantischen Richtung, der, geb. 1812 zu Düsseldorf, 1829 Schüler der dortigen Akademie wurde und eine Reihe von Historienbildern schuf, die, ohne bedeutenden poetischen Schwung und Großartigkeit der Konception, meistens einen lebendigen Ausdruck der Gestalten und eine fleißige Ausführung zeigen. Es sind Heiligen- und Altarbilder oder (und das sind wohl die bedeutendern) profangeschichtliche von religiösem Interesse. Daneben beschäftigte er sich mit Porträten, Aquarellen, Radierungen und Lithographien, besonders mit allegorischen und arabeskenartigen Darstellungen. Bedeutender in mancher Beziehung ist sein Vetter

2) Lorenz, geb. 14. Dez. 1812 zu Düsseldorf, war von 1829 an ebenfalls Schüler der dortigen Akademie unter Th. Hildebrandt. Daneben beschäftigte er sich schon früh mit Ästhetik, lieferte Kunstkritiken für Düsseldorfer Journale, worin er namentlich das Verdienst hat, die damalige Überschätzung der belgischen und französischen Koloristen auf ihr richtiges Maß zurückgeführt zu haben. Als Künstler widmete er sich zunächst der biblischen, dann aber auch der profanen Geschichte, worin er bei seiner reichen Phantasie und seinem künstlerischen Takt unter günstigern Umständen Bedeutendes hätte leisten können. Seine besten Bilder sind wohl: die Bekehrung Chlodwigs durch seine Gemahlin Klothilde (1839), die Verstoßung der heil. Elisabeth (1840), der Sängerkrieg auf der Wartburg, der ihm infolge einer Konkurrenz übertragene Teil der Fresken im Rathaus zu Elberfeld (Segnungen des Gewerbfleißes und Einzug eines glücklichen Herrscherpaars, vollendet 1844) und die Bischöfe von Köln

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 107.