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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Duncan; Duntze; Dupain; Dupont; Dupray

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Duncan - Dupray.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Dumont'

(Lozère). Unter seinen wohl ebenso zahlreichen allegorischen und sonstigen Werken nennen wir nur: die Statue der Gerechtigkeit im Palais Bourbon, den Genius der Freiheit auf der Julisäule, die Statue der heil. Jungfrau in Notre Dame de Lorette, die heil. Cäcilia (Sandstein) in der Madeleinekirche, die Statue des Handels (Börse in Paris), Ruhm und Unsterblichkeit, Krieg und Frieden für den Neuen Louvre, Klugheit und Wahrheit im neuen Palais de Justice und zahlreiche Büsten. 1863 wurde er Professor an der École des beaux-arts, 1836 Ritter, 1855 Offizier und 1870 Kommandeur der Ehrenlegion.

Duncan (spr. dönnkän), Edward, engl. Marine- und Landschaftsmaler in Aquarell, geb. 1804 zu London, begann seine Thätigkeit als Kupferstecher, ging aber allmählich immer mehr zur Aquarellmalerei über und trat 1848 als Mitglied in die alte Gesellschaft der Aquarellisten. Aus der reichen Zahl seiner Bilder erwähnen wir nur einige der letzten Jahre: holländische Fischerboote, Rückkehr vom Markt, Fast Castle bei Dunbar, die Themse zur Flutzeit, Krabbenfang an der Küste von Wales. - Auch seine drei Söhne: Walter, Allan und Laurence, sind Aquarellisten, die in den letzten Jahren ihre Bilder auf die Ausstellungen der Akademie zu London sandten.

Duntze, Johannes Bartholomäus, Landschaftsmaler, geb. 6. Mai 1823 zu Rablinghausen bei Bremen, erhielt seine Ausbildung auf der Akademie in München, worauf er 1851-55 Schüler von Calame in Genf war und dann auf ein halbes Jahr nach Paris ging. Seine Studienreisen machte er zunächst 1845 nach dem für die Landschaft bis dahin wenig ausgebeuteten Norwegen, später wiederholte er diese Reise und hielt sich zu gleichem Zweck auch in der Schweiz, Tirol, Holland und Belgien auf. Seine Landschaften, den nördlichen oder südlichen Hochgebirgen entlehnt oder auch als Winterbilder den flachen Gegenden des Niederrheins und Hollands, sind geschmackvoll komponiert und machen durch Klarheit der Luft und Schönheit der Färbung von Wasser und Land eine anziehende Wirkung; ↔ aber die große Klarheit läßt oft auch die kleinsten Zweiglein der entblätterten Bäume zu detailliert hervortreten. Er beschickt die Ausstellungen Deutschlands und Englands, wo die meisten seiner Bilder in Privatbesitz übergingen, manche auch in die öffentlichen Sammlungen von Hannover, Stuttgart, Bern und Sydney in Australien. Seit 1856 ist er in Düsseldorf ansässig.

Dupain (spr. düpäng), Edmond Louis, franz. Historien- und Genremaler, geb. 13. Febr. 1847 zu Bordeaux, war in Paris Schüler von Cabanel und Gué. Nach einem ziemlich verunglückten Debüt: Tod der Nymphe Hesperia (1870), griff er mit mehr Erfolg auch zum Genre, brachte daneben aber manche Historien- und allegorische Bilder, die mehr Beifall fanden, z. B.: der alte Jäger (1873), eine Jägerin (1874), die Jugend und der Tod, der Schlaf, der barmherzige Samariter und Martyrium der Heiligen Gervasius und Protasius.

Dupont (spr. düpóng), s. Henriquel-Dupont.

Dupray (spr. düpréh), Henri, ein, wie Detaille und Neuville (s. d.), durch den deutsch-französischen Krieg zu bedeutendem Ruf gelangter Maler des französischen Soldatenlebens, geb. 1842 zu Sedan, wo er statt in die Schule lieber zu den Paraden und Manövern ging. Mit zehn Jahren kam er nach Paris auf die Schule, gab sich mehr als mit dem Lernen mit dem Zeichnen von Soldaten und dem Reiten ab, bei dem er sich 1859 einen Schenkelbruch zuzog, der ihn aber am Zeichnen nicht hinderte, anfangs nach Vorlagen und Büchern, dann aber auch nach den ihn umgebenden Personen und Gegenständen. Da er nach seiner Genesung die militärische Laufbahn, für die er sich bestimmt hatte, aufgeben mußte, trat er zunächst als Zeichner in ein industrielles Geschäft, wo er zwei Jahre aushielt, aber auch die Ateliers von Cogniet und Pils besuchen konnte. Endlich sah er sich imstande, die Malerei ganz zu ergreifen, und stellte 1865 sein erstes Bild aus, das freilich unbeachtet blieb. Erst 1870 hatte er bessern Erfolg mit dem Marschall Ney bei Waterloo, und als bald nachher der Krieg ausbrach, fand er hinlängliche Gelegenheit zu bedeutenden Studien und Skiz-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 148.