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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Hodgson; Hofer; Hoff

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Hodgson - Hoff.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hlavácek'

maler werden, wobei er sich durch das Malen kleiner Bildchen einen Nebenverdienst machte. Endlich gelang es ihm, 1859 als Schüler Steinfelds in die Landschaftsklasse der Akademie zu kommen, wo schon sein erstes Bild: aus Wiens Umgebung, so guten Erfolg hatte, daß er eine Studienreise in das Gebirge machen konnte. Unter der Leitung Alb. Zimmermanns malte er 1860-62 weitere Gebirgslandschaften aus Salzburg und Steiermark, machte dann 1863 eine Studienreise in die Gegend des Königssees in Bayern und brachte von dort eins seiner besten Bilder: Morgen am Hintersee. Mit einem Staatsstipendium versehen, bereiste er die Rheinufer und den Odenwald und verwertete die dort gemachten Studien in mehreren Bildern, z. B. indem im Volksmund unter dem Namen »das wilde Heer« bekannten Auszug des Burggrafen von Rodenstein aus der Burg Schnellerts im Odenwald, die ihn allmählich mehr in das Fach der idealen Landschaft im Stil Poussins führten.

Hodgson (spr. hóggss'n), John Evan, engl. Genremaler, geb. 1. März 1831 zu London, zog mit seinen Eltern schon 1865 nach Rußland, wo er zum Kaufmannsstand bestimmt wurde. 1853 nach England zurückgekehrt, gab er diesen Beruf auf und trat 1855 als Schüler in die Akademie. Nachdem er 1856 mit einem Genrebild debütiert hatte, blieb er einige Jahre bei diesem Fach, malte dann 1861 bis 1869 historische Scenen, bis er 1869 eine Reise ins nördliche Afrika machte, die ihn zum ethnographischen Genre führte. Die Bilder der letztern Art namentlich sind trefflich charakterisiert, geistvoll in den Motiven und kräftig in der Farbe. Aus seiner frühern Zeit: Verhaftung eines Wilddiebs (1857), die Gattin des Patrioten (1859), die Musikprobe bei einem Farmer (1860), die Tochter von Thomas More in Holbeins Atelier (1861), Rückkehr Franz Drakes aus Cadiz (1862), die erste Erscheinung der Armada (1863), die Königin Elisabeth in Purfleet (1864), und aus der Zeit nach der genannten Reise: arabischer Märchenerzähler (1869), arabische Gefangene, die schwarze Leibwache ↔ des Paschas (1870), ein arabischer Patriarch, Reorganisation der Armee in Marokko (1872), der Schlangenzauberer, der Tempel der Diana in Zaghouan, Handelsverkehr im Morgenland, ein moderner Aktäon, der arabische Scherenschleifer etc.

Hofer, Ludwig von, Bildhauer, geb. 1801 zu Ludwigsburg, erhielt seine erste künstlerische Ausbildung in dem benachbarten Stuttgart und ging 1819 nach München, wo er an der Ausführung der plastischen Ornamente der Glyptothek thätig war. Von 1823 an war er 15 Jahre in Rom, fünf derselben in Thorwaldsens Atelier, wo er dessen bekannten Engel mit dem Taufbecken ausführte und selbständig eine Psyche schuf, die er 1838 mit nach Stuttgart nahm. Hier beauftragte ihn der König mit zwei kolossalen Marmorgruppen der Rossebändiger, die H. in Italien ausführte. Sie kamen nebst einer Gruppe: der Raub des Hylas, in den Schloßgarten zu Stuttgart, zu dessen Ausschmückung er auch eine Reihe von Nachbildungen der berühmtesten antiken und modernen Skulpturen schuf. Nachdem er dann für das Schloß Rosenstein bei Stuttgart die Statue eines zornigen Amor geschaffen, bildete er die große eherne Reiterstatue des Herzogs Eberhard im Bart (Hof des alten Schlosses, Stuttgart) und einige Jahre später die eherne Concordia auf der Jubiläumssäule vor dem Schloß. Ebenso gelungen wie jene Rossebändiger ist auch das in den letzten Jahren von ihm geschaffene Reiterstandbild des Königs Wilhelm von Württemberg, das er seiner Vaterstadt schenkte. Seit einiger Zeit lebt er in Rom, wo er 1880 eine große Marmorgruppe des Raubes der Proserpina vollendete.

Hoff, 1) Jakob, Genremaler, geb. 1838 zu Frankfurt a. M., bildete sich dort zunächst unter dem Bildhauer Zwerger, dann im Städelschen Institut unter dem Genremaler Jakob Becker, unter dem er sein erstes größeres Bild, den Schwelmer Kirchweihtanz (1861), eine Komposition voll kräftiger Bewegung und frischen Lebens, malte. Bald darauf ging er nach Belgien und Holland und malte dort während eines zweijährigen Aufenthalts unter

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 262.