Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Lecointe; Lecomte du Nouy; Lecomte-Vernet; Lecurieux; Lefebvre

325

Lecointe - Lefebvre.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Le Clear'

des Schauspielers Edwin Booth, des Malers Gifford, des Präsidenten Fillmore, des Dichters Bayard Taylor, des Staatsmanns George Bancroft u. a.

Lecointe (spr. lökŏängt), Charles Joseph, franz. Landschafts- und Historienmaler, geb. 23. Febr. 1824 zu Paris, besuchte die Ateliers von Picot und Aligny, debütierte in der Ausstellung von 1843, bereiste Italien und erlangte 1849 mit einer historischen Landschaft den großen römischen Preis, infolgedessen er dorthin zurückkehrte. Unter seinen Landschaften nennen wir: Abendstimmung (1843), Ansicht des Thals von Chevreuse, der Comer See, der Querweg, Pinienwald bei Castel Fusaro, eine Terrasse der Insel Capri, von den Ufern der Drôme, die Ruinen von Pierrefonds, die Verfluchung des Feigenbaums (1855, im Luxembourg), am Ufer des Meers (1865) und Jersey (1870); unter seinen historischen Darstellungen: der verlorne Sohn, der barmherzige Samariter, Flucht nach Ägypten und das Genrebild: Weinschenke im Tivoli etc. In der Kirche St. Roch malte er zwei Episoden aus dem Leben der heil. Genoveva.

Lecomte du Nouy (spr. lökóngt dü nuí), Jules Jean Antoine, franz. Genre- und Historienmaler, geb. 10. Juni 1842 zu Paris, Schüler von Gleyre, Signol und Gérôme, debütierte in der Ausstellung von 1863, trug schon nach zwei Jahren mit dem Bilde: der Tod der Iokaste (Museum in Arras) den zweiten großen römischen Preis davon und brachte seitdem eine Reihe von höchst bedeutenden Historien- und Genrebildern, von denen ein großer Teil in der internationalen Ausstellung von 1878 vereinigt war. In die öffentlichen Sammlungen kamen z. B.: Anrufung des Neptun (1866, Museum in Lille), dem Pharao werden die ägyptischen Plagen verkündigt (1872, im Luxembourg), die Bekehrung der Galeerensklaven durch den heil. Vincenz von Paula (Dreifaltigkeitskirche in Paris), der Zauberer (Museum in Reims), Eros (Museum in Tours), Homer als Bettler (1876, Triptychon); unter den übrigen nennen wir als seine Hauptbilder: die Metzger von Venedig (1874), der Traum ↔ Chosrus (nach Montesquieu, 1875), Flitterwochen in Venedig im 16. Jahrhundert (1875), Christinnen am Grab der heiligen Jungfrau, Weihnachtsabend in Jerusalem, Chloe an der Quelle und zahlreiche Porträte. Er erhielt Medaillen und Auszeichnungen auf den Ausstellungen zu Paris, London (1862) und Wien (1873) und wurde 1876 Ritter der Ehrenlegion.

Lecomte-Vernet (spr. lökóngt-wĕrnä), Charles Hippolyte Emile, franz. Historien- und Genremaler, geb. 1821 zu Paris, bildete sich unter Horace Vernet und Cogniet und trat seit 1843 mit Bildern sehr verschiedenen Inhalts auf, teils der religiösen Historie entlehnt, teils der Mythologie oder auch dem Volksleben aus dem von ihm wiederholt bereisten Italien, Ägypten und Syrien. Es sind z. B.: die Aria cattiva (1846), Aurora, die Nacht, Ugolino, die Heimsuchung Mariä, Orpheus und Eurydike, die heil. Katharina von Alexandrien, die Königin von Navarra, Laßt die Kindlein zu mir kommen (Kirche St. Louis en l'Ile, 1861) und wiederum aus dem Orient ein Fellahweib mit ihrem Kind, ägyptische Tänzerin, Fellahmädchen u. a. 1864 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Lecurieux (spr. lökürjöh), Jacques Joseph, franz. Historien- und Genremaler, geb. 13. Aug. 1801 zu Dijon, bildete sich dort zunächst unter Anatole Devosge, dann in Paris unter Guillaume Lethière und 1822-26 in der École des beaux-arts aus. Unter seinen Historienbildern seit 1827 werden als die bedeutendern genannt: Franz I. am Grab des Johann ohne Furcht in Dijon, der heil. Ludwig in Damiette, die letzten Augenblicke Ludwigs XI., die Auferweckung der Tochter des Jairus, Verlobung der Rebekka, der heil. Bernhard gründet Clairvaux, Vincenz von Paula nimmt einem Galeerensklaven die Fesseln ab, der heil. Bernhard predigt den Kreuzzug, Verherrlichung der heil. Genoveva, und unter seinen idealen Genrebildern die in Mönche verwandelten Räuber, eine christliche Seele (1864) u. a.; ebenso viele Bildnisse von Personen älterer Zeit.

Lefebvre (spr. löfäwr), 1) Charles,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 326.