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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Lytras; Macallum; Macbeth; Mac Callum; Maccāri

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Lytras - Maccari.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Lutteroth'

meistens aus Italien und namentlich aus dessen Küstengegenden entlehnten Landschaften zeichnen sich durch Klarheit und Glanz des Kolorits aus; sie sind zwar manchmal etwas dekorativ in der Behandlung, aber stets von großer Harmonie der Färbung, z. B.: zwei Bilder von Capri, der Frühling aus der Villa Albani bei Rom, der Nemisee, Sommer an der Riviera, Herbst bei Neapel, Winter in der Campagna, die Punta von Sorrent u. a. Im ganzen seltener sind seine deutschen Baumlandschaften. ↔

Lytras, N., griech. Historien- und Genremaler, geboren zu Athen, war Schüler der dortigen polytechnischen Schule und später der Akademie in München, wo er mit historischen Bildern von kräftiger Zeichnung und ergreifender Wirkung begann, z. B.: Antigone, Tod des Patriarchen Gregorios. Später schilderte er auch das Leben der griechischen Fischer und Schiffer, brachte Straßenscenen und dergleichen Bilder, die ein großes Talent verraten, z. B.: nach der Piratenplünderung, orientalische Küche, der ungehorsame Enkel u. a.

M.

Macallum (spr. mäk-ällöm), Hamilton, schott. Landschafts- und Strandmaler, geb. 1843 in der Grafschaft Bute, trat 1865 in die Akademie zu London, fühlte sich aber durch den langsamen Gang des Unterrichts wenig befriedigt und zog das Studium der Natur vor. Als seine ersten Bilder 1870 großen Beifall fanden, brachte er im folgenden Jahr ein nicht minder gerühmtes Bild vom Flunderfischfang, dem dann andre Strandscenen folgten, z. B.: der Garneelenfang, Erwartung der Ebbe, Meergrassammeln u. a. Seine besten, auch durch die liebliche Staffage sehr anziehenden Bilder sind: das Nüssesammeln, eine Fischerscene bei der Halbinsel Harris und waschende Frauen am Meeresstrand vor Sonnenuntergang.

Macbeth, James und R. W., zwei engl. Maler, Söhne des noch lebenden Porträtmalers Norman M., beide geboren zu Glasgow. Ersterer malt vorzugsweise Landschaften aus seiner Heimat, aber auch Figuren und Porträte, z. B. aus den letzten Jahren: Gareloch am Clyde, ein sonniger Tag in den Hochlanden, das Moor von Whistlefield, Sonntagsabend im Garten des Chelseahospitals. Der letztere, geb. 1848, machte seine Studien auf der Akademie in London und ließ sich hier nieder. Er malt in Öl wie in Aquarell Genrebilder, meistens aus dem modernen Leben, z. B.: Kartoffelernte in Lincolnshire, Aufruf zur Arbeit in Lincolnshire (beide ↔ in Paris 1878), und unter seinen Aquarellen: verschlungene Namen, Am Ende Land, ein Winterspaziergang, mütterliche Nachsicht u. a.

Mac Callum (spr. mäk-kállöm), Andrew, engl. Landschaftsmaler, geb. 1828 zu Nottingham, empfing seinen ersten Unterricht in der dortigen Kunstschule und wurde 1849 in London Schüler der Zeichenschule in Somerset House. 1853 wurde er vom South Kensington Museum nach Italien geschickt, um ältere Wandgemälde zu sammeln und zu kopieren; nachher bereiste er auch Griechenland, Palästina und Ägypten. 1858 kehrte er zurück, ließ sich in London nieder und malte Landschaften von trefflicher Behandlung der Bäume, der Luft und der Perspektive und breitem Vortrag, aber oft mit Mangel an Naturwahrheit. Unter seinen Bildern nennen wir: die vier Jahreszeiten, der Wald von Sherwood im Herbst (1860), Partie aus dem Wald von Fontainebleau, der Rheingrafenstein bei Kreuznach, Rom vom Monte Mario aus, Sonnenaufgang bei Theben in Ägypten, ein schwüler Abend und mehrere Ansichten aus der Umgegend von Balmoral für die Königin Victoria.

Maccāri, Cesare, ital. Historienmaler, geb. 1840 zu Siena, machte seine Studien zunächst in Florenz unter Mussini, gewann den römischen Preis und setzte seine Kunst in Rom fort, wo er seine ersten bedeutenden Bilder: Fabiola, Melodie und

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 346.