Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Rögge; Rohde; Röhm; Roll

446

Rögge - Roll.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Rogers'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

trat er 1859 mit seiner Gipsgruppe: Sklavenauktion auf, der dann zunächst mehrere Soldatengruppen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg folgten, die mit großem Beifall aufgenommen wurden, ebenso auch seine übrigen während der letzten Jahre ausgestellten reizenden Genrefiguren und Gruppen, z. B.: Geschichte eines Flüchtlings (1869), das Findelkind (1870), das Versteckenspiel (1874), das Afterverhör, Schultage u. a. Mit diesen und andern war er auf der Ausstellung in Philadelphia 1876 reich vertreten.

3) John Randolph, amerikan. Bildhauer, geb. 1825 im Staat New York, sollte sich dem Handelsstand widmen, ergriff aber die Bildhauerkunst und ging deshalb nach Rom, wo er sich mehrere Jahre ausbildete. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in New York nieder. Nachdem er dort schon durch seine ersten Werke: die blinde Nydia (nach Bulwer), Knabe und Hund, Engel der Auferstehung für ein Grabdenkmal und Statue des Präsidenten John Adams in Mount Auburn (Massachusetts), Aufsehen erregt hatte, folgte von 1858 an sein Hauptwerk: die Bronzethüren des Kapitols in Washington mit acht Scenen aus dem Leben des Columbus und vielen Nebenfiguren, gegossen von Ferd. v. Miller in München. Bald nachher vollendete er auch das von Crawford unfertig hinterlassene Washington-Denkmal in Richmond, dem er die Statuen von Mason, Marshall und Nelson und allegorische Figuren hinzufügte. Nach dem Bürgerkrieg entstanden dann noch von ihm die auf denselben bezüglichen Denkmäler in Providence (Rhode-Island), in Detroit (Michigan) und in Worcester (Massachusetts) sowie die Statuen Lincolns in Philadelphia (1871) und Sewards in New York (1876). Dazu kommen noch: der herrliche Auferstehungsengel auf dem Grab des Obersten Colt in Hartford, einige ideale Köpfe und die kolossale Figur des Genius von Connecticut auf dem neuen Kapitol in Hartford (1877). Er lebt seit mehreren Jahren in Rom.

Rögge, Ernst Friedr. Wilhelm, Historien- und Genremaler, geb. 1829 zu Osterkappeln (Provinz Hannover), erhielt ↔ den ersten Unterricht in der Kunst zu Osnabrück, lernte dann in München unter Romberg und wurde Schüler der Akademie unter Phil. Foltz. Von dort aus bereiste er Oberitalien, lebte dann noch einige Jahre in Düsseldorf und ließ sich in München nieder. Nachdem er eine Zeitlang die Historienmalerei kultiviert hatte, z. B. die Aussöhnung Kaiser Ottos I. mit seinem Bruder Heinrich (Museum in Hannover), der letzte Hohenstaufe vor Karl von Anjou und drei Fresken im Nationalmuseum zu München, ging er fast gänzlich zum Genre über, worin er manche tief empfundene, trefflich charakterisierte, sorgfältig ausgeführte Scenen gebracht hat, z. B.: Einquartierung im 16. Jahrh., Heimkehr vom Jahrmarkt, Sonntagsmorgen, Gretchen vor einem Bilde der Madonna, die fürstliche Wöchnerin (sein bestes Bild), die verräterische Wirtin u. a.

Rohde, Karl, Tiermaler, geb. 1840 zu Koblenz, erhielt in Stuttgart Zeichenunterricht, besuchte die dortige Kunstschule, wo Neher und Rustige seine Lehrer waren, und ließ sich 1864 in München nieder. Sein Hauptdarstellungsgebiet ist das Tiergenre, namentlich das Hausgeflügel, Hühner mit ihren Küchlein, Enten etc. Daneben stellt er auch manchmal heitere Marktscenen dar und Bilder aus dem Leben Altmünchens. Unter seinen in Staats- und Privatsammlungen zerstreuten Bildern war eins der besten das 1879 in München ausgestellte Hühnerbild.

Röhm, David, Architekt, geb. 23. Mai 1846 zu Nürnberg, war anfangs als Maurer und Steinmetz in verschiedenen deutschen Städten thätig, besuchte dann die Bauschulen zu Holzminden und München, legte die Meisterprüfung ab, entschied sich aber erst 1868 zur höhern Baukunst. Er trat deshalb in die Akademie in München, wurde Schüler von Ziebland und besuchte das dortige Polytechnikum unter Gottfr. Neureuther. Dann ließ er sich in Nürnberg als Privatarchitekt nieder und baute dort eine große Zahl trefflicher Gebäude vorwiegend im Stil der deutschen Renaissance.

Roll, Alfred Philippe, franz. Jagd- und Genremaler, geb. 1. März 1847 zu Paris, beschäftigte sich anfangs als Orna-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 447.