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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Rosa; Rösch; Rosen; Rosenfelder; Rosengarten

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Rosa - Rosengarten.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Ronot'

mentlich religiöse, in stark realistischer, aber von großem Talent zeugender Weise, z. B.: Christus am Teich Bethesda, Mildthätigkeit der heil. Elisabeth von Ungarn, die Arbeiter der letzten Stunde (nach Matth. 20) und der Ärger der Pharisäer über die Heilung des Blindgebornen.

Rosa, Ercole, ein noch jugendlicher, viel verheißender Bildhauer in Rom, der sich bis jetzt durch mehrere Werke von großartiger Charakteristik und energischer Durchbildung einen Namen gemacht hat; es sind namentlich eine preisgekrönte Gruppe der Brüder Cairoli und neuerdings sein preisgekrönter Entwurf zu dem großen, jetzt in Angriff genommenen Denkmal Victor Emanuels.

Rösch, Wilhelm, Bildhauer in Stuttgart, Schüler von Donndorf, hat sich in den letzten Jahren rühmlichst bekannt gemacht durch ein Porträt des Malers Gegenbaur als Hochrelief für ein Grab auf dem deutschen Friedhof in Rom, durch ein prämiiertes Relief nach Uhlands »Des Sängers Fluch«, eine Büste Mörikes und ganz neuerdings durch eine Statue Keplers für den neuen Flügel des Polytechnikums in Stuttgart.

Rosen, Georg Johann Otto, Graf von, schwed. Historienmaler, geb. 13. Febr. 1843 zu Paris, kam mit seinen Eltern schon als Kind nach Schweden, besuchte von 1855 an die Kunstakademie in Stockholm, ging 1861 auf die Kunstschule in Weimar und kam im folgenden Jahr nach London, wo die Bilder von Henry Leys ihn so anzogen, daß er 1863 in Antwerpen in dessen Atelier eintrat. Nachdem er 1864 für sein erstes bedeutendes Bild: Sten Stures Einzug in Stockholm nach seinem Sieg am Brunkenberg 1471, eine Medaille erhalten, bereiste er Ägypten, Syrien, Palästina, die Türkei, Griechenland, die Donaufürstentümer und Deutschland, kehrte mit zahlreichen Studien 1865 zurück, wurde Genosse der Akademie, erhielt ein Künstlerstipendium und besuchte Italien, seinen Lehrer Leys und hielt sich eine Zeitlang in München auf. Seine Hauptbilder sind außer dem genannten eine den Einfluß der Kunstweise von Leys deutlich zeigende, sehr ergreifende Scene ↔ aus dem Leben des zügellosen Königs Erich XIV., der, wahnsinnig, zur Unterschreibung seiner Abdankung genötigt werden soll (Nationalmuseum in Stockholm), ferner Martin Luthers Studierzimmer auf der Wartburg, der Blumenmarkt, der Geburtstag des Großvaters (Aquarell), Porträt Karls XV. und Porträt seines Vaters, des Grafen Eugen v. R. Er ist Mitglied der Akademien in Stockholm und Kopenhagen und der belgischen Gesellschaft der Aquarellmaler.

Rosenfelder, Karl Ludwig, Historienmaler, geb. 18. Juli 1813 zu Breslau, erhielt seine Ausbildung auf der Akademie in Berlin unter Hensel 1832-36 und besuchte im Anfang der 50er Jahre Italien. Seine Historienbilder zeugen von einem bedeutenden Talent für Komposition, haben eine korrekte, sorgfältige Zeichnung und ein klares, gefälliges Kolorit. Nachdem er mit einem Narcissus, einem Gideon und einem Cola di Rienzi im Gefängnis zu Avignon begonnen hatte, brachte er 1838 sein bedeutenderes Bild: Blendung des Prinzen Arthur (nach Shakespeares »König Johann«), das großen Beifall fand. 1845 wurde er als Direktor der Kunstakademie nach Königsberg berufen, und entfaltete eine reiche Thätigkeit in Historien- und historischen Genrebildern, unter denen wir als die hervorragendsten nennen: Besitznahme der Marienburg durch die Söldnerhauptleute des Deutschen Ordens, Betende am Sarg Heinrichs IV. (Museum in Köln), die Kurfürstin Elisabeth von Brandenburg von ihrem Gemahl überrascht, als sie das Abendmahl nach protestantischem Ritus empfängt, Christus am Kreuz mit den beiden Marien und Johannes (Altarbild in Rastenburg) sowie die gegen das Ende der 60er Jahre gemalten Wandbilder der Theologie und der Medizin in der Aula der Universität Königsberg. 1874 trat er als Direktor der Kunstakademie in den Ruhestand u. starb 18. April 1881 das.

Rosengarten, Albert, Architekt und Architekturschriftsteller, geb. 1809 zu Kassel, machte auf der dortigen Akademie seine Studien, kam zur Oberbaudirektion und führte als ersten selbständigen Bau die

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 449.