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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Rosenthal; Rosier; Rösl; Roß; Rossetti

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Rosenthal - Rossetti.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Rosengarten'

dortige Synagoge aus. Für den Entwurf zu einem Sommerresidenzschloß erhielt er den Preis der Akademie und konnte infolgedessen 1839 auf drei Jahre nach Paris gehen, um seine Studien unter Labrouste fortzusetzen. Nachdem er dann noch zwei Jahre in Italien die antiken Bauwerke studiert hatte, kehrte er zurück und fand in Hamburg nach dem Brand von 1842 ein überaus reiches Feld seiner Thätigkeit. Von seinen dortigen Bauten nennen wir: das Schröder-Stift außerhalb des Dammthors (1852), die Schrödersche Grabkapelle auf dem Petrikirchhof, die Synagoge (1857), das jüdische Waisenhaus, das Gasthaus (Versorgungsanstalt für alte Leute) in der Vorstadt St. Georg (1858). In der Kunstlitteratur machte er sich vorteilhaft bekannt durch seine »Architektonischen Mitteilungen über Italien« (1847 bis 1850, mit L. Runge), Beiträge zur neuen Folge von Runges »Backsteinarchitektur Oberitaliens« (1853), namentlich durch das Lehrbuch »Die architektonischen Stilarten« (3. Aufl. 1874) und endlich durch »Architekturbilder aus Paris und London« (1860).

Rosenthal, Toby Edward, amerikan. Genremaler, geb. 15. März 1848 zu Newhaven (Connecticut), besuchte als Knabe eine Zeichenschule in San Francisco und wurde dort auch von einem spanischen Maler unterrichtet, bei dem er große Fortschritte machte. 1865 ging er nach München, besuchte die dortige Akademie, das Atelier von Raupp und wurde 1868 Schüler von Piloty. Wir nennen unter seinen sehr gemütvollen poetischen Genrebildern: die letzte Liebesgabe (1868), Frühlings Lust und Leid (1869), Sebastian Bach mit seiner Familie bei der Morgenandacht (1870, Museum in Leipzig), in Verlegenheit (1871). Dann besuchte er San Francisco und malte nach seiner Rückkehr die Bilder: Elaine (nach Tennysons Gedicht), Wer zuletzt lacht, lacht am besten, der junge Mönch im Refektorium eines Klosters (1875), die alarmierte Pensionsanstalt, verbotene Sehnsucht u. a.

Rosier (spr. rosjéh), Amédée, franz. Landschaftsmaler, geboren zu Meaux, Schüler von Cogniet und Durand-Brager, begann ↔ in seinem Fach mit reizenden Bildern aus der Umgegend von Paris und zeichnete sich in den letzten Jahren besonders durch poetische Stimmungsbilder aus Venedig aus, z. B.: Abend im Hafen von Venedig, Morgen in den Lagunen, Sonnenuntergang in den Lagunen, der Kanal von San Marco, die Riva degli Schiavoni.

Rösl, Joseph, Genremaler, geb. 20. Jan. 1853 zu München, erhielt dort den ersten Unterricht von Rud. Seitz, trat 1872 in die Akademie, wo er Schüler von Strähuber, Ferd. Barth, Löfftz und insbesondere von Wilh. Lindenschmit wurde, unter dessen Leitung er sein erstes selbständiges Bild: Liebespaar, ausführte. Diesem folgte der vom Kölner Dombauverein angekaufte Unterricht im Gesang. Von Einfluß auf seine weitere Ausbildung waren seine Reisen nach Italien und ein längerer Aufenthalt in Paris, wo er im Louvre mehrere Kopien malte. Seitdem wandte er sich ganz dem modernen Genre zu und malte in rascher Folge eine Anzahl kleiner Kabinettsbilder, die verdienten Beifall fanden, z. B.: Waldhornbläser, Musikanten, Scene im Atelier, moderne Damen und als seine neueste Arbeit: Prophezeiungen.

Roß, Robert Thornburn, schott. Genremaler, geb. 1816 zu Edinburg, war drei Jahre Schüler der dortigen Akademie und ließ sich zunächst als Porträtmaler in Glasgow nieder, kehrte aber 1852 nach Edinburg zurück. Seine Bilder, die das schottische Leben in den Hütten und Landhäusern sowie an den Seeküsten behandeln, sind in Figuren wie im Landschaftlichen sehr naturgetreu und trefflich im Kolorit; z. B.: der tote Robin, ein Stäubchen im Auge, das Versteckenspiel, der Dorn im Fuß, die Tanzstunde, der zerbrochene Krug, der häusliche Herd des Schafhirten in den Hochlanden.

Rossetti, Dante Gabriel, engl. Maler des poetischen und idealen Genres, geb. 1828, erhielt seine Ausbildung im King's College zu London und versuchte sich schon früh in Illustrationen zu Tennysons Gedichten. Seine Bilder, sowohl in Öl wie in Wasserfarben, sind von überaus zarter Empfindung, ganz im Geist und in der

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 450.