Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Stryowski; Stückelberg; Sturm; Stürmer

511

Stryowski - Stürmer.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Struys'

Bildern für die Luther-Zimmer der Wartburg beschäftigt, womit der von Pauwels und Thumann begonnene Cyklus aus dem Leben des Reformators seinen Abschluß erhalten wird. Er ist Ritter vom Weißen Falkenorden.

Stryowski, Wilhelm, Genremaler, geb. 1834 zu Danzig, bildete sich anfangs in Düsseldorf unter Schadow, machte dann Studienreisen nach Galizien, Holland und Paris und ließ sich in seiner Vaterstadt nieder. Sein specielles Fach ist die Schilderung des Volkslebens, besonders der Flissen, Slowaken und Juden, die er gründlich beobachtet hat und in gut charakterisierten, trefflich beleuchteten Bildern darzustellen weiß. Dahin gehören aus den letzten 20 Jahren namentlich: Flissen bei ihrem Abendfeuer auf der Weichsel, ruhende Flissen nach der Arbeit (1860), der kleine Drahtbinder, Schlittschuhläufer, polnische Juden in der Synagoge (1862), Scene aus dem polnischen Aufstand, Israeliten zur Zeit des Neumonds im Gebet (1872), Herbsttag auf einem Judenkirchhof in Galizien, jüdischer Hochzeitszug in Galizien u. a.

Stückelberg, Ernst, Landschafts- und Genremaler, geb. 1831 zu Basel, begann seine künstlerische Ausbildung in seiner Vaterstadt, setzte sie von 1850 an zwei Jahre unter Dyckmans und Wappers in Antwerpen fort und studierte dann in Paris, namentlich im Louvre, die alten Meister. 1853 bereiste er die Schweiz und Oberitalien, blieb einige Jahre in München und wanderte 1856 nach Rom, wo der Anblick der italienischen Natur seine Anschauungsweise wesentlich veränderte. Erst nach zehn Jahren kehrte er zurück und ließ sich in seiner Vaterstadt nieder. Unter seinen sehr poetischen, durch Innigkeit des Gefühls und kräftiges, gesättigtes Kolorit anziehenden Bildern nennen wir: Marientag im Sabinergebirge (Museum in Basel), die Sage von der Gründung des Klosters Oberschönthal, Kindergottesdienst (1867), Stadt- und Landkinder, Jugendliebe, die Wahrsagerin, Marionettenspieler. In jüngster Zeit war er mit Freskobildern in der Tellskapelle beschäftigt.

Sturm, 1) Friedrich, Genre- und ↔ Dekorationsmaler, geboren zu Wien, lernte schon als Knabe auf Porzellan malen, gravieren und emaillieren, trieb auf der dortigen Akademie die Blumenmalerei, war auf seinen Wanderungen in Ungarn und Serbien Porträt-, Heiligen- und Theatermaler und griff dann zum Genre, worin er durch manche Bilder großen Beifall erntete, z. B.: vom Markt heimkehrende Zigeuner, Dominospieler, Schusterfamilie u. a. Später verlegte er sich auf die dekorative Malerei und malte mit erstaunlicher Leichtigkeit Allegorien, Amorinenscenen und sonstige Dekorationsbilder auf Plafonds, Wände und Thürfüllungen in jeder Manier und jeder Technik in den Palästen und Villen in und um Wien, z. B. in der Villa des verstorbenen Herzogs von Braunschweig zu Hietzing Kompositionen aus Walter Scott.

2) Fritz (Friedr. Ludwig Christian), Marinemaler, geb. 17. Mai 1834 zu Rostock, war anfangs Seemann, dann Stubenmaler, ging als solcher nach Berlin, besuchte von 1859 an die Akademie und 1861-64 das Atelier von Eschke, bereiste Schweden und Norwegen, Holland und die Schweiz und vollendete seine Studien 1865-70 in Karlsruhe unter der Leitung von Gude. 1870-75 wohnte er in Düsseldorf und siedelte dann nach Berlin über. Seine Bilder sind von großartiger Auffassung, trefflicher Behandlung und besonders gelungen in Luft und Wasser. Dahin gehören: Wismar von der Seeseite, Gewittersturm auf der See, Schiffbruch (alle drei im Museum zu Schwerin), Hamburger Hafenansicht (1866), Fahrzeuge zur Rettung Schiffbrüchiger (1867), Mannschaft ein untergehendes Schiff verlassend, Brigg an der norwegischen Küste und zwei Seestücke aus dem Jahr 1877 in der Nationalgallerie.

Stürmer, 1) Karl, Historienmaler, geb. 1803 zu Berlin, Sohn und Schüler von Joh. Heinrich S., Bruder des folgenden, bildete sich in Düsseldorf unter Cornelius und ging mit diesem, nachdem er im benachbarten Schloß Heltorf den Freskencyklus aus dem Leben Barbarossas begonnen hatte, nach München, wo eine seiner ersten Arbeiten die beiden Freskobilder in

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 512.