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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Hoverbeck - Howard (John)
die "Revu6 äs 1inFui8tihU6 6t äs pQi1o1oFi6 com-
paree", später das "Oicti0nn3ir6ä'3.Qt1ir0p0i()Fi6",
die "Lidliotiie^us 3.nt1il0p0i0Ziciu6 " und die "Di-
d1i0td^ciu6 ä68 8ci6Q068 coiit6inp0i'3iii68)). In den
Arbeiten, welche er hier sowie in Vrocas "Hevue
ä'HiMlopoloAie" erscheinen ließ, zeigte er sich stets
als eifriger Vertreter der Darwinschen Lehre. Von
seinen Werken sind hervorzuheben: "ttrammaii-6 ä6
1a. 1anFii6 ^6nä6" (1868; 2. Aufl. 1878), "I.'^v63tH,
20r0H8tl6 et 1s N3.2(i6i8IH6" (1880), "1^3. ÜQ^uiZ-
ti<iu6" (1876; 4. Aufl. 1887), "1.3.I1FU68, I-HC68,
NÄ,ti0N2iit68" (1873; 2. Aufl. 1875), "^0tr6 Nncötrs.
Ii>6c1i6i'cli68 ä'3>n3.t0ini6 6t ä'etknoloFie 8ur 16 Pl6>
cur86ur äe I'dornine)) (2. Aufl. 1878), "N6i3.n^68 äe
Iiu^ui8tiliu6 6t ä'aiMropoloZ^ " (1880), "1^68
äedutg äe 1'kuina.nit6, 1'Q0inui6 primitik contem-
porain" (1882), "?i-6ci8 ä'ant1n-0p0i0Fi6" (1886,
in Gemeinschaft mit dem Anatomen G. Herve"), "1^63
N6ßl68 ä6 I'^kritiue 8U8-6ciu3.t0i-i3.i6" (1889); zu-
sammen mit G.Herve': "I^6c1i6i'c1i68 6t1^n0i0Ficiu63
8ur 16 Norvkm" (1893).
Hoverbeck, Leop., Freiherr von, preuß. Politi-
ker, geb. 25. Juli 1822, studierte in Königsberg
und Berlin die Rechte, bewirtschaftete seine Güter
in Ostpreußen und wurde 1862 zum Landschafts-
direktor der Ostpreußischen Landschaft gewählt. Als
Abgeordneter vertrat H. vom Nov. 1858 bis 1870
den Wahlkreis Allenstein im preuß. Landtage, wo
er anfangs der Fraktion Vincke angehörte. 1860
aber mit Forckenbeck, Vehrend u. a. die neue Frak-
tion Iung-Litauen stiftete, aus der 1861 die Fort-
schrittspartei hervorging. H. gehörte seitdem bis
zu seinem Tode zu deren bedeutendsten Mitgliedern.
Bei den Neuwahlen im Nov. 1870 verzichtete er auf
ein ferneres Mandat. Im Norddeutschen Reichstage
vertrat H. 1867-70 den zweiten Berliner Wahl-
kreis und im Deutschen Reichstage von 1871 an den
Wahlkreis Sensburg-Ortelsburg. Er starb 12. Aug.
1875 zu Gersau am Vierwaldstättersee.
Hovesch, s. Decius, Nikolaus. ^(s. d.).
Hovora, Ianko, Pseudonym für Jan Neruda
Howa, das herrschende Volk des eingewan-
derten Stammes auf Madagaskar (s. d.). Die
Bewohner Madagaskars zerfallen nämlich in zwei
Schichten, eine ältere und eine jüngere, die später
von Osten her gekommen ist und, wie die Sprache
zeigt, dem großen malaiischen Stamme angehört.
Diese Einwanderung fand von Sumatra aus statt,
da das madagassische Idiom mit der Sprache der
Battak die größte Verwandtschaft zeigt, und muh
um jene Zeit erfolgt sein, wo der ind. Einfluß auf
den Inseln des Archipels sich noch nicht festgesetzt
hatte, da dem Madagassischen die in den Sprachen
des Archipels vorkommenden sanskritischen Lehn-
worte fehlen. (S.Tafel: Afrikanische Völker-
typen, Fig. 7, Bd. 1, S. 182.)
Howaldt, Georg, Erzgießer, geb. 8. April 1802
zu Vraunschweig, war erst Goldschmied und ging
unter dem Einflüsse Burgschmiets in Nürnberg zur
Bildhauerei und Bildgießerei über. 1835 wurde er
Lehrer am Polytechnikum in Nürnberg, 1836 Pro-
fessor am Carolinum in Braunschweig. Er goß die
Statue Lessings von Rietschel (Vraunschweig), die
des Bürgermeisters Franke von Bläser (Magdeburg)
und trieb die Quadriga für das Residenzschloh seiner
Vaterstadt nach Rietschels Modell in Kupfer (1863
und uach dem Brande von 1865 neuerdings 1868).
Ferner goß er die Statuen des Nationalökonomen
Friedr. List von G. Kietz für Reutlingen und Arndts
nach B. Afingers Modell für Bonn; 1869 entstan-
den die Reiterfiguren der Herzöge Karl Wilhelm
Ferdinand und Friedrich Wilhelm, nach den Ent-
würfenPönningers in Wienund Hähnels in Dresden
in Kupfer getrieben. Endlich goß er das Brunnen-
denkmal Heinrichs des Löwen von A. Breymann
(Braunschweig), ein Kriegerdenkmal für Weimar
nach Härtels Modell, ein Standbild des jugend-
lichen Friedrich II. (nach Suhmann-Hellborn in Ber-
lin), einen Erzengel Michael als Kuppelauffatz für
die Kadettenanstalt in Lichterfelde nach Engelhard.
H. starb 26. Jan. 1883 in Braunschweig.
Howard (spr. hau'rd), alte engl. Familie, die
vielleicht in die angelsächs.Zeit zurückreicht, sich aber
mit Sicherheit auf die Zeit Eduards I. zurückver-
folgen läßt. Unter diesem war ein Sir William
H. 1297-1308 Oberrichter der ^oinmou ?1636.
Sein Enkel Sir John H. war Admiral unter
Eduard III., dessen Urenkel Sir Robert H. hei-
ratete Margarete, die Tochter von Thomas Mow-
bray, Herzog von Norfolk, und sein Sohn stieg zum
Lord H., 1483 zum Herzog von Norfolk (s. d.) auf.
Sein Enkel Edmund, der Bruder des dritten Herzogs
von Norfolk, war der Vater Katharina H.s (s.d.).
Der zweite Sohn des unter Elisabeth als Hoch-
verräter hingerichteten vierten Herzogs von Nor-
folk wurde 1693 als Lord William H. wieder in
die Rechte seines Blutes eingesetzt, und dessen Ur-
enkel Charles H. 1661 durch seine Erhebung zum
Grafen von Carlisle (s. d.) der Stifter dieses
auch heute noch blühenden Grafenhauses.
Howard (spr. hau'rd), Franziska, Gemahlin
Robert Carrs, des Herzogs von Somerset (s.d.,
außerdem auch Suffolk und Essex).
Howard (spr. hau'rd), Henry, engl. Historien-
maler, geb. 31. Jan. 1769 zu London, gest. 5. Okt.
1847 zu Oxford, bildete sich in Rom bei Flaxman
und folgte der klassicistischen Kunstrichtung seiner
Zeit. Sein erstes größeres Bild: Der Tod Kains,
begründete seinen Ruf auch im Vaterlande, wohin
er 1794 zurückkehrte. Eine Reihe, meist der Mytho-
logie und Poesie entnommener Bilder fanden durch
zarte Auffassung und gefälligen Vortrag Beifall,
so die Hören, die Geburt der Venus, Lear und Cor-
delia, Hero und Leander. Seit 1808 Mitglied, wurde
er 1811 Professor der Londoner Akademie, wo er
Vorträge über Malerei hielt, die sein Sohn Frank
H. (geb.' 1805, gest. 1866), gleichfalls Maler, heraus-
gab (2 Bde., 1848).
Howard (fpr. hau'rd), John, engl. Philanthrop,
geb. 1726 (wahrfcheinlich 2. Sept.) zu Hackney in
der Nähe von London, war zuerst Kaufmann und
ging 1765 auf sein väterliches Gut Cardington in
Vedfordshire, wurde dort 1773 Sheriff und hatte
als solcher Gelegenheit, einen Einblick in die Ge-
fängnisse zu thun. Dadurch angeregt, besichtigte er
zahlreiche Gefängnisse Englands und wres öffent-
lich auf die entsetzlichen dort herrschenden Zustände
hin in seinem Buch "8t3t6 ok t1i6 pri80N8 in I^nZ-
iNllä 3.nä ^Vai68" (1777 u. ö.; deutsch im Auszug,
Lpz. 1780). Seit 1775 dehnte er seine Reisen nach
Holland, Deutschland und Amerika aus, besuchte
auch die Krankenhäuser ("Account ok t1i6 Principal
I3.23.i-6tt08 in NUI-0P6", Lond. 1789; deutsch, Lpz.
1791) und starb 20. Jan. 1790 in Cherson, wo er
die Pest und die Mittel gegen sie kennen lernen
wollte. In der Paulskirche zu London wurde ihm
ein Denkmal errichtet; nach ihm ist die noch be-
stehende Hn^ai-ä ^380ci3.tiou benannt, die für die