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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Beinke; Bell; Bellay; Bellel

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Beinke - Bellel.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Behrendsen'

berg. Er malt hauptsächlich charakter- und stimmungsvolle Alpenlandschaften, manche auch aus Oberitalien und von der Riviera di Ponente oder auch flache Landschaften aus Ostpreußen. Zu nennen sind darunter: Landschaft im Stil des Claude Lorrain, Mühle am Gebirgsstrom, Abend im Salzburger Gebirge, Blick über das Hügelland der Traun auf die Österreichischen Alpen, See in den Hochalpen, am Comer See, Abend an einem Alpensee, Küste von Genua, Abend am Haff, Lichtung im Kiefernwald u. a. Er ist Professor und Mitglied der Akademie in Berlin, lebt aber seit einiger Zeit in Meran.

Beinke, Fritz, Genremaler, geb. 23. April 1842 zu Düsseldorf, war an der dortigen Akademie Schüler von Müller, Sohn und Bendemann, machte dann wiederholte Studienreisen in Deutschland und Oberitalien und brachte die Früchte derselben in Genrebildern aus dem Leben, von denen mehrere sehr beifällig aufgenommen und durch Vervielfältigung verbreitet wurden, z. B.: der Kondolenzbesuch (1866), Kinder in der Schaukel (1868), der Lumpensammler im Schwarzwald (1868), das Friedensgebet (1871), Rückkehr von einer Landpartie (1873), der Jongleur, Begegnung im Kornfeld (1874) und Murmeltierchen; weniger gelungen war 1876 das Bild: Hoch dem Kaiser! sowie schaukelnde Kinder.

Bell, John, engl. Bildhauer, geb. 1811 zu Norfolk. Sein Hauptfach sind die Gebilde der Poesie und freien Phantasie, mit denen er in den Ausstellungen von 1832-45 auftrat, z. B.: Psyche, einen Schwan fütternd, der Adlertöter, Dorothea, die Kinder im Walde, der letzte Kuß, Una und der Löwe u. a., bis er für die Stephanshalle im Parlamentshaus auch die Statuen des Lords Falkland und des Sir Robert Walpole anfertigte, denen bald nachher das Wellington-Denkmal in Guildhall mit den kolossalen Gestalten des Friedens und des Kriegs, die Marmorstatue der Wissenschaft in Waffen zu Woolwich und die Gruppe der Vereinigten Staaten am Albert-Denkmal im Hydepark folgten. Eins seiner gelungensten Werke und zugleich eins der wenigen schönen ↔ Denkmäler Londons ist das Denkmal für die drei im Krimkrieg thätig gewesenen Garderegimenter (Waterlooplatz). Noch neuerdings schuf er unter zahlreichen andern Arbeiten in seinem Atelier zu Kensington eine Statue des 1870 verstorbenen Grafen von Clarendon (im Foreign Office) und eine hübsche allegorische Statue der bewaffneten Wissenschaft.

Bellay (spr. belläh), Paul Alphonse, franz. Aquarellmaler und Kupferstecher, geb. 22. März 1826 zu Paris, Schüler von Picot und Henriquel-Dupont, erhielt 1852 den großen römischen Preis für Kupferstich, stellte aber erst 1861 mehrere Aquarelle, einige Kupferstiche nach Raffael und das Porträt von Thiers nach Paul Delaroche aus, später auch mehrere sehr gerühmte Aquarellkopien nach Raffaels Disputa und der Schule von Athen sowie Stiche nach kleinern Bildern Raffaels. 1873 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Bellel, Jean Joseph, franz. Zeichner und Landschaftsmaler, geb. 28. Jan. 1816 zu Paris, war 1832-35 Schüler von Pierre Justin Ouvrié, machte sich schon früh einen bedeutenden Namen durch seine Kohlezeichnungen, die, wie seine nachherigen Ölbilder, nach der Weise Poussins und Claude Lorrains einen klassischen Stil in der Bewegung der Linien zeigen und, diesem Stil entsprechend, manchmal mit mythologischer oder historischer Staffage versehen sind. 1840 reiste er zuerst nach Italien, wohin er 1856 zurückkehrte. Wir nennen unter seinen Bildern: Christus und die Samariterin, Umgebungen von Clermont, Ansicht von Massa (1846), Erinnerung an Italien (elf Kohlezeichnungen, 1848), Macbeth und die Hexen (Zeichnung), Erinnerungen aus der Auvergne (1849-53), die Flucht nach Ägypten, Straße in Konstantine, eine Oase in der Sahara (1859), Einsamkeit (1863, Hauptbild, Museum des Luxembourg), Josephs Wegführung in die Gefangenschaft, Daphnis und Chloe, eine Sägemühle in Berthecourt (Oise), Karawane auf dem Weg von Konstantine nach Batna (1873), aus der Umgebung von Allevard (Isère, 1874), Araber, die einen Lagerplatz suchen (1876), der Gang

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 40.