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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Bühlmayer; Bültemeyer; Bünsow; Bürck; Burger

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Bühlmayer - Burger.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Bühlmann'

München, wo er 1878 Professor für Bauzeichnen und Perspektive an der technischen Hochschule wurde.

Bühlmayer, Konrad, Tier- und Landschaftsmaler, geb. 1835 zu Wien, bildete sich auf der dortigen Akademie, trieb dann einige Jahre in Düsseldorf eifrig Landschaftsstudien, die er auch später in Wien fortsetzte. Dahin gehören: Waldweg u. Stimmungsbild aus Lundenburg. Erst nach seinem 30. Jahr verlegte er sich auf das Tierbild, anfangs mit Anlehnung an Friedr. Voltz, später an Koller in Zürich, dessen Schüler er eine Zeitlang war. Er betont mehr den allgemeinen Charakter als das Individuelle der Tiere und verwendet auf die Landschaft viel Sorgfalt. Seine bedeutendsten Bilder sind: Abtrieb auf die Niederalpe (Belvedere in Wien), ruhende Tiere, Heimtrieb einer Schafherde bei aufziehendem Gewitter, der Ackersmann, Kühe am Wasser u. a.

Bültemeyer, H., Kupferstecher, geb. 1826 zu Hameln, trat 1840 in eine lithographische Anstalt, kam 1851 nach Wien, wo er mit Radierungen für Försters »Bauzeitung« begann und dann bei Hansen architektonische Schattenlehre und Perspektive studierte. Der Architekturstich wurde daher sein specielles Fach. So lieferte er für die »Bauwerke der Renaissance in Toscana« von Gnauth und Förster viele Stiche, die in jeder Beziehung ausgezeichnet sind. Seine übrigen Hauptblätter sind: die Stephanskirche in Wien, nach Fr. Schmidt, der Vorhang im neuen Opernhaus in Wien, nach Laufberger, und der Stich der Votivkirche. Neuerdings arbeitet er auch viel für die Waldheimsche »Bauzeitung«.

Bünsow, Joachim Heinr. Ludw. Daniel, Landschaftsmaler, geb. 1821 zu Kiel als Sohn eines Porträt- und Landschaftsmalers, war 1839-48 Schüler der Akademie in Kopenhagen, besuchte dann das übrige Dänemark und Schweden und ging 1853 mit einem akademischen Reisestipendium nach Rom, wo er bis 1858 eifrige Studien nach der Natur machte. Unter seinen Bildern nennen wir nur: Partie bei Subiaco (1859) und die in die Gallerie zu Kopenhagen gekommene Partie bei Frederiksborg. Er lebt in Kiel. ↔

Bürck, Heinrich Joh. Emil Maria, geb. 27. Nov. 1850 zu Dresden, wo er Schüler der Akademie unter Theodor Grosse war; dann ging er nach Antwerpen, bildete sich unter Pauwels aus sowie später in Berlin unter Karl Gussow. 1875-78 verweilte er in Italien. Seine bis jetzt gemalten historischen Genre- und Idealbilder haben große Erwartungen für die Zukunft erregt, zuerst 1873 Helgi und Sigrun, 1877 die Genrebilder: im Abruzzo und im Wald, namentlich aber Gloria victori (Perseus mit der befreiten Andromeda), das eins der bedeutendsten Bilder der Berliner Ausstellung 1880 war.

Burger, 1) Anton, Landschafts- und Genremaler, geb. 1825 zu Frankfurt a. M., bildete sich im Städelschen Institut nach Jakob Becker und Dielmann, ging auf zwei Jahre nach München und 1856 nach Düsseldorf. Seit 1857 wohnt er in Kronberg am Taunus, wo er Landschaften mit Figurenstaffage oder auch landschaftliche Genrebilder der verschiedensten Art, Dorfansichten, Gehöfte, Wirtshausscenen u. dgl. teils in Öl, teils in Aquarell malt, in denen er eine geschickte Zeichnung, eine treffende Charakteristik der Figuren und einen gesunden Humor entfaltet, aber ein nicht immer ansprechendes Kolorit. Auf der Münchener Ausstellung 1879 hatte er zwei sehr beifällig aufgenommene winterliche Jagdbilder. Sehr lobenswert sind seine Kohlezeichnungen und seine nicht zahlreichen Originalradierungen, z. B.: der Fleischerladen und Aufbruch zur Treibjagd. 1869 erhielt er in München die große goldne Medaille.

2) Johann, Kupferstecher, geb. 31. Mai 1829 zu Burg im Kanton Aargau, widmete sich seiner Kunst zunächst unter dem noch lebenden Landschaftsmaler und Stecher Jakob Suter in Zofingen und bildete sich dann 1850-56 im Kartonstich unter Thäter in München aus. Nachdem er in den folgenden Jahren Dresden, Florenz und Rom (wo er zwei Jahre verweilte) besucht hatte, ließ er sich in München nieder und erlernte hier auch die Linienmanier, in welcher er sich, wie im Kartonstich, ein gründliches Eingehen in den Geist des Originals und eine große Fertigkeit in der

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 86.