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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Chabal-Dussurgey; Chabaud; Chambard; Champney

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Chabal-Dussurgey - Champney.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Cederström'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

herr von, schwed. Genremaler in Paris, geb. 12. April 1845 zu Stockholm, besuchte die Universität in Upsala und diente daselbst als Leutnant im Feldjägerregiment. Erst 1866 folgte er seiner Neigung zur Kunst und machte hierin seine ersten Studien in Stockholm unter Malmström und Winge. 1867 ging er nach Düsseldorf, arbeitete unter Fagerlin, mußte aber wegen einer Krankheit schon 1868 zurückkehren. Nach seiner Genesung begab er sich 1869 nach Paris, wo Bonnat und Meissonier der Ältere seine Lehrer wurden und auf seine künstlerische Ausbildung großen Einfluß übten. Abgesehen von einigen in Florenz und Rom verlebten Jahren, blieb er in Paris ansässig. Unter seinen Bildern von ungemein lebendiger Phantasie und kühnem, kräftigem Farbenauftrag nennen wir als die bedeutendsten: Morgenstunde hat Gold im Munde (1871), Mignon (1873), das Krankenlager (1874), Epilog (historisches Genrebild, im Nationalmuseum zu Stockholm), dunkle Stunden (1875), Transport der Leiche Karls XII. über die norwegische Grenze (erhielt 1878 in Paris die zweite Preismedaille), der Wilddieb, Werbung unter Karl XII. (1879). Die meisten dieser Bilder gingen sofort in Privatbesitz über. 1875 wurde er Genosse und 1878 Mitglied der Akademie in Stockholm.

2) Thure, Freiherr von, schwed. Genremaler in München, Vetter des vorigen, geb. 25. Juni 1843 auf dem Gut Åryd in der Provinz Småland, Sohn eines Obersten der Kavallerie, widmete sich, nachdem er bis 1871 Offizier der schwedischen Gardeulanen in Stockholm gewesen, der Malerei in Düsseldorf unter Albert Baur, bezog später die Kunstschule in Weimar und machte Studienreisen in den meisten Ländern Europas. Seine bis jetzt gemalten besten Genrebilder sind: beim Trödler und der Zeitgeist; für letzteres erhielt er 1879 in London eine Medaille.

Chabal-Dussurgey (spr. schaball-düssürschéh), Pierre Adrien, franz. Blumenmaler, geb. 1815 zu Charlieu (Loire), besuchte anfangs die Kunstschule in Lyon, kam 1840 nach Paris und stellte bald nachher Blumenstücke aus, mit denen er ↔ großes Glück machte. Sie sind von trefflicher malerischer Komposition, aber in der Zusammenstellung der Farben nicht immer glücklich. Solche Blumen- und Fruchtbilder malte er auch im Foyer des Théâtre français (1864) und im Salon eines Hotels der Exkaiserin Eugenie. 1857 wurde er Ritter der Ehrenlegion.

Chabaud (spr. schabóh), Louis Felix, franz. Medailleur und Bildhauer, geb. 14. März 1824 zu Venelle (Bouches du Rhône), war Schüler von Pradier, besuchte die École des beaux-arts, erhielt 1848 den großen römischen Preis und stellte nach seiner Rückkehr aus Italien mehrere sehr gerühmte Medaillen, Kameen und größere Statuen aus; unter den letztern nennen wir nur: eine Statue der Jagd (1857) und eine zweite desselben Titels 1861, den Ackerbau (Gipsstatue), Abschaffung der Sklaverei (Relief). Am bekanntesten ist seine Medaille auf die von Napoleon III. gegründete Kirche St. Bernard (1863), ebenso die Nacht und der Abendstern (1869, Bronzestatuen als Lichtträger für die Neue Oper).

Chambard (spr. schangbáhr), Louis Léopold, franz. Bildhauer, geb. 25. Aug. 1811 zu St. Amour (Jura), besuchte, obwohl er sich der Skulptur widmete, das Atelier von Ingres. Mit einem Basrelief: Marius in Karthago, erhielt er 1837 den großen römischen Preis, bildete sich dann fünf Jahre in Italien und brachte seit 1842 viele Porträtbüsten und Bildwerke idealen und allegorischen Inhalts; dahin gehören: Orestes von den Furien verfolgt, Aspasia, junges Mädchen mit der Muschel, der gefesselte Amor (1857), Bacchantin, die Inspiration, Marmorstatue der Bescheidenheit, der verbannte Aristides und seine Töchter (1861, Gruppe), Amor bietet einem jungen Mädchen sein Herz (1864), der von Merkur eingeschläferte Argus. Marmorstatue des Marius u. a.

Champney (spr. tschämpnĕ), T. Wells, amerikan. Genremaler, geb. 1843 zu Boston, trat mit 16 Jahren in das Atelier eines Formschneiders, diente 1863 im 45. Regiment der Freiwilligen von Massachusetts, war zwei Jahre Zeichenlehrer in einer Schule zu Lexington, ging 1866 nach

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 100.