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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Chase; Chatrousse; Chauvel; Chauvin

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Chase - Chauvin.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Charpentier'

Barons Gérard und Cogniets. Unter seinen Bildern, die meistens von glücklicher Erfindung und von echt französischem Geist durchdrungen sind, nennen wir: Bivouak von Kürassieren (1831), Einnahme der großen Redoute an der Moßkwa (1843), die französische Armee auf dem Plateau des Großen St. Bernhard (1844), der Herzog von Orléans bei der Belagerung von Antwerpen (1845, Gallerie in Versailles), Beaumarchais gibt den Töchtern Ludwigs XV. Musikunterricht (1848), die Schüler der polytechnischen Schule in der Schlacht bei Paris 30. März 1814 (Museum in Boulogne sur Mer), Schlacht an der Tschernaja (1857), Lager von Châlons, die kaiserliche Garde bei Magenta (1861), Einnahme von Bomarsund (1863), Belagerung von Toulon 1793 (1865), Herbstmanöver (1876), die Rückkehr von Inkjerman und Winterfeldzug (1878). Für das Museum in Versailles malte er mehrere Porträte.

Chase (spr. tschehs'), William, amerikan. Genre- und Porträtmaler der Münchener Schule, geb. 1849 zu Franklin Township (Indiana), begann seine Studien 1868 in Indianapolis, ging 1869 nach New York, wo er die Akademie besuchte, und malte dann in St. Louis Blumen- und Fruchtstücke. 1872 begab er sich zu seiner weitern Ausbildung nach München, wo er auf der Akademie Schüler von Ferd. Wagner und Karl Piloty wurde. Dann lebte er ein Jahr in Venedig und studierte namentlich das Kolorit Tintorettos. Zu seinen am meisten gerühmten Bildern gehören: die Porträte der Kinder seines Lehrers Piloty, die vornehme Witwe, der zerbrochene Krug, unerwartete Zudringlichkeit, der Hofnarr, vor dem Ritt, der Lehrling, der verwundete Wilddieb. 1878 kehrte er nach Amerika zurück.

Chatrousse (spr. scha-trúhss), Emile, franz. Bildhauer, geb. 1830 zu Paris, hatte bei der Wahl seines Berufs mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und schwankte lange zwischen mehreren Kunstfächern, als er Schüler von Abel de Pujol war, bis er 1851 in das Atelier von Rude trat. Seit 1853 erschien er in den Ausstellungen stets mit Erfolg und trug in den 60er Jahren ↔ mehrere Medaillen davon. Seine Hauptwerke sind: die Königin Hortensia, die den Prinzen Ludwig Napoleon erzieht (1853, in Marmor), die Marmorgruppe der Resignation in der Totenkapelle der Kirche St. Eustache (1855), Abälard und Heloise, die christliche Kunst (1859, im Louvre), die kleine Winzerin (1861), die Marmorstatue des Generals Beuret im Museum zu Versailles (1862), Magdalena in der Wüste (1864, Museum in Douai), der Unterricht der Taubstummen (1865, Relief), die polychrome Statue des heil. Joseph in der Kirche St. Ambroise, ein Weihrauch streuender Engel an der südlichen Fassade der Kirche St. Eustache (1873) und die sehr wirksame Marmorgruppe der Verbrechen des Kriegs (1876). Als Schriftsteller war er thätig für die Journale »La Patrie«, »Le Pays« und »L'Artiste«.

Chauvel (spr. schowéll), Théophile, franz. Landschaftsmaler, Lithograph und Radierer, geb. 2. April 1831 zu Paris, bildete sich unter Picot und Bellel in der Malerei und unter Jules Laurens in der Steinzeichnung aus und trug 1854 bei einer Konkurrenz durch seine historische Landschaft: Lycidas und Möris (nach Vergilius) den großen römischen Preis davon. Seine Landschaften sind stilvoll komponiert und in den Radierungen mit geistreicher Nadel ausgeführt, namentlich im Baumschlag. Zu den besten gehören: Schluchten bei Apremont (1865), der Weg bergauf, Erinnerung von Carolles (1867), Einsamkeit, untergehende Sonne (1868), aus der Umgegend von Pontorson, eine Marine, radiert nach Méryon, eine Landschaft nach Corot und viele Originalradierungen. Als Radierer leistete er auch vieles für die Journale »Illustration nouvelle« und »Gazette des beaux-arts«.

Chauvin (spr. schowäng), August, belg. Historienmaler der ältern Düsseldorfer Schule, geb. 1810 zu Lüttich, kam mit seinen Eltern schon als Kind nach Aachen. In Gemeinschaft mit Alfred Rethel lernte er bei Bastiné, einem Schüler Davids, die Anfangsgründe der Malerei, ergriff dann aber die Baukunst und war einige Jahre Maurermeister. Da ihn diese Thätigkeit

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 103.