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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Daiwaille; Dalco; Dalou; Dalsgaard; Daly

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Daiwaille - Daly.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Dahlerup'

bedeutende Bauten aus, darunter (mit Ove Petersen) das neue königliche Theater (1872-74). 1871 wurde er Mitglied der Akademie und 1875 Titularprofessor.

Daiwaille (spr. däwáj), Alexander Joseph, holländ. Landschaftsmaler, geb. 1818 zu Amsterdam als Sohn des Genre- und Porträtmalers Jean Augustin D., erlernte die Malerei von seinem Vater, machte aber in seinem speciellen Fach, der Landschaft, erst bedeutende Fortschritte, als er zu seinem Schwager Barend Cornelis Koekkoek (gest. 1862) kam. Seine Bilder, meistens aus Holland oder aus den Wäldern der Ardennen entlehnt und häufig mit Tierstaffage von Eugen Verboeckhoven versehen, sind von malerischer Komposition, trefflicher Perspektive und kräftiger, sehr ansprechender Färbung; z. B.: Sommer und Winter (1861), Landschaft am Rhein, Wassermühle aus der Umgegend von Brüssel, holländische Landschaft, Partie aus den Ardennen etc.

Dalco, Antonio, ital. Kupferstecher in Parma, einer der besten Schüler von Toschi (gest. 1854), stach mehrere sehr ausgezeichnete Blätter in Linienmanier: Maria mit dem Kind, nach Fr. Francia; die Madonna del Granduca, nach Raffael (im Palast Pitti); Salvator mundi, nach Andrea del Sarto; Christus am Kreuz, nach Guido Reni und mehrere Bildnisse.

Dalou (spr. daluh), Jules, franz. Bildhauer der realistischen Richtung, geb. 1838 zu Paris, genoß in der Zeichenschule schon früh den Unterricht Carpeaux' und begann unter seiner Leitung das Modellieren mit solchem Geschick, daß sein Lehrer ihn bewog, Bildhauer zu werden. Mit 14 Jahren trat er in die École des beaux-arts, fühlte sich aber dort nicht befriedigt. Als Carpeaux nach Rom ging, wurde er eine Zeitlang Schüler von Duret (gest. 1865), bei dem es ihm aber auch nicht gefiel, so daß er für Bronzearbeiter und Goldschmiede des Broterwerbs wegen arbeitete. Endlich wurde er für ein größeres Haus mit dekorativen Arbeiten betraut und stellte 1867 seine erste Statue aus, der 1870 eine Gipsstatue, die Stickerin, folgte, welche eine Prämie erhielt. Als er im Begriff war, sie in Marmor auszuführen, brach der ↔ Krieg aus. Er trat in die Nationalgarde, wurde wegen Verdachts der Teilnahme an der Kommune verbannt und lebt seitdem in rüstiger Thätigkeit in England. Die besten der dort entstandenen Genrestücke, die ganz im Realismus Carpeaux', aber ohne dessen heftige Bewegungen erschienen, sind: eine französische Bauernfrau (1873, Terrakotte), die Marmorgruppe einer Kinderwärterin, 1877 die große Terrakottegruppe einer Frau, die ihr Kind nährt, und die in Philadelphia preisgekrönte bronzene Näherin.

Dalsgaard, Christen, dän. Genremaler, geb. 30. Okt. 1824 zu Krabbesholm bei Skive auf Jütland, wurde 1841 Schüler der Akademie in Kopenhagen und arbeitete zugleich bei dem Maler Rörbye. Seine meistens aus dem dänischen Volksleben entlehnten Genrebilder ernsten Inhalts sind nicht ohne tiefes Gefühl und poetische Stimmung, aber von wenig harmonischem Kolorit; z. B.: jütische Bauern bei der Feier des Abendmahls (1859), der erste Kirchgang der Wöchnerin, der Fischer mit seiner Tochter, und zwei seiner Hauptbilder in der Gallerie des Schlosses Christiansborg zu Kopenhagen: die Auspfändung bei einem armen Böttcher auf dem Land und die Mormonen. Später brachte er noch eine fromme Versammlung in einer Bauernstube, den Korridor der Ritterakademie zu Sorö u. a. Er ist seit 1872 Mitglied der Akademie.

Daly, César, franz. Architekt, geb. 19. Juli 1811 zu Verdun, kam, nachdem er seine ersten Studien in Douai gemacht, nach Paris, wo er Schüler von Duban (gest. 1871) wurde. Von 1840 an erhielt er unter andern Aufträgen auch den der Restauration der interessanten gotischen Kathedrale zu Albi, brachte auf die Ausstellung von 1841 einen Entwurf für die Innendekoration einer Kapelle und 1846 die Zeichnungen der genannten Kathedrale, die ihm später eine Medaille eintrugen. 1855 besuchte er auf einer längern Studienreise einen großen Teil Amerikas und forschte den Resten alter Bauwerke nach. Dann bereiste er Griechenland, die Türkei und den übrigen Orient und verfaßte zahlreiche höchst geschätzte Werke

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 124.