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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Dröhmer; Dubois; Dubois-Pigalle

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Dröhmer - Dubois-Pigalle.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Dreßler'

fache Studienreisen ins bayrische Hochland, nach Holland und Italien. Zu seinen Hauptwerken gehören: ein griechischer Tempelhain, am Tyrrhenischen Meer und stiller Waldsee. Er wurde Ehrenmitglied der belgischen Aquarellistengesellschaft in Brüssel.

Dröhmer, Hermann, Kupferstecher in Mezzotinto und gemischter Manier, geb. 1820 zu Berlin, besuchte von 1837 an die Akademie und wurde Schüler der akademischen Kupferstecherschule unter Buchhorn, bildete sich dann 1847 in Paris und 1849 in London weiter und ließ sich 1851 in Berlin nieder. Die bedeutendsten seiner mit großer Routine und Eleganz durchgeführten Stiche sind: Esther vor Ahasverus, nach Schrader; die Ehebrecherin vor Christus, nach Plockhorst; Johannes als Kind an der Quelle mit dem Lamm, der Christuskopf auf dem Schweißtuch, Leda, Jupiter und Io, alle vier nach Correggio; der Judaskuß, nach Gönne; Karls I. Abschied von seinen Kindern vor der Hinrichtung, nach Schrader; der Zug durch die Steppen, nach Joseph Brandt; das letzte Kleinod der Witwe, nach L. v. Hagn; die Lautenspielerin, nach Karl Becker; die Essenszeit, nach Siegert; Goethe am Hof des Markgrafen Friedrich von Baden, nach Pecht; Mozart als Kind der Kaiserin vorgestellt, nach Ed. Ender, und andre nach Piotrowski, H. Werner, Riedel, Cretius, Kretzschmer, Amberg, Ludwig Burger und Magnus. Auch sein jüngerer Brüder, Paul D., geb. 13. März 1833 zu Berlin, Schüler seines Bruders und 1852-58 Zögling der Akademie, arbeitet in Mezzotinto und brachte bis jetzt mehrere gelungene Stiche.

Dubois (spr. düboa), Alphée, franz. Medailleur, geb. 17. Juli 1831 zu Paris, erhielt den ersten Unterricht in der Kunst von seinem Vater, wurde dann Schüler von Jean Jacques Barre und von Francisque Duret. Als er mit der Medaille eines auf dem Altar des Vaterlands sterbenden Kriegers 1855 den römischen Preis erhielt, ging er nach Rom und bildete sich dort noch vier Jahre zu einem der besten Meister in seiner Kunst aus. Teils in Rom, teils nachher in Paris entstanden ↔ folgende seiner Hauptmedaillen in Bronze oder in edlem Metall: der Papst segnet den kaiserlichen Prinzen bei seiner Geburt, Empfang der siamesischen Gesandten in Fontainebleau, die Onyxkamee mit dem Bilde des Kaisers Napoleon III. und der Kaiserin, die Erinnerungsmedaille auf die Einweihung der Statue Napoleons I. in Rouen, die mit dem Bildnis des Königs von Schweden (1866), auf die internationale Fischereiausstellung in Boulogne sur Mer (1868), auf die Entdeckung des hundertsten Planeten, auf die Nationalanleihe von 1872 und zahlreiche andre, die in diesem Fach eine Zierde der Pariser Ausstellung von 1878 waren.

Dubois-Pigalle (spr. düboa-pigáll), Paul, franz. Bildhauer, geb. 13. Juli 1829 zu Nogent sur Seine (Aube), wurde anfangs für das Studium der Staatswissenschaften bestimmt und studierte in Paris Jura, folgte aber sehr bald seiner Neigung zur Kunst und trat 1856 in das Atelier von Toussaint, um Bildhauer zu werden. Dort blieb er bis 1858 und machte dann auf den Rat seines Lehrers eine Reise nach Italien, wo er in Florenz, Rom und Neapel die Meisterwerke der Plastik, insbesondere Donatello und Michelangelo, studierte und viel von deren naturalistischer Richtung annahm. Eins seiner ersten Werke war der später in Marmor ausgeführte heil. Johannes als Kind, welcher mit dem florentinischen Sänger des 15. Jahrh. (1865, in versilberter Bronze, oft nachgebildet) ins Museum des Luxembourg kam. In keinem seiner Werke herrscht eine so große bis zur Illusion gehende Naturwahrheit, verbunden mit höchster Naivität und Anmut. Wie mehrere seiner besten Arbeiten eine Zierde der internationalen Ausstellung von 1867 waren, so auch 1878 z. B. die Geburt der Eva (Gips), die Marmorstatue des dem Bad entsteigenden Narcissus, welcher in seiner Energie an Michelangelo erinnert (1874, ebenfalls im Luxembourg), mehrere Porträtbüsten und vor allem das große, für die Kathedrale zu Nantes bestimmte Denkmal des Generals Lamoricière mit seinen vier allegorischen Nebenfiguren, von denen

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 145.