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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Duran; Durand; Dürck

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Duran - Dürck.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Dupré'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

Eingang eines Weilers im Departement Landes, untergehende Sonne etc., und nachdem er zehn Jahre lang auf den Ausstellungen gar nicht erschienen war, seit der Ausstellung von 1867: Übergang einer Herde über eine Brücke im Berri, Wald von Compiègne, Schäferei im Berri, Partie bei Eaux chaudes in den Pyrenäen, Sumpf in der Sologne, Rückkehr der Herde etc. Seit mehrern Jahren scheint seine künstlerische Thätigkeit aufgehört zu haben. 1849 wurde er Ritter und 1870 Offizier der Ehrenlegion. - Auch sein jüngerer Bruder und Schüler, Léon Victor D., geboren zu Limoges, hat sich durch einige Landschaften und Flußansichten bekannt gemacht.

Duran (spr. düráng), Carolus, eigentlich Charles Auguste Emile, franz. Genre- und Porträtmaler, geb. 4. Juli 1837 zu Lille, wo er sich unter dem durch seine Kopien alter Meister bekannten Souchon (gest. 1857) der Malerei widmete. 1853 ging er nach Paris und bildete sich ohne eigentlichen Lehrer weiter bloß durch das stete Kopieren der bekannten Mona Lisa von Lionardo da Vinci im Louvre. 1861 wanderte er als Pensionär seiner Vaterstadt nach Rom, studierte das dortige Volksleben von seiner innern, gemütvollen Seite und weilte zu diesem Zweck auch ein halbes Jahr bei den Mönchen des Klosters Santa Scolastica bei Subiaco. Dort entstand sein erstes bedeutendes Bild, das Abendgebet (1863), das, wie alle seine folgenden, bei durchaus realistischer Behandlung der tiefe Ausdruck des innern Lebens ist; in noch höherm Grade der nach seiner Rückkehr 1866 in Paris ausgestellte Ermordete in der römischen Campagna (Museum in Lille), die Schilderung eines die Gemüter heftig erregenden Vorgangs, scharf und kräftig in den Lokalfarben und auch hierin von ergreifender Wirkung. Bald nachher verließ er dieses Gebiet des Genres und wandte sich der modernen Malerei des Nackten zu, worin er so großes Glück machte, daß er mit Eifer das Porträtieren, namentlich der Damenwelt und der Kinder, ergriff, die er mit wunderbarer Anmut auszustatten und je nach Alter und ↔ Lebensstellung geistvoll aufzufassen weiß; dabei malt er rasch und kühn und erreicht mit wenigen Pinselstrichen den gewünschten Effekt und den Schein der Vollendung. Dieser Art sind namentlich die dame au gant, die 1869 seinen Ruf in diesem Fach begründete (Museum des Luxembourg), die allerliebsten Porträte seiner Kinder, unter denen l'enfant bleu (1873) das bekannteste ist. Diese sowie noch sieben andre wetteiferten mit Bonnats Meisterwerken auf der internationalen Ausstellung von 1878, während dagegen sein großes Deckenbild für einen der Säle des Museums des Luxembourg: Gloria Maria Medicis, nur geteilten Beifall erhielt. Auch als Bildner machte er sich durch einige Porträtbüsten in Bronze bekannt. Er erhielt zahlreiche Medaillen, 1872 das Ritter- und 1878 das Offizierkreuz der Ehrenlegion. - Seine Gattin Pauline Marie, geborne Croizette, ist eine geschickte Pastellmalerin.

Durand (spr. düráng), Simon, Genremaler, geboren und ansässig in Genf, wo er Schüler von Barthélemy Menn war, brachte in den letzten Jahren recht originelle, oft humoristische Scenen aus dem Leben, die von treffender Charakteristik zeugen, z. B.: ein Jahrmarkt, die Hochzeitsgesellschaft auf der Mairie (1875), un bout de conduite (1876, eine Bande Vagabunden) und das verwundete Akrobatenkind (1879).

Dürck, Friedrich, Porträt- u. Genremaler, geb. 1809 zu Leipzig, bezog 1824 die Akademie in München und bildete sich unter seinem Oheim, dem Hofmaler Joseph Stieler (gest. 1858), aus, bereiste sodann 1836 und 1837 Italien und studierte in Florenz und Rom die Quattro- und Cinquecentisten. Bald nach seiner Rückkehr begann er in München das Porträtmalen, worin er so große Erfolge erzielte, daß er mit Aufträgen überhäuft wurde. Seine Bilder sind von edler, würdiger Auffassung und großer Ähnlichkeit, wenn auch nicht mit der jetzt von andern erreichten Meisterschaft gemalt. Dahin gehören: die Leuchtenbergsche Familie, der König Ludwig I. von Bayern, der König Oskar von Schweden (1849) und dessen Familie,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 150.