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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Echteler; Echtermeyer; Eckardt; Eckenbrecher; Eckermann

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Echteler - Eckermann.

Echteler, Joseph, Bildhauer, geb. 5. Jan. 1853 zu Legau (Schwaben), arbeitete sich im Kampf gegen viele Widerwärtigkeiten vom Steinmetzgesellen durch eigne Kraft und ohne Lehrer zu einem geachteten Künstler empor; denn sein Besuch der Stuttgarter Kunstschule und später der Ateliers von Widnmann und Knabl in München war ein zu kurzer, um dauernden Einfluß zu üben. Er begann mit Büsten fürstlicher Personen und ging dann zu lebendig aufgefaßten Tiergruppen über, z. B. der Kampf um den Liebling (Erzguß), dazwischen aber auch Bildwerken, wie ein Ecco homo, eine Mater dolorosa und eine Gruppe: der Waisenschutz. Sein bedeutendstes Werk ist bis jetzt die schöne Gruppe: Kampf des Pirithoos um Helena und seine neueste Arbeit eine Reliefbüste des Fürsten von Sayn-Wittgenstein für den Kaiser von Rußland.

Echtermeyer, Karl, Bildhauer, geb. 27. Okt. 1845 zu Kassel, war bis zu seinem 20. Jahr Schüler der dortigen Akademie, lebte dann ein Jahr in München und vollendete seine Ausbildung unter Hähnel in Dresden, unter dessen Leitung er seine ersten Bildwerke schuf, die allgemein gefielen: Bronzestatuetten eines tanzenden Satyrs und einer tanzenden Bacchantin (beide in der Nationalgallerie in Berlin), die ihm mehrere Medaillen einbrachten. Nachdem er sich 1870 in Italien aufgehalten hatte, ließ er sich in Dresden nieder und wurde bald mit größern Aufträgen bedacht, meistens allegorischen Bildwerken, in denen ein durch die wahre Kunst veredelter Realismus herrscht. Es sind für die neue Gemäldegalerie seiner Vaterstadt Kassel an der Außenseite acht Karyatiden in Sandstein und für das herrliche Treppenhaus im Innern acht lebensgroße Statuen der kunstübenden Länder (1879 erst vier aufgestellt), für das neue Hoftheater in Dresden eine Bacchantin und ein Satyr, für das Innere der Albrechtsburg zu Meißen die Statue des Kurfürsten Friedrich des Streitbaren und für das Polytechnikum in Braunschweig die kolossalen Sandsteinstatuen der Kunst und Wissenschaft, von der Jugend umgeben.

Eckardt, Christ. Frederik Emil, ↔ dän. Marinemaler, geb. 2. Juli 1832 zu Kopenhagen, besuchte 1846-53 die dortige Akademie, bildete sich aber als Marinemaler eigentlich selbständig aus. Mit Privatunterstützung bereiste er 1853 Deutschland und Italien, kehrte 1856 zurück, machte aber 1873 noch weitere Reisen nach Italien, Frankreich und England. Von seinen trefflichen, meistens in Dänemark gebliebenen Marinen nennen wir nur: Partie aus Venedig, Fischer suchen Land während eines Sturms (1862), Fischer in einer Jacht.

Eckenbrecher, Karl Paul Themistokles von, Landschaftsmaler, geb. 17. Nov. 1842 zu Athen, kam schon als zweijähriges Kind mit seinen Eltern nach Deutschland, wo er bis 1850 lebte; dann zog er mit ihnen nach Konstantinopel und von da 1857 nach Potsdam, wo er den ersten Unterricht in der Kunst von dem Landschaftsmaler Gust. Wegener erhielt. Nachdem er 1861-63 Schüler von Oswald Achenbach gewesen war, bereiste er die Schweiz und Deutschland, konnte sich aber erst nach dem Krieg von 1870/71, den er als Reserveoffizier im westfälischen Ulanenregiment mitmachte, völlig der Malerei widmen. Zu diesem Zweck unternahm er größere Reisen durch die europäische und asiatische Türkei und nach den nördlichsten Gegenden Europas. Dann ließ er sich in Düsseldorf nieder und brachte die Früchte dieser Reisen in Bildern, die nicht nur landschaftlich von hohem Wert, sondern auch durch ihre mannigfaltige Staffage von ethnographischem Interesse sind. Dahin gehören: der Platz bei der Moschee Jeni Dschami in Stambul und die Chanstraße daselbst (1873), die zuerst 1873 ausgestellten sechs Landschaften aus Island, die uns alle Schauer des hohen Nordens vorführen, das Nordkap, der Vöringsfoß in Norwegen und Abend am Bosporus (1875), Brussa in Kleinasien (1876), Motiv von der norwegischen Küste (1877) u. a.

Eckermann, Karl, Landschaftsmaler, geb. 1834 zu Weimar als Sohn des bekannten Privatsekretärs von Goethe, durch den die Neigung zur Kunst schon früh in ihm geweckt und belebt wurde. 1849 wurde er Schüler von Preller, folgte aber

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 154.