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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Eichens; Eichler; Eilers; Eisenhardt; Eisenmenger

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Eichens - Eisenmenger.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Ehrmann'

der Eroberer und 1873 die von Theseus verlassene Ariadne (Aquarell, Museum des Luxembourg). Unter seinen übrigen Bildern, die zwar keine reiche Phantasie verraten, aber wohldurchdacht, mit Sorgfalt durchgeführt und voll Reiz und Anmut sind, nennen wir noch: den Fries im Hôtel Girard, der die Geschichte der Kunst darstellt (1874), die an der Sonne vorübergehende Venus (1875) und die Musen als Teil eines Deckengemäldes im Palais der Ehrenlegion. Viel Aufsehen erregte 1879 in München sein Bild: Paris lädt unter den Auspizien der Republik die Nationen zum friedlichen Wettstreit in Kunst und Industrie ein.

Eichens, Philipp Hermann, Lithograph und Kupferstecher in Mezzotinto, geb. 13. Sept. 1812 zu Berlin, jüngerer Bruder des Stechers Eduard E. (gest. 1877), begann seine künstlerische Laufbahn an der Berliner Akademie unter Hensel mit der Malerei und malte mehrere Porträte und Genrebilder. Aber bald nachher trat er in Paris zur Lithographie über und brachte viele fein ausgeführte Blätter von großer Kraft und Sicherheit, z. B.: die sogen. Joconda im Louvre, nach Lionardo da Vinci; den sogen. Tizian und seine Geliebte (ebendaselbst); das Edelfräulein, nach Wittich (1836); das Scheibenschießen, nach Ed. Meyerheim, und die Hussitenpredigt, nach Lessing. Nachdem er dann in Berlin unter Lüderitz den Mezzotintostich erlernt hatte, kehrte er 1849 nach Paris zurück, wo er seitdem ansässig ist. Seine großenteils sehr geschätzten Blätter der letztern Art sind: die heil. Jungfrau von Sevilla, nach Murillo (Louvre); die christliche Märtyrerin, nach Paul Delaroche; die unbefleckte Empfängnis, nach Murillo; die Auferweckung der Tochter des Jairus, nach Gustav Richter; der Improvisator, nach Maes; Florinde, eine reiche Komposition nach Winterhalter; einige Bilder nach Leopold Robert und das Porträt Rauchs nach L'Allemand. Er erhielt zahlreiche Medaillen.

Eichler, Hermann, Historienmaler, geb. 1842 zu Wien, machte nach einer unbewachten, viel bewegten Jugendzeit aus Neigung 1859 den italienischen Feldzug ↔ mit und widmete sich dann der Malerei unter Chr. Ruben, der sein Talent zu entwickeln und auf die rechte Bahn zu bringen wußte. Seine Bilder zeigen viel Talent, wenn auch noch nicht völlige Beherrschung des Gegenstands; z. B.: Karls I. Begegnung mit Cromwell, Peter Hele (Erfinder der Taschenuhren), der Graf von Helfenstein im Bauernkrieg, Oberon und das neueste sonderbare Bild (1879): ein Picknick im Freien, mit modernen lebensgroßen Figuren, flankiert zu beiden Seiten von einem pilasterartigen Seitenflügel, in skizzenhaft-dekorativer Technik.

Eilers, Gustav, Kupferstecher, geb. 28. Juli 1834 zu Berlin, erlernte seine Kunst unter Trossin in Königsberg und gründete 1869 ein eignes Atelier in Berlin, aus dem bereits manche treffliche Stiche hervorgingen: der Zinsgroschen, nach Tizians Bild in Dresden; Zigeunerin, nach Wilh. Sohn, und in Kartonmanier die Wissenschaft und die Poesie für die große Dunckersche Ausgabe der Kaulbachschen Wandgemälde im Treppenhaus des Neuen Museums, ebenso für die kleine Ausgabe die Zerstörung Jerusalems und die Reformation, sowie mehrere Porträte.

Eisenhardt, Johann, Kupferstecher, geb. 1824 zu Frankfurt a. M., widmete sich diesem Fach sieben Jahre lang am Städelschen Institut unter Eugen Ed. Schäffer (gest. 1871) und begann dann selbständige Arbeiten nach Zeichnungen des jüngern Joh. Baptist Scholl. Zu diesen frühesten Stichen gehört auch der einer Maria mit dem toten Heiland auf dem Schoß, nach Steinle. Nachdem er darauf einige Jahre eine Stelle in der österreichischen Staatsdruckerei bekleidet hatte, kehrte er 1869 in seine Vaterstadt zurück und brachte seitdem eine Reihe von Stichen, unter denen wir nur folgende nennen: Brustbild eines Ritters mit der Nelke, nach Holbein; das Refektorium, nach van Muyden; Interieur, nach Anton Burger; Cyklus von Radierungen, nach demselben; Salomos Urteil, nach Steinle; der Tanz und die Hochzeit, nach Laufbergers Vorhang im Wiener Opernhaus.

Eisenmenger, August, Monumentalmaler, geb. 11. Febr. 1830 zu Wien,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 157.