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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Fröschl; Fuchs; Fueßli; Fux; Gabl

189

Fröschl - Gabl.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Froment'

weise für das englische Journal »The Graphic« und brachte auf mehrere Ausstellungen seine meisterhaften Blätter, z. B.: Landung eines Rettungsboots, nach Gregory; die Docks in London, nach Small (1873); eine Wallfahrt in Irland, nach Green; Ausschmückung des »Serapis« durch die Mannschaft des Schiffs, nach Small, u. v. a.

Fröschl, Karl, Genre- und Porträtmaler, geb. 1848 zu Wien, besuchte mehrere Jahre die dortige Akademie und ging hierauf nach München, wo er sich bald als einer der talentvollsten Schüler der Malerschule von Wilh. Diez bewies. Nachdem er unter dessen Leitung seine Ausbildung vollendet und mehrere beifällig aufgenommene Genrebilder gebracht hatte, ging er für einige Jahre nach Italien und brachte von dort aus dem italienischen Volksleben mehrere treffliche Genrebilder zurück, die ebenso sehr geschätzt werden wie seine Porträte.

Fuchs, Peter Dominicus, Bildhauer, geb. 27. Sept. 1829 zu Mülheim an der Ruhr, bildetete (Anmerkung des Editors: richtig: bildete) sich in Köln bei den Arbeiten für den Dom aus und schuf besonders für diesen Bau eine Menge von Bildwerken in streng kirchlichem Stil: die vier Evangelisten und die vier großen Kirchenlehrer (Sandstein) im Querschiff des Doms, zahlreiche Figuren in Sandstein für das dritte Geschoß desselben und noch vor kurzem die Statuen der Turmhalle, ebenso die Mutter Gottes für den Dom in Utrecht, den heil. Mauritius (kolossal) als ↔ Bekrönung des Turms der Mauritiuskirche in Köln, das Relief über dem Portal der St. Kastorkirche in Koblenz, sechs Statuen am Portal der Marienkirche in Aachen, ein Hautrelief (Marmor) der drei Marien am Grab des Herrn u. a.

Fueßli, Wilhelm, Porträtmaler, geb. 1830 zu Zürich, bildete sich zunächst im Städelschen Institut in Frankfurt, war dann Schüler von Berdellé in München und von Couture in Paris, verdankt aber in Bezug auf seine künstlerische Ausbildung und Richtung mehr seinem Aufenthalten Rom. Seine Porträte sind von sehr lebenswahrer Auffassung und breiter, malerischer Behandlung. Er kopierte auch mehrere Bilder alter Meister für die Schacksche Gallerie. 1869 erhielt er in München eine goldne Ehrenmedaille. F. lebt in München.

Fux, Joseph, Genremaler, geb. 1842 zu Steinhof in Niederösterreich, Schüler von Ruben, talentvoller Kolorist, der als Anhänger Makarts und Matejkos nur nach Eleganz des Kolorits und pikanten Farbeneffekten strebt. Von seinen Bildern sind zu erwähnen: Auf gefährlichen Wegen, das sehr an Makarts Motiv aus dem »Sommernachtstraum« erinnert, ebenso eine keck und effektvoll gemalte Lautenspielerin, ein betender Kardinal (in der Weise Matejkos), ein Savoyarde mit seinem Affen, von großer Virtuosität der Technik, aber geringem künstlerischen Geschmack.

G.

Gabl, Alois, Genremaler, geb. 1845 zu Wies im Pitzthal in Tirol, widmete sich erst nach Überwindung großer Schwierigkeiten der Malerei. 1862 wurde er Schüler der Akademie in München, wo er anfangs Schraudolph und Ramberg, später Karl v. Piloty zu Lehrern hatte und gegenständlich in die Fußstapfen Defreggers trat. Den ersten Erfolg hatte 1872 durch die Lebendigkeit der Darstellung sein Haspinger den Aufruhr predigend; noch größeres Aufsehen erregte ↔ 1873 die Rekrutenaushebung in Tirol durch die scharfe Charakteristik der Personen und das harmonisch durchgeführte Kolorit. Nach der weniger gelungenen Einsegnung des Brautbetts (1875) und der zwar etwas unglücklich komponierten, aber trefflich charakterisierten verbotenen Tanzmusik that er auf der Berliner Ausstellung von 1877 wieder einen glücklichen Wurf in: Hochwürden als Schiedsrichter, worin die Rauflust der Oberbayern vorzüglich geschildert und die ganze Si-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 190.