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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Guillaumet; Guillaumot; Guillemin; Guillon; Guinnes

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Guillaumet - Guinnes.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Guillaume'

Decenniums gehören: die Statue Napoleons I. als Artillerieleutnant, die Musik an der Fassade der Neuen Oper, die äußerst fein empfundene Marmorstatue: die Quelle der Poesie, die Büste des Erzbischofs Darboy und das Grab einer Römerin. Meisterhaft sind auch die Statue des heil. Ludwig für das Palais de Justice und eine Bronzestatue des Orpheus; weniger gefiel das Modell für die in Avignon zu errichtende Statue Philippe de Girards, des Erfinders der Flachsspinnmaschine, und noch weniger das Gipsmodell einer Statue Colberts für die Stadt Reims. G. ist seit 1865 Direktor der Académie des beaux-arts; 1855 erhielt er das Ritter-, 1867 das Offizier- und 1875 das Kommandeurkreuz der Ehrenlegion.

Guillaumet (spr. gĭjohmäh), Gustave Achille, franz. Maler des orientalischen Genres, geb. 26. März 1840 zu Paris, besuchte die École des beaux-arts und war Schüler von Picot und Barrias. 1863 erlangte er den zweiten römischen Preis und machte dann eine (nachher wiederholte) Reise nach Algerien, die ihm den Stoff zu seinen vielen sehr gerühmten Bildern aus dem Volksleben des nördlichen Afrika bot, z. B.: Abendgebet in der Sahara, Erinnerung aus der Umgegend von Biskra (1863), arabischer Markt, Flötenspieler im Bivouak, Winterabend in Marokko, Bivouak von Kameltreibern (1875), Duarweiber am Bach, Feldarbeit in Algerien etc. Er erhielt zahlreiche Medaillen und 1878 das Kreuz der Ehrenlegion.

Guillaumot (spr. gĭjomóh), Auguste Alexandre, franz. Zeichner und Kupferstecher, geb. 1813 zu Paris, Schüler von Lemaître und von Viollet le Duc, lieferte eine Menge von architektonischen Stichen zu kunstwissenschaftlichen Werken, z. B. zu den Denkmälern von Ninive, zu den Reisen in Persien, zu der Monographie über die Kathedrale von Chartres (nach L. Gaucherel), zu den »Promenades artistiques dans Paris et ses environs«, und mehrere Einzelblätter nach eignen Zeichnungen, z. B.: die südliche Vorhalle der Kathedrale von Chartres, Skulpturen von Ninive, französische Skulpturen des 13. Jahrhunderts, Panorama von Oran ↔ (1845-52), der Statuenschmuck der Kathedrale von Chartres, der Park von Marly, die Sainte Chapelle nach Adams, die Chorstühle der Kathedrale in Auch (1866), mehrere Ansichten des in der Revolution von 1793 zerstörten Schlosses in Marly le Roi u. a. - Seine Brüder Claude Nicolas Eugène und Louis Etienne haben als geschickte Holzschneider besonders im architektonischen Fach für Viollet le Ducs »Dictionnaire de l'architecture française« viel gearbeitet.

Guillemin (spr. gĭj'mäng), Alexandre Marie, franz. Genremaler, geb. 15. Okt. 1817 zu Paris, war Schüler von Gros und malte seit dem Anfang der 40er Jahre Scenen aus den mittlern Ständen, später infolge mehrfacher Reisen auch aus dem Leben der Bewohner der Bretagne und der Pyrenäen sowie Jagdstücke. Das Kolorit dieser Bilder (meist von ziemlich kleinen Dimensionen) ist hell und freundlich, aber oft etwas trocken und hart. Eine verhältnismäßig große Zahl derselben befindet sich in Privatbesitz zu Hamburg, z. B.: der erste künstlerische Versuch, der Ratgeber, auf der Flucht in der Revolutionszeit, Besuch bei den Pflegeeltern, Hausmusik, Bei der Toilette, Verteilung des geweihten Brots in der Kirche von Fontainebleau. 1861 wurde er Ritter der Ehrenlegion. Er hatte seinen Wohnsitz in Bois le Roi (Seine-et-Marne), wo er im Oktober 1880 starb.

Guillon (spr. gĭjóng), Adolphe Irénée, franz. Landschaftsmaler, geb. 1829 zu Paris, studierte anfangs die Rechte und setzte es nur mit Mühe durch, daß er Maler wurde. Nachdem er dort den Unterricht Jules Noëls und Ch. Gleyres genossen und mehrere Reisen im südlichen Frankreich gemacht hatte, die ihm die Motive zu seinen Bildern boten, ließ er sich in Vézelay (Yonne) nieder. Zu seinen besten Bildern, soweit sie ausgestellt wurden, gehören: Olivenernte in Mentone (1864), Tamarisken und Oleander am Mittelländischen Meer (1866), Mondschein in Cannes (1867), Terrasse der alten Abteikirche in Vézelay (1870), Oktober in Vézelay, Wäscherinnen am Ufer der Cure (1878) etc.

Guinnes (spr. ghin), Gosset de, s. Gill 2).