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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Hall; Hallatz; Hallbeck; Halse

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Hall - Halse.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Halbig'

Löwen am dortigen Hafendamm (eingeweiht 1856), 1858 das Denkmal des Dichters Aug. v. Platen in Ansbach, sodann die wenig gelungenen Statuen Fraunhofers und Deroys in der Maximiliansstraße sowie des Erzherzog-Palatins Joseph in Pest. Sehr gelungen ist dagegen die Reiterstatue des Königs Wilhelm von Württemberg in Kannstatt, noch mehr die Gruppe der dem Bad entsteigenden Nymphen für New York (1867), die dortige Emancipationsgruppe, die Bacchantin auf dem Tiger und die 1875 vollendete kolossale Passionsgruppe in Oberammergau. Sehr gerühmt wird auch ein lebensgroßer gekreuzigter Heiland auf dem dritten Friedhof in Bamberg (Zinkguß) und sein neuestes Werk (1879): die Marmorgruppe eines Engels, der ein Kind zum Himmel emporträgt, auf dem neuen Friedhof in München. Dazu noch eine fast zahllose Menge von Büsten und kleinern Arbeiten. Er ist Ritter des Württembergischen Kronenordens.

Hall, 1) George Henry, amerikan. Genremaler, geb. 1825 zu Boston, bildete sich anfangs ohne Lehrer aus, ging dann nach Düsseldorf, später nach Paris und ließ sich 1852 in New York nieder, wo er 1868 Mitglied der Kunstakademie wurde. Er begann mit der Malerei von Früchten und Blumen; als er aber wiederholte Reisen nach Spanien und Italien machte, die er 1875 auch bis Ägypten ausdehnte, brachte er aus allen diesen Ländern landschaftliche Bilder und Genrescenen, die auf den Ausstellungen der Akademie in New York großen Beifall fanden, z. B.: die kostbare Ladung (1867), Gruppe spanischer Kinder (1866), Donnerstagsmarkt in Sevilla (1869), die vier Jahreszeiten (1870), Kuriositätenbazar in Kairo (1878) u. a.

2) Sydney, engl. Zeichner und Maler in Öl wie in Wasserfarben, geb. 1842 zu Newmarket (Cambridgeshire), bildete sich auf der Akademie in London und unter dem Präraffaeliten Arthur Hughes. Am bekanntesten wurde er als Zeichner für das Journal »The Graphic«, welchem er eine Reihe von geistreichen Skizzen aus dem deutsch-französischen Krieg lieferte. Als Specialartist begleitete er den Prinzen von ↔ Wales nach Indien. Unter seinen Ölbildern sind die bekanntesten: die Königin Victoria überreicht dem 79. Regiment der Hochländer eine Fahne und die Vermählung der Prinzessin Luise mit dem Marquis von Lorne 21. März 1871; unter den Aquarellen: Revue im Park zu Windsor 10. Juli 1877 und Besuch der Königin im Lager auf der Heide bei Ascott 9. Juli 1877.

Hallatz, Emil, Tiermaler, geb. 1837 zu Frankfurt a. O., bezog die Akademie in Berlin, wurde Schüler von Steffeck und brachte es 1862 so weit, daß er nach Paris gehen konnte, dort die Werke der Tiermaler Troyon, Rosa Bonheur u. a. studierte und sich die flotte, breite Pinselführung der Franzosen aneignete, wodurch er in seinen Tier- und namentlich Pferdebildern excelliert. Auch auf die Ausführung der Landschaft verwendet er große Sorgfalt. Hauptbilder von ihm: Percheronpferde, Überschreitung der jütländischen Grenze bei Kolding, Getreideeinfuhr in der Normandie, Parforcejagd, Heimkehr beim Gewitter, Pferde auf dem Treidelpfad, Schneesturm in der Pußta und das humoristische Bild: die alten Hypochonder im Stall. Er lebt in Berlin.

Hallbeck, Karl Svante, schwed. Zeichner und Illustrator, geb. 14. April 1826 zu Gotenburg, sollte trotz seines künstlerischen Talents Kaufmann werden, bis er nach acht Jahren (1846) den Besuch der Akademie in Kopenhagen ermöglichte, wo er bis 1851 Schüler war. Nach Schweden zurückgekehrt, machte er zunächst eine Menge von Zeichnungen zu dem Werk »Schweden, dargestellt in Bildern« und zu Blommers »Gemälden«. Besonders viele Zeichnungen lieferte er später für die »Neue Illustrierte Zeitung«, das »Familienjournal«, die dänische »Illustrierte Zeitung« und die Leipziger »Illustrierte Zeitung« und erwarb sich dadurch das Verdienst, die Illustration zuerst in Schweden eingeführt zu haben.

Halse (spr. hälß), G., engl. Bildhauer in London, bildete sich ohne Lehrer und stellte zuerst 1858 in der Akademie eine Büste des Herzogs von Devonshire aus. Später widmete er sich fast ganz der idealen Skulptur von sehr poetischer, origineller Auf-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 234.