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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Jacquet; Jadin; Jäger; Jalabert

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Jacquet - Jalabert.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Jacquemart'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

lichkeiten sind: der Marschall Canrobert (1870), der Staatsmann Thiers (1871, Kniestück), der Justizminister Dufaure, der Graf von Palikao und der Marquis von Montesquieu (1878), den sie in seinem Schloßpark mit zwei Hunden zu seinen Füßen malte. Dadurch wurde sie veranlaßt, auch das Wohnzimmer des bekannten philosophischen Schriftstellers Montesquieu zu malen. Auf die Ausstellung 1878 brachte sie neben einigen ältern Porträten das 1877 gemalte des Generals Aurelle de Paladines (im Luxembourg).

Jacquet (spr. schakä), 1) Jean Gustave, franz. Porträt- und Genremaler, geb. 25. Mai 1846 zu Paris, Schüler von Bouguereau, debütierte in der Ausstellung 1865 mit den Allegorien: Bescheidenheit und Traurigkeit und gelangte seitdem durch seine Porträt- und Genrebilder, die frisch und lebendig, voll Ausdruck und Anmut und fein im Farbenton sind, zu bedeutendem Ansehen; z. B.: deutsche Landsknechte, Soldaten, Söldner (1868), das junge Mädchen mit dem Degen, großes Fest in der Touraine im 16. Jahrh., das geheimnisvolle Atelier (1874), die Träumerei, Halt von Landsknechten, Reiterwache (1875), Jeanne d'Arc betet für Frankreich (1878), die erste Ankunft (1879). 1875 erhielt er die Medaille erster Klasse und 1879 das Kreuz der Ehrenlegion.

2) Jules, franz. Kupferstecher, geb. 1841 zu Paris, Schüler von Lämlein, Pils und Henriquel-Dupont, brachte bis jetzt mehrere sehr zarte, wirkungsvolle Stiche in Linienmanier: Gloria victis, nach Mercié; die Jugend, nach einer Statue von Chapu; Madame Récamier, nach David; die heilige u. die profane Liebe, nach Tizian. Für das Werk Dumonts über die griechische Keramik stach er mehrere Blätter.

Jadin (spr. schadäng), Louis Godefroy, franz. Landschafts- und Tiermaler, geb. 1805 zu Paris, debütierte als Schüler Hersents mit Jagdbildern, trat dann in das Atelier von Abel de Pujol und widmete sich der durch Jagdtiere staffierten Landschaft, die er in überaus flotter, kühner Weise mit großer Bravour ausführt. 1836 hielt er sich eine Zeitlang in Rom auf. Seine besten Bilder sind: die Ebenen ↔ von Montfort l'Amaury, das Castel Sant' Angelo in Rom, die Villa d'Este, das Halali eines Hirsches, der aufgejagte Hirsch, Hetzjagd im Wald von Fontainebleau und andre Jagdscenen; aber auch Bilder andern Inhalts, z. B.: die sieben Todsünden, die Vision des heil. Hubertus, Frauen von der Insel Sein, die Meergras verbrennen (1868). Seit 1854 ist er Ritter der Ehrenlegion.

Jäger, 1) Friedrich Wilhelm Johannes, Maler des landwirtschaftlichen Tiergenres, geb. 24. Juni 1833 zu Schlitz im Großherzogtum Hessen, wollte sich anfangs dem Forstfach widmen, studierte dann Chemie, trat 1850 bei einem Apotheker in die Lehre, studierte in Gießen die Pharmaceutik und blieb bei diesem Fach bis 1865, wo er sich entschloß, Maler zu werden. Er trat in die Akademie zu München und wurde hier durch Karl Raupp und den verstorbenen Tiermaler Klein sehr gefördert. Die Vorwürfe seiner Bilder, deren erstes er 1867 ausstellte, entlehnt er vorzugsweise aus dem bayrischen Hochland oder auch aus der Umgegend Wiens, wo er sich längere Zeit aufhielt. Das bedeutendste ist der vom Kölner Dombauverein erworbene Morgen an einem oberbayrischen See mit reicher Tierstaffage.

2) Karl, Historienmaler, geb. 1838 zu Nürnberg, bildete sich anfangs dort unter Reindel und Kreling, später auf der Akademie in München aus. Außer den Historienbildern von Pirkheimers und Dürers Haus in Nürnberg (Nürnbergs Blütezeit und Dürers Geburt) und dem sehr gelungenen Bild: Schön Rothtraut mit dem jungen Königssohn nach Mörikes Gedicht (1877) lieferte er bis jetzt zahlreiche sehr geistvolle Illustrationen zu Schillers »Glocke«, zu Bruckmanns Schiller-Gallerie und für denselben Verleger zwölf Porträte deutscher Fürsten. Er ist Professor an der Kunstschule seiner Vaterstadt.

Jalabert (spr. schalabär), Charles François, franz. Historienmaler, geb. 1. Jan. 1819 zu Nîmes, begann mit 20 Jahren in Paris seine künstlerischen Studien und wurde Schüler der École des beaux-arts und Delaroches. Als er

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 280.