Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Jank; Janmot; Jansen; Janssen

280

Jank - Janssen.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Jalabert'

1842 den zweiten römischen Preis erhielt, ging er nach Italien, wo er sich fast vier Jahre ausbildete. Seine Bilder sind von geschickter Komposition und großer Freiheit der Bewegung, aber namentlich in den religiösen Darstellungen allzu zart und oft geziert, so daß er in den Scenen der Leidensgeschichte Christi eine gewisse schmachtende Melancholie zeigt. Nachdem er 1847 mit einem Vergilius, der bei Mäcenas die »Georgica« vorliest, debütiert hatte (Museum des Luxembourg), folgten in den nächsten Jahren unter andern: die Nymphen dem Gesang des Orpheus lauschend (1850), die Verkündigung (1853, Kapelle der Tuilerien), Christus am Ölberg, Romeo und Julie, Raffael in seinem Atelier (1857), eine Witwe, Christus auf dem Meer wandelnd (1863). Meisterhaft zeigt er sich auch im Porträt, namentlich in dem weiblichen, z. B.: die Großfürstin Maria von Rußland (1870), die Gräfin von Montijo, Graf und Gräfin von Paris, Herzog und Herzogin von Aumale u. a. Nachdem er in den Ausstellungen zahlreiche Medaillen erhalten hatte, wurde er 1855 Ritter und 1867 Offizier der Ehrenlegion. Für die Ausstellung von 1878 war er Mitglied der Jury.

Jank, Christian, Architekturmaler, geb. 1833, war in diesem Fach Schüler von Emil Kirchner in München und brachte bis jetzt sowohl aus Deutschland wie aus Italien, Frankreich und Spanien Bilder von großartiger Auffassung, sicherer Perspektive und gewandter Technik, z. B.: Schloß Ellkofen, die Arena in Verona, der Canal grande mit Maria della Salute in Venedig, Amphitheater in Pola, Eingang von San Giovanni e Paolo zu Venedig, das Innere eines Ateliers, Kathedrale von Burgos, südliches Portal der Kathedrale von Chartres, Inneres der alten Synagoge in Prag u. a. Von König Ludwig II. wurde er zum Hoftheatermaler ernannt.

Janmot (spr. schangmoh), Anne François Louis, franz. Historienmaler, geb. 2. Mai 1814 zu Lyon, empfing auf der dortigen Akademie seinen ersten Unterricht von Victor Orsel, trat mit 20 Jahren in die École des beaux-arts zu Paris und ↔ wurde Schüler von Ingres. In den meisten seiner religiösen Bild er zeigt er einen gewissen mystischen Zug, eine Neigung zur Schilderung des innern Seelenlebens der Menschen, namentlich in seinem sonderbaren Cyklus von 18 Bildern: Gedicht der menschlichen Seele (1854), worin er die verschiedenen Stimmungen des Gemütslebens durch allegorische Gestalten darzustellen versuchte. Diese Bilder begleitete er durch ein beschreibendes Gedicht in 18 Gesängen. Von diesem Zug religiöser Schwärmerei sind auch manche seiner übrigen religiösen Bilder nicht frei, unter denen wir nur nennen: die Auferweckung des Jünglings zu Nain (1840), die Himmelfahrt der heil. Jungfrau, Traum Christi am Ölberg, in welchem alle möglichen Feinde des Christentums erscheinen, (1849), das Abendmahl (Kirche St. Polykarp in Lyon), die heil. Magdalena, die Frauen am Grab Christi (1859), die Steinigung des Stephanus und viele andre Darstellungen einzelner Heiligen, namentlich auch ein Bild des Paters Captier, der beim Aufstand der Kommune 1871 erschossen wurde (1876). Außer diesen religiösen Bildern brachte er auch viele aus der Romantik und mehrere Porträte.

Jansen, Joseph J., Landschaftsmaler, bildete sich auf der Akademie zu Düsseldorf, wo er in der Weise der dortigen ältern Alpenmaler Landschaften aus den Schweizer Alpen oder auch aus den Rhein- und Moselgegenden malt, die durch ihre Komposition recht ansprechen, aber nicht immer durch Beleuchtung und Kolorit. Zu den besten, die er auf verschiedene Ausstellungen sandte, gehören: heranziehendes Gewitter am Brienzer See, das Wetterhorn, die besonders gelungene Via mala, auf der Engstelenalp in der Schweiz, Kochem an der Mosel, Beilstein an der Mosel, Kaub am Rhein u. a.

Janssen, 1) Peter Johann Theodor, Historien- und Monumentalmaler, geb. 12. Dez. 1844 zu Düsseldorf, trat 1860 als Schüler in die dortige Akademie, wo er unter der speciellen Leitung Bendemanns stand. Später verweilte er in München und Dresden und bereiste Hol-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 281.