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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Jourdain; Jourdan; Jouy; Juillerat; Jundt; Jungheim

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Jourdain - Jungheim.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Jouffroy'

Poesie an der Neuen Oper (1867). 1843 wurde er Ritter und 1861 Offizier der Ehrenlegion, 1857 Mitglied des Instituts und 1863 Professor der Skulptur an der École des beaux-arts.

Jourdain (spr. schurdäng), Roger Joseph, franz. Landschafts- und Genremaler, geb. zu Louviers (Eure), Schüler von Cabanel in Paris, malt landschaftliche Genrebilder, die wegen ihrer Empfindung und reizenden technischen Behandlung sehr gerühmt werden, z. B.: der Auszug zum Fischfang, Teppichbazar in Kairo, Venedig und (1879 in München ausgestellt) auf dem Frachtschiff.

Jourdan (spr. schurdáng), 1) Adolphe, franz. Maler, geb. zu Nîmes, Schüler von Jalabert, malt anmutige, freilich auch oft etwas lüsterne Kompositionen von eleganter, sorgfältiger Zeichnung und zartem Farbenschmelz des Fleisches, z. B. 1864 eine Leda, 1866 einen Amor, der einem schönen nackten Weib ins Ohr flüstert, Venus mit Amor, das Nachdenken und andre derartige Bilder, in denen nur die Entfaltung einer schönen Menschengestalt und der sinnliche Reiz die Hauptsache sind.

2) Théodore, franz. Genremaler, geb. 29. Juli 1833 zu Salon (Bouches-du-Rhône), begann seine künstlerische Laufbahn auf der Kunstschule in Marseille und kam dann nach Paris, wo er Schüler von Loubon wurde. Die besten seiner mehr in den Provinzen als in Paris ausgestellten Bilder sind: Seidenspinnerei in der Umgegend von Arles, ein Melonenmarkt (1865), die kleinen Marodeure (1866), brüderliche Stütze (1869), Auszug einer Viehherde (1872), Rückkehr zum Pachthof (1873), die Großmutter und Spaziergang am Meeresufer (1876). Seit 1874 ist er Professor an der Kunstschule in Marseille.

Jouy (spr. schu-í), Joseph Nicolas, franz. Porträt-, Historien- und Schlachtenmaler, geb. im Oktober 1809 zu Paris, wurde Schüler von Devéria, Lethière und Ingres, begann 1827 mit Porträten, ging dann aber auch zu Schlachten- und Historienbildern über. Zu jenen gehören z. B.: die Schlacht von Rocroy, Einnahme von Furnes, Sturm auf Sierck, Übergabe von ↔ Dünkirchen, die ins Museum von Versailles kamen; zu seinen historischen Bildern: eine heil. Familie, Isaak und Rebekka, Beethoven einige Tage vor seinem Tode, das Gebet, die Inspiration, Mozart hört die Messe Allegris in der Sixtinischen Kapelle u. a.

Juillerat (spr. schüij'ra´), Clotilde, geborne Gerard, geb. 1805 zu Lyon, Gattin des Predigers und Schriftstellers Paul J., widmete sich der Malerei unter Delaroche, debütierte 1833 und fuhr auch nach ihrer Verheiratung (1840) zunächst mit der Porträtmalerei fort, brachte daneben aber auch einige historische Genrebilder in Öl und in Aquarell, z. B.: der Bettler und sein schlafender Knabe (1836), die heil. Elisabeth von Ungarn mit einem Bettler (1841), Toilette der Anna von Österreich, die heil. Therese von Avila und mehrere Studienköpfe.

Jundt, Gustav, franz. Genremaler, geb. 1830 zu Straßburg, wurde in Paris Schüler von Drolling und Biennourry. Er schildert das Volksleben im Elsaß, in Baden oder in Tirol und insbesondere das Landleben mit scharfer Beobachtungsgabe, großer Wahrheit, oft mit Humor, Grazie und Lieblichkeit oder mit Einflechtung von Konflikten der Natürlichkeit gegen die feinere Kultur, ist aber im Kolorit ziemlich schwach. Auf sein erstes Bild, das ländliche Fest (1856), folgten: die Einladung zur Hochzeit, der Neugeborne, Bauern im Museum, bei einem Friseur, auf dem Jahrmarkt, eine verregnete Partie im Berner Oberland, Sonntagsmorgen (1873), das überaus poetische, sanfte Maiblümchen u. a. Für mehrere Druckschriften lieferte er Karikaturen und sonstige Illustrationen.

Jungheim, Karl, Landschaftsmaler, geb. 6. Febr. 1830 zu Düsseldorf, konnte erst nach Überwindung großer Schwierigkeiten die dortige Akademie besuchen, deren Schüler er 1847-52 war. Insbesondere waren Schirmer und Schadow seine Lehrer. Nachdem er von 1848 an mit großer Energie seine Mutter und vier Geschwister durch seine Kunst ernährt hatte, machte er verschiedene Studienreisen in die Alpen Tirols und der Schweiz sowie nach Italien

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 289.