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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Lange; Langenmantel; Langer

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Lange - Langer.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Lang'

2) Heinrich, Pferdemaler, geb. 1838 zu Regensburg, bezog 1855 die Akademie in München und war bis 1857 Schüler des Tiermalers Friedr. Voltz. Um sich besonders der Pferdemalerei zu widmen, besuchte er die württembergischen Gestüte, viele Paraden und andre militärische Schauspiele. 1860-68 hielt er sich längere Zeit in Ungarn, in den Donaufürstentümern und in Paris auf, nahm 1870/71 am deutsch-französischen Krieg teil, sammelte in diesem und auf seinen Reisen zahlreiche Studien und verarbeitete sie zu Pferde- und Schlachtenbildern, die in der Bewegung und Charakteristik der Tiere meisterhaft sind. Als einige der bedeutendsten nennen wir: der ungarische Wirtshof (1861), Pferde im Schilf (1865), Czikos treiben Pferde zur Herde zurück (1865, Hauptbild), der Rennplatz von Longchamps (1867), ungarische Husarenpatrouille von 1849, Steeplechase, Attake französischer Kavallerie gegen ein preußisches Infanterieregiment bei Sedan (1872), Attake der Brigade Bredow in der Schlacht bei Vionville, Episode aus der Schlacht bei Wörth (1875), die Bai von Galata u. a.

3) Ludwig, deutsch-amerikan. Genremaler, geb. 1814 in Württemberg, zeigte schon früh ein großes künstlerisches Talent und zeichnete in Pastell eine Menge sehr ähnlicher Porträte. 1834 ging er zu seiner Ausbildung nach Paris, lebte eine Zeitlang in Stuttgart und ging 1838 nach Philadelphia, wo er mehrere Jahre zubrachte; später verweilte er wieder sechs Jahre in Italien und in Paris und ließ sich 1852 in New York nieder, wo er Mitglied der Nationalakademie wurde. Auch nachher besuchte er Europa zu wiederholten Malen, bis er neuerdings nach Florenz ging. Unter seinen Bildern von glänzendem Kolorit, die sich besonders in der Schönheit der Frauen und der Kinder auszeichnen, nennen wir: das geraubte Kind, Beim Gebet eingeschlafen, frische Blumen, alte Mühle in Greenwich (Connecticut), Jephthas Tochter, neapolitanische Fischerfamilie, Landung eines Marktschiffs in Capri, das Mädchen von Saragossa etc.

Lange, 1) Emil, Architekt, geb. 15. ↔ Nov. 1841 zu Darmstadt, Sohn und Schüler des 1868 verstorbenen Architekten Ludwig L., besuchte die Akademie in München und ging nach Paris, wo er Schüler von Questel wurde. Dann machte er Studienreisen in Frankreich, Italien und Deutschland, wurde 1868 Professor der Architektur an der Kunstgewerbschule zu München und 1875 Direktor derselben. Unter seinen ersten Arbeiten verdient ein treffliches Projekt zu einem Senatssaal genannt zu werden (1862). Bei mehreren Konkurrenzen trug er Preise davon. In München errichtete er an monumentalen Bauten die Kunstgewerbschule und die Industrieschule. Mit Joseph Bühlmann gab er 1867 das sehr verdienstliche Werk »Die Anwendung des Sgraffito für Fassadendekoration« heraus.

2) Johann Gustav, Landschaftsmaler, geb. 1811 zu Mülheim a. Rh., war Schüler der Düsseldorfer Akademie und bildete sich besonders unter Schirmer und Achenbach aus. Er malt vorzugsweise deutsche Waldlandschaften, oft als Winterbilder mit mächtigen Buchen- und Eichenstämmen, die sich durch gute Zeichnung und ansprechendes Kolorit hervorthun.

Langenmantel, Ludwig von, Historienmaler, geb. 4. April 1854 auf dem Michaelsberg bei Kelheim, wo sein Vater den Bau der Befreiungshalle leitete, besuchte zunächst die Kunstgewerbeschule in München, kam 1870 auf die Akademie und wurde 1874 Schüler von Karl Piloty. 1875 unterrichtete er die Prinzessin von Anhalt-Dessau im Malen und trat 1876 mit einem bedeutenden Werk in die Öffentlichkeit: die Verhaftung des Chemikers Lavoisier unter der Schreckensherrschaft 1794, das eine treffliche Charakteristik, korrekte Zeichnung und tüchtiges Kolorit zeigte (städtische Gallerie in Münster). Nach drei kleinern Bildern mit spielenden Amoretten folgte 1879 die ebenfalls bedeutende Predigt Savonarolas gegen die Verschwendung.

Langer, Karl Hermann Theodor, Kupferstecher, geb. 17. Dez. 1819 zu Leipzig, bildete sich auf der dortigen Akademie und später in Dresden unter Steinla aus. Von seinen teils in Karton-,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 320.