Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Lavergne; Lavieille; Lawlor; Lawrie; Lawson; Lay

323

Lavergne - Lay.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Laurens'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

realistische Kompositionen voll Geist und Charakter, aber im Kolorit etwas trocken und unharmonisch. Auf sein erstes Bild: der Tod Catos (1863), folgten als seine bedeutendsten: der Tod des Tiberius, Christus und der Engel des Todes, Christus heilt einen Besessenen, die Vision des Hesekiel (1869), Tod des Herzogs von Enghien (1872), der Teich Bethesda (1873, Museum in Toulouse), der heil. Bruno weist die Geschenke des Grafen Roger von Kalabrien zurück (1874), die Exkommunikation Roberts des Frommen (1875, Museum des Luxembourg), der durch Vervielfältigungen sehr populär gewordene Tod des Generals Marceau und die Eingemauerten von Carcassonne (Geschichte der Albigenser). In der Kuppel des Palastes der Ehrenlegion malte er die Apotheose der Kanzler. 1874 wurde er Ritter und 1878 Offizier der Ehrenlegion.

Lavergne (spr. lăwérnj), Claudius, franz. Glasmaler und Kunstschriftsteller, geb. 3. Dez. 1814 zu Lyon, lernte in der dortigen Schule St. Pierre das Zeichnen, trug 1834 den großen Preis davon und wurde in Paris Schüler von Ingres, dem er auch nach Rom folgte. Anfangs malte er religiöse Historienbilder, seit 1856 aber widmete er sich der Glasmalerei und lieferte solche für die Kirchen St. Augustin und St. Merry in Paris, die Kathedrale von Beauvais und mehrere Schlösser. In der Kunstlitteratur machte er sich bekannt durch Beiträge zu Zeitschriften.

Lavieille (spr. lawjäj), Eugène Antoine Samuel, franz. Landschaftsmaler, geboren zu Paris, Schüler von Corot (gest. 1875), malt zahlreiche Landschaften aus dem Wald von Fontainebleau und der Gegend von Barbizon, häufig im Ton eines verschleierten Lichts oder auch in der trüben Hülle des Nebels und des winterlichen Schnees, z. B.: Erinnerung an Pierrecourt (Seine-Inférieure, Winterbild), die Überschwemmung von 1862, Kühe eine Furt passierend, zur Flutzeit bei Lorient (Morbihan), Kerpape bei Lorient u. a.

Lawlor (spr. lau'lör), John, irischer Bildhauer, geb. 1822 zu Dublin, war Schüler der dortigen Akademie unter John Smith, ließ sich 1845 in London nieder ↔ und schuf seitdem eine Reihe von idealen oder allegorischen Bildwerken, die von gründlicher anatomischer Kenntnis und geistvoller Auffassung zeugen, z. B.: die Marmorstatuen der Klio und der Titania, Dante im Exil, eine badende Nymphe und an dem großen Albert Memorial in London die Gruppe des Bau- und Ingenieurwesens.

Lawrie (spr. láhri), Alexander, amerikan. Landschafts- und Porträtmaler, geb. 1828 zu New York, war Schüler der dortigen Zeichenakademie und der Kunstakademie in Philadelphia, studierte dann unter Picot in Paris, unter Leutze in Düsseldorf und hielt sich eine Zeitlang in Florenz auf. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in Philadelphia, später in New York nieder, wo er 1866 Mitglied der Nationalakademie wurde und die jährlichen Ausstellungen mit Landschaften und Porträten beschickt, so 1869 der Herbst in den Hochlanden des Hudson und 1870 Thal in den Adirondacs. Unter seinen Porträten, teils Ölbildern, teils Bleistiftzeichnungen, werden besonders die weiblichen sehr gerühmt.

Lawson (spr. láhss'n), 1) Cecil G., engl. Landschafts- und Idyllenmaler, geb. 1851 in Shropshire, lernte die Kunst unter seinem Vater, einem Porträtmaler, und ließ sich dann in London nieder. Unter seinen Bildern, die als reizend poetisch und dabei doch realistisch gerühmt werden, nennt man namentlich: im Thal (Idylle), die Hopfenernte in England (1875), der Garten des Geistlichen und Verirrt (Mondscheinbild).

2) George Anderson, engl. Bildhauer, geb. 1833 zu Edinburg, machte seine Studien auf der dortigen Akademie sowie in London und in Rom. Außer einem höchst anmutigen Genrestück: das Geheimnis des Mädchens, schuf er die Monumentalstatuen von Wellington in Liverpool, von Lord Cochrane in Valparaiso und von Jos. Pease in Darlington.

Lay (spr. leh), Oliver Ingraham, amerikan. Porträt- und Genremaler, geb. 1845 zu New York, war Schüler des dortigen Cooper-Instituts und der Zeichenakademie und lernte dann drei Jahre unter Thomas Hicks. Er malte zahlreiche sehr

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 324.