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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Leonhardi; Lepage; Lépaule; Le Père; Lequesne; Lerche

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Leonhardi - Lerche.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Lenz'

in Stockholm, Schiller in Mainz, Hans Sachs in Nürnberg, das Siegesdenkmal in Konstanz, mehrere dekorative und kunstgewerbliche Arbeiten und neuerdings die Figuren des Kriegs und des Friedens am Nationaldenkmal. Er wurde 1868 Professor.

Leonhardi, August Eduard, Landschaftsmaler, geb. 19. Jan. 1826 zu Freiberg in Sachsen, erhielt seinen ersten Unterricht auf der Akademie in Dresden und insbesondere von Ludwig Richter, lebte nachher einige Jahre in Düsseldorf und kehrte dann nach Loschwitz bei Dresden zurück. Seine auf die deutschen Wälder und Gebirge sich beschränkenden Landschaften sind romantische Stimmungsbilder, hübsch komponiert und von kräftigem Kolorit, z. B.: Frühlingsbild, am Saum des Waldes, deutsche Waldlandschaft, einsame sumpfige Gegend im Herbst, Mondaufgang im Wald u. a.

Lepage (spr. löpáhsch), s. Bastien-L.

Lépaule (oder Lépaulle, spr. lĕpól), Guillaume François Gabriel, franz. Historien-, Genre- und Porträtmaler, geb. 21. Jan. 1804 zu Versailles, Schüler von Regnault, Vernet und Bertin, debütierte 1824 und stellte bis zu Ende der 60er Jahre, trotz seiner zahlreichen Reisen in Spanien, Italien, Afrika und der Türkei, fortwährend Bilder in den genannten Fächern aus, von denen nur wenige sich über das gewöhnliche Niveau erheben; ebenso wenig bedeutend sind seine Wandmalereien aus dem Leben des heil. Vincenz von Paula in einer Kapelle der Kirche St. Merry in Paris. Seine Hauptstärke bestand eine Zeitlang im Porträt.

Le Père (spr. löpär), Alfred Adolphe Edouard, Bildhauer und Maler, geb. 1827 zu Paris, Schüler von Ramey, Toussaint und A. Dumont, erhielt 1852 den großen römischen Preis. Von seinen Bildhauerwerken sind zu nennen: die Statue der Gattin des Königs Kandaules, eine Bacchantin, zwei dekorative Engelfiguren an der Kirche St. Augustin, Karyatiden an der Neuen Oper und eine Statue des Diogenes. Als Maler Schüler von Gleyre, schuf er eine Bathseba. 1870 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.

Lequesne (spr. lökähn), Eugène Louis, ↔ franz. Bildhauer, geb. 15. Febr. 1815 zu Paris, widmete sich anfangs dem Studium der Jurisprudenz, gab es aber, als er bereits Advokat war, auf und trat 1841 in die École des beaux-arts als Schüler Pradiers. Nachdem er zuerst 1842 ausgestellt hatte, trug er 1844 mit der Gruppe: Tod des Priamos den römischen Preis davon und begab sich nach Italien. Zu den besten seiner überaus zahlreichen Bildwerke sehr verschiedenen Inhalts gehören die ihm noch von Pradier (gest. 1852) übertragenen Victorien auf dem Grab Napoleons I. im Invalidendom, ein tanzender Satyr, Statue Philipps v. Comines, der monumentale Brunnen in Nevers, ein geflügelter Greif im Museum zu Amiens, Statue des Marschalls Saint-Arnaud für Versailles, ein Gallier am Schandpfahl (1876, Gips) und: Wovon junge Mädchen träumen (Gipsstatue); außerdem zahlreiche Büsten. Er erhielt mehrere Medaillen und 1855 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Lerche, Vincent Stoltenberg-L., Genre- und Interieurmaler, geb. 5. Sept. 1837 zu Tönsberg in Norwegen, studierte anfangs auf der Universität in Christiania, ging 1856 nach Düsseldorf, wo er 1857 und 1856 Schüler der Akademie war. Seine selbständigen Arbeiten waren anfangs mehr der Architekturmalerei (insbesondere dem Innern der Klöster), später mehr dem Genre oder auch der Verbindung beider gewidmet. Nachdem er infolge eines Staatsstipendiums sich längere Zeit in Venedig aufgehalten hatte, machte er Studienreisen in Deutschland, Holland, Skandinavien und Frankreich. Seine Bilder, in denen oft ein gesunder Humor herrscht, sind von kräftigem, ansprechendem Kolorit; als die bedeutendsten nennen wir: das Innere der Lambertuskirche in Düsseldorf (1862), Stadtmuseum in Bergen, unfehlbare Bowle (1871), Klosterbibliothek (1872), der Zehntentag im Kloster (1873), Besuch eines Kardinals im Kloster, ein Wirtshaus in Köln zur Zeit der französischen Okkupation (1880). Als Schriftsteller machte er sich bekannt durch zwei Bände »Reiseskizzen« (1872 und 1874), »Kleine Bilder für große Kinder«, zwei Hefte Kinderreime und Volksweisen in

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 334.