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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Linton; Lippert; Lockhart

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Linton - Lockhart.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Linnig'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

zu Antwerpen, war anfangs Schüler von Erin Corr in Brüssel und später in der Landschaftsmalerei von J. B. (Anmerkung des Editors: Jean-Baptiste) de Jonghe. Bekannter als durch dies letztere Fach und durch seine Marinen ist er durch seine zahlreichen Radierungen, unter denen wir nur anführen: nach eigner Komposition eine Landschaft an der Sambre mit reicher Staffage (Hauptblatt), Partie aus Andernach, Landschaft mit Bauernhütte und eine ähnliche mit zwei Bauernhütten, Wasserfall im Wald nach Ruisdael und Gebirgsstrom mit Reiher nach J. (Anmerkung des Editors: Jakob) Jacobs (Radierung und Mezzotinto).

2) Willem der ältere, Genremaler, geb. 1820 zu Antwerpen, Schüler von Leys, malt Genrebilder von sehr gelungener Technik und reizendem Farbenton, z. B.: das Innere einer Schenke im 17. Jahrhundert (Museum in Stuttgart), altvlämisches Kegelspiel, wahrsagende Zigeunerin, Kartenspiel spanischer Soldaten, Räuber teilen in einer Höhle ihre Beute, die Beratschlagung u. a. Seit einigen Jahren lebt er als Professor in Weimar.

3) Willem der jüngere, geb. 1849 zu Antwerpen, kam mit 17 Jahren auf die Kunstschule daselbst, wo er über ein Jahr blieb, studierte dann acht Jahre unter seinem gleichnamigen Vater (s. 2) und nach der Natur. Seine ersten Bilder waren Marinen und Landschaften, später widmete er sich ganz der Genre- und der Historienmalerei und huldigt hierin der naturalistischen Richtung. 1876 wurde er als Professor an die Kunstschule zu Weimar berufen und 1877 mit dem Orden vom Weißen Falken dekoriert. Vgl. Struys.

Linton (spr. línnt'n), 1) James D., engl. Genremaler in Aquarell, geb. 1840 zu London, erhielt dort seinen künstlerischen Unterricht in der St. Martinsschule und später unter Leigh. Seit 1867 Mitglied des Instituts der Aquarellisten, stellt er dort regelmäßig seine Bilder aus, die namentlich wegen der Charakteristik der Gestalten sehr geschätzt werden, z. B.: die Fußwaschung am Gründonnerstag, die Lotusesser, das Ave Maria (1877), Seine Eminenz der Kardinal (Hauptbild) und die Wachtstube.

2) William James, engl. Zeichner ↔ und Illustrator, geb. 1812 bei London, war Schüler des Kupferstechers G. W. Bonner, machte sich schon früh durch seine Zeichnungen für den Holzschnitt einen Namen und lieferte eine große Zahl von Illustrationen für Bücher und Zeitschriften sowohl in England wie in den Vereinigten Staaten. So illustrierte er 1846 und 1847 die »Geschichte der Holzschneidekunst« für die »Illustrated London News«, 1860 die Werke der verstorbenen britischen Maler für den Kunstverein in London, Bryants »Strom der Jahre« und dessen Gedicht »Thanatopsis« sowie andre Schriftsteller. 1867 zog er nach New York und ließ sich dann in Newhaven (Connecticut) nieder. Er malt auch in Wasserfarben, ist Mitglied der amerikanischen Gesellschaft der Aquarellisten und der Zeichenakademie in New York. Auch als Schriftsteller ist er für mehrere Zeitschriften thätig.

Lippert, Joseph Erwin, Ritter von Granberg, Architekt, geb. 1826 zu Arad in Ungarn, war in Wien Schüler des Dombaumeisters Ernst, bereiste dann Norddeutschland und Dänemark, studierte namentlich die alten Holzkirchen Skandinaviens und machte architektonische Studien in England, Frankreich und Italien. 1857-62 restaurierte er den Dom in Raab, die Krönungskirche (Dom) in Preßburg (vollendet 1867), die Deutschordenskapelle in Wien, richtete die von Bergmann 1860-66 erbaute Elisabethkirche in Wien ein, baute das Frontispiz des Doms in Gran aus und errichtete Kirchen in Olmütz, Kremsier und andern Städten.

Lockhart, W. E., schott. Genremaler, geb. 1846 zu Dumfries, trat 1860 in die Akademie zu Edinburg und wurde Schüler von Rob. Scott Lauder. 1863 ging er nach Sydney und 1867 nach Spanien, das er später noch öfter besuchte. 1875 verweilte er auf der Insel Mallorca, wo er das Bild: die Orangenernte malte. Dann ließ er sich in Edinburg nieder, wo er 1871 Genosse und 1878 Mitglied der Akademie und der Gesellschaft der Aquarellisten wurde. Unter seinen Bildern erwähnen wir: der Halt der Maultiertreiber,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 341.