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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Lulvès; Luminais; Lund; Lundh; Lutteroth

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Lulvès - Lutteroth.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Lugo'

den die alten Meister. Seine Landschaften, deren Motive er meistens aus dem Breisgau oder aus Oberbayern entlehnt, sind stilvoll komponiert, poetisch empfunden und höchst sorgfältig in den Details, z. B.: Wasserfall im bayrischen Gebirge, Herbststurm etc.

Lulvès (spr. lüllwäh), Jean, Genremaler, geb. 1834 zu Mülhausen im Elsaß, war anfangs Ingenieur in Frankreich, Belgien und Deutschland, trat 1862 in das Atelier Steffecks zu Berlin und bildete sich zum Maler aus. Nach einem Aufenthalt in Moskau, wo er sich bei der Dekoration des Krönungssaals im Kreml beteiligte, kehrte er 1864 nach Berlin zurück und malte hier zunächst den Ballsaal des Bankiers Krause mit Bildern in Wachsfarben aus. Er malt gewöhnlich Genrescenen mit französischen Kostümfiguren des 16., 17. und 18. Jahrh. mit großer historischer Treue; doch fehlt es seinem Kolorit mitunter an Kraft und Harmonie. Solche Bilder sind z. B.: der Maler Clouet im Louvre, das heimliche Wiedersehen, die Ermordung Riccios und eins seiner neuesten: die historische Mordstätte, reich an Humor und trefflicher Charakteristik.

Luminais (spr. lüminäh), Evariste Vital, franz. Genremaler, geb. 18. Okt. 1821 zu Nantes, wurde in Paris Schüler von Troyon und Cogniet. In flotter, energischer Behandlung, aber mit etwas nachlässiger Zeichnung schildert er oft auf zu großen Flächen das Volksleben in der Bretagne. Dahin gehören als seine Hauptbilder: Jahrmarkt in der Bretagne, Belagerung von Paris durch die Normannen, die Meerplünderer (1851), die Testamentseröffnung (1853), das Seegrassammeln, die Wallfahrer (1857), Wirtshausscene (1859), Rückkehr von der Jagd, der Viehmarkt (1861), der Wilddieb (1868), die Gallier beim Anblick Roms (1870), Brunhild, der König Morvan (nach Chevaliers »Geschichte der Bretagne«), Folgen eines Duells (1876), eine Jagd unter König Dagobert (1878) und les énervés de Jumièges (Söhne Chlodwigs II., 1880). Er erhielt mehrere Medaillen und Auszeichnungen und 1869 das Ritterkreuz der Ehrenlegion. ↔

Lund, Frederik Christian, dän. Schlachten-, Genre- und Porträtmaler, geb. 14. Febr. 1826 zu Kopenhagen, trat 1838 in die dortige Akademie, machte als Freiwilliger 1848 die Schlacht bei Bau und 6. Juli 1849 die bei Fredericia mit, in welcher er schwer verwundet wurde. Eins seiner ersten bedeutendern Bilder nach dem Feldzug war 1852 eine Episode aus der Schlacht bei Fredericia (Gallerie in Kopenhagen), die ihm einen Preis einbrachte, sodann mehrere andre Kriegsscenen, z. B.: Sturm auf Kopenhagen (1869), die Schweden bei Kronborg (1873), wie auch Porträte, Kostüm- und Architekturbilder, z. B.: Schweizergarde (1872), in der Klosterküche (1877). 1854 führte er drei Hefte Nationaltrachten in Aquarell aus; 1862-64 sowie im Winter 1874-75 verweilte er in Italien. Sein Hauptwerk der letzten Jahre sind die nach der Restauration des Doms in Viborg dort ausgeführten Deckenmalereien, nach deren Vollendung er 1876 Ritter des Danebrogordens, 1877 auch Mitglied der Kunstakademie in Kopenhagen wurde.

Lundh, Henrik Teodor, schwed. Historienmaler, geb. 3. Okt. 1812 zu Stockholm, begann seine künstlerische Ausbildung im Atelier seines Oheims, des Malers Westin (gest. 1862), und genoß dessen Unterricht auch als Schüler der Akademie (1829-40), ging 1843 nach Paris und kehrte von da bei Ausbruch der Revolution nach Stockholm zurück, wo er 1851-58 Verwalter des Museums war. Zu seinen bedeutendern Bildern gehören: Iris besucht den Gott des Schlafs, Aufnahme des Herakles im Olymp, Eva beim Tod Abels, Rebekka am Brunnen sowie Gustav Adolfs Landung in Deutschland, dessen Einzug in Augsburg und Gustav Adolf vor der Schlacht bei Breitenfeld u. a.

Lutteroth, Ascan, Landschaftsmaler, geb. 1842 zu Hamburg, war zwei Jahre Schüler von Calame in Genf, lernte dann abermals zwei Jahre in Düsseldorf unter Oswald Achenbach, lebte drei Jahre in Rom, ließ sich 1871 in Berlin nieder, von wo aus er mehrere Studienreisen nach Italien machte, und nahm 1877 seinen Wohnsitz in seiner Vaterstadt. Seine

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 345.