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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Morse; Möselagen; Mosengel; Moser; Moßdorf; Möst

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Morse - Möst.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Morris'

Samariters erhielt. Unter seinen dann folgenden Bildern sind die bedeutendsten: friedliche Tage, die Ernte der Witwe (1860), das hochpoetische Bild: Wie sie Ihn kreuzigten (1864). Stimmen aus der See, Jesus Salvator, der Kalvarienberg (1871), durch das Thal (1874), die Schnitter, die Matrosenhochzeit, der Erbe des Landguts (1877), die erste Abendmahlsfeier (1878) etc. Als Werke von tiefem Gefühl und edlem Ausdruck werden besonders die Genrebilder gerühmt.

Morse, Auguste Achille, franz. Kupferstecher, geboren zu Paris, Schüler von Adrien Nargeot, hat sich in den letzten Jahren durch einige treffliche Linienstiche bekannt gemacht: Venus Anadyomene, nach Ingres; die Klavierstunde, nach Metsu (1875); die Mitwirkung, nach Gérôme; der Traum, nach Lefebvre; Herbst, Ernte und Poesie, nach Henri Lehmann, und der Tanz, nach demselben.

Möselagen, Jean, Genremaler in Düsseldorf, bildete sich auf der dortigen Akademie und machte sich durch mehrere fein empfundene, naturwahre, wenn auch manchmal in der Beleuchtung etwas gesuchte Genrebilder bekannt, z. B.: der Samstag (1866), verborgnes Plätzchen, Mutterglück (1869), Gastfreundschaft (1872), Spiegelblank und (Düsseldorfer Ausstellung 1880) Auszug der Prozession.

Mosengel, Adolf, Landschaftsmaler, geb. 1. Jan. 1837 zu Hamburg, besuchte 1854-57 die Akademie in Düsseldorf, bildete sich darauf 1858 und 1859 in Paris, 1861 in Genf bei Calame aus und ließ sich dann in seiner Vaterstadt nieder, wo er vorzugsweise Gebirgsbilder aus den Alpen und Motive der norddeutschen Ebene malt, die von großer Naturwahrheit und feiner Stimmung sind, z. B.: die Alp Arpitetta in Val d'Anniviers (Wallis), am Wallensee, westfälische Landschaft u. a. In Federzeichnungen und Aquarellen behandelt er auch idyllische Scenen.

Moser, Karl Adalbert Julius, Bildhauer, geb. 14. Juni 1832 zu Berlin, war Schüler der dortigen Akademie unter Aug. Fischer und Drake und machte dann 1857 und 1858 eine Studienreise nach Rom und Paris. Seine bisherigen wohlgelungenen Hauptwerke sind: die Figurengruppen für das Generalstabsgebäude (1869) und die Gießhauskaserne, die sitzende Figur der Kunsttechnik vor der Vorhalle der Nationalgallerie, ein kolossaler segnender Christus in der Dreifaltigkeitskirche, die Germania des Kriegerdenkmals in Naumburg (1873), allegorische Gruppen am Schloß Hansemann auf Rügen, zwei der Kolossalstatuen am Portal der Kadettenanstalt in Lichterfelde bei Berlin und die Gruppe der Fischerei auf der Belle-Alliancebrücke in Berlin.

Moßdorf, Karl, Historienmaler, geboren zu Altenburg, war in München Schüler von Schwind und arbeitet vorzugsweise in dessen romantischer Richtung. Nachdem er mit ihm bei den Malereien auf der Wartburg thätig gewesen war, verweilte er 1853 und 1854 in Rom und malte in jener romantisch idealen Weise die Bilder: Heimkehr der Genoveva, Egeria den Romulus unterrichtend u. a. Er beteiligte sich auch bei der Ausmalung des Opernhauses in Wien und machte sich am vorteilhaftesten bekannt durch seine Fresken im Speisesaal des Schlosses zu Altenburg, wo er mit großer Klarheit der Umrisse, Leichtigkeit und Beweglichkeit der Linien und der seinem Lehrer eignen gemütlichen Heiterkeit in 14 Nischenbildern und einem Hauptbild im Plafond die Fabel von Amor und Psyche darstellte (1869). Ein andres Bild von ihm, ebenso im Geist Schwinds, ist die heil. Elisabeth (1871).

Möst, Karl Friedrich, Bildhauer, geb. 1838 zu Gernsbach in Baden, erlernte bei seinem Vater, einem Büchsenmacher, das Zeichnen, ätzte auch in Kupfer und Stahl, lernte mit dem Grabstichel umzugehen und schnitzte in Holz. In Pforzheim begann er dann in einer Silberwarenfabrik das Modellieren, trat in München ins Polytechnikum, mußte aber seiner Gesundheit wegen München mit Karlsruhe vertauschen, wo er in der Kunstschule von Descoudres und Schirmer unterrichtet wurde. Nachdem er mehrere Büsten und die großen Sandsteinkaryatiden für das Rathaus in Mannheim gemacht hatte, ging er mit einem Reisestipendium 1864 nach Italien und studierte die Meister-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 380.